Die neue Gesellschaft

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Minerva stand vor uns mit ihrem üblichen, prüfenden Blick. In einer langen Schlange folgen wir ihr in die große Halle.

Fast alle starrten mit weit aufgerissenen Augen die verzauberte Decke an und schon zum zweiten Mal an diesem Tag erklangen laute „oh" und „ah" rufe.

Ich ich kannte die Schönheit der verzauberten Decke bereits und widmete so meine Aufmerksamkeit nicht ihr, sondern dem sprechenden Hut. Ich ich hatte Albus schon oft angefleht, dass ich schon vor meiner Einschulung in einer vier Häuser eingeteilt werden könnte, doch er blieb hart. Doch nun war es wirklich soweit.

In einer großen Schlange standen wir eng aneinander gequetscht zwischen dem Haus Tisch der Hufflepuffs und der Gryffindors.

Viele Namen wurden aufgerufen, darunter das Mädchen mit den roten Haaren, welches ebenfalls so genervt von „Strubbel Kopf" war. Da sie hieß Lilly Evans und wurde in Gryffindor eingeteilt.

Vor mir wurde der schwarzhaarige Junge mit dem schleimigen Lächeln aufgerufen. Sirius Black, welchen ich spontan „Schleimi" taufte (und ja ich überlege mir für ihn auch noch was besseres) wurde ebenfalls ein Gryffindor.

Nachdem der sprechende Hut Sirius Black in Gryffindor eingeteilt hatte, ging ein Raum durch die große Halle, da die Familie Black eigentlich durch und durch Slytherins waren.

Im Laufe der Verteilung erfuhr ich auch noch die Namen von „Narbengesicht", „Fan Girl" und „Strubbel Kopf" (ihr wisst, was hier in die Klammer gehört). Sie hießen James Potter, Remus Lupin und Peter Pettigrew.

Gefühlte Stunden verstrichen, bis ich endlich auch aufgerufen wurde. Nach dem Minerva meinen Namen nannte, lächelte sie kaum merklich und Albus zwinkerte mir zu.

Auf einen schlag legten sich die Blicke aller Schülerinnen und Schüler, die in der große Halle saßen, auf mich. Fast augenblicklich beschloss mein dummer Kopf, wie jedes Mal, wenn mich viele Leute beobachten, hochrot an zu laufen. Ich hasse mich dafür. Ich konnte gerade noch das hämische grinsen von „Strubbel Kopf" sehen, als Minerva mir den Hut auf setzte und ich nur noch schwarz sah.

Ich nahm an, dass mein Kopf wieder seine normale Farbe angenommen hatte.

Ich wollte meine Gedanken gerade wieder sortieren, als sich eine Stimme in meinem Kopf erhob: „Ich sehe, ich sehe... Eine Robert also, ich erinnere mich an deine Mutter... In deinem Inneren sehe ich Mut und Entschlossenheit. Du bist nicht auf den Kopf gefallen, meine Liebe. Ich sehe aber auch, du kommst nicht gut mit zu viel Aufmerksamkeit klar und etwas listig bist du auch. Dennoch schließe ich Hufflepuff und Slytherin aus. Bleib noch Ravenclaw oder Gryffindor. Ich muss noch etwas tiefer in dein Inneres gucken. Oh, ich sehe eine tragische Vergangenheit, viel Schmerz und viel Verlust. Doch überwiegt weder Mut noch Köpfchen. Ich kann nichts weiter tun, als dich vor die Wahl zu stellen: Gryffindor oder Ravenclaw."

Ich überlegte, beide Häuser fand ich cool, aber ich musste mich entscheiden. Ich dachte an Albus und daran, dass er bestimmt stolz auf mich wäre, wenn ich nach Gryffindor kommen würde. Mir ging noch ein Vorteil durch den Kopf: würde ich ihn Gryffindor kommen hätte ich Minerva als Hauslehrerin.

Ich mochte Filius zwar, aber mit Minerva war ich dann doch ein wenig vertrauter.

Der sprechende Hut hatte meine Gedankengänge anscheinend verfolgt und sprach somit: „Okay, du hast deine Entscheidung getroffen: GRYFFINDOR!"

Er rief den Namen meines neuen Hauses laut durch die Halle. Minerva, nahm mir den Hut ab und ich wurde leicht von dem Kerzenschein geblendet. Augenblicklich wurde ich wieder knallrot und machte mich schnell auf dem Weg zu dem Gryffindor Tisch.

Die Gryffindors klatschten laut Beifall und beglückwünschen mich. Außerdem und wie sollte es auch anders sein warfen mir „Strubbel Kopf" und seine Gruppe böse Blicke zu.

Ich schaute mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen zum Lehrer Tisch, an dem alle leicht mit klatschten und Albus mir ein zweites Mal zu zwinkerte.

Nachdem die restlichen Erstklässler mehr oder weniger gleichmäßig auf die Häuser verteilt wurden, hielt Albus seine Rede, die eigentlich gar keine war und das Festessen begann.

Ich kannte die Kochkünste der Hauselfen unten in der Küche bereits, jedoch hatte ich das Gefühl, dass sie sich heute selbst übertroffen hatten. Ich aß so viel, dass ich nach dem Festessen das Gefühl hatte, ich könnte nur zum Gemeinschaftsraum rollen.

Die Vertrauensschüler riefen uns zu sich und zeigen uns den Weg, den ich mit geschlossenen Augen und rückwärts hätte finden können. Zu Glück, war ich schauspielerisch begabt genug, um sogar „Strubbel Kopf" davon überzeugen zu können, dass ich noch nie zuvor in Hogwarts gewesen bin.

Im Gemeinschaftsraum angekommen wurden wir in unsere Zimmer aufgeteilt. Zu meinem Glück wurde mir und ein paar andere, mein ehemaliges Einzel- und mein zukünftiges Gruppen Zimmer zugeteilt. In unserem Zimmer angekommen warf ich mich sofort auf mein Bett. Dann merkte ich erst, dass ich ja nicht mehr alleine hier wohnte. Meine Zimmer Genossinnen schauten mich etwas verwundert an. „Oh, sorry! Ist es für euch okay, wenn ich dieses Bett bekomme? Ich weiß auch nicht, aber irgendwie rief es mich zu sich.", schob ich noch hinterher und erzählte damit die gewünschte Wirkung. Sie lachten und stimmten zu, dass ich dieses Bett bekommen durfte. „Wir sollten jetzt unsere Sachen auspacken aber lasst uns morgen, wo wir noch kein Unterricht haben, etwas unternehmen und uns besser kennen lernen. Wir müssen immer hin die nächsten sieben Jahre zusammen auskommen.", schlug Lilly Evans vor. So machten es aus. Wir packen alle unsere Sachen in die Schränke oder in die Kommoden neben den Betten. Ich fühlte mich direkt gut und ich war hier zu Hause, trotz der neuen Gesellschaft. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und einem wohligen Gefühl schlief ich schließlich ein.

smile or you have to explain || RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt