Und Ryder :)
*****
Ich werde von meiner Mutter aus dem Schlaf gerissen, sie hält mir ein Telefon unter die Nase.
"Wer ist dran?" frage ich müde.
"Emily." Sie verschwindet.
"Hallo?" Meine Stimme klingt noch verschlafen.
"Hey, Süße. Alles okay? Du klingst so kratzig."
"Hab geschlafen. Was gibts?"
"Ich wollte heute Abend mit Drew ins Kino. Kommst du mit?" Drew (Abkürzung für Andrew) ist ihr bester Freund. Trotzdem stöhne ich auf.
"Nein!"
"Wieso nicht? Deine Mum ist zu Hause, er wird dich gehen lassen."
"Es geht nicht um meinen Dad. Wenn du mir versprichst kein Date für mich organisiert zu haben, komme ich mit." Em schweigt.
"Äh, also versprechen kann ich es dir nicht..." Ich stöhne wieder.
"Man! Ich habe dir schon hundert Mal gesagt du sollst es lassen. Ich will keinen Freund."
"Du bis seit Ewigkeiten Single. Als ich noch mit Tony zusammen war, hatte ich immer ein Mega schlechtes Gewissen. Und jetzt bin ich neu verknallt. Ich will nur das Beste für dich!"
"Also gut. Aber das heute ist das letzte, versprich es mir. Wenn ich einen Freund wollte würde ich mich schon drum kümmern." Sie gibt ein halbherziges:
"Okay", von sich.
"Wir treffen uns halb acht vor dem Kino, bis dann." Ich lege auf und gehe runter. Mum sitzt am Küchentisch und-wie sollte es anders sein-arbeitet. Dad sieht bestimmt fern.
"Was wollte Emily?"
"Wir gehen heute Abend ins Kino." Mum nickt nur und ich gehe ins Bad. Dort bürste ich meine Haare, die schon wieder etwas zu lang sind für meinen Geschmack und ziehe mich um. Einfach Jeans und ein dunklen Pulli. Ich weiß ich sollte mir mehr Mühe geben, aber meine Erfahrungen mit Blind-Dates lassen zu wünschen übrig.
*****
Pünktlich halb acht bin ich am Kino. Drew und ein mir unbekannter Typ warten davor. Ich umarme Drew und strecke dem anderen die Hand hin.
"Hey, ich bin Cat." Er sieht mich verwirrt an und sagt dann distanziert:
"Tut mir leid, aber wir warten auf eine Cathrina." Ich glotze ihn an. Seit wann stellt Em mich mit meinem ganzen Namen vor? Drew räuspert sich und ich kann erkennen, dass er sich ein Lachen verkneifen muss.
"Ähm, ich bin Cathrina, aber meine Freunde sagen Cat", sage ich so freundlich wie möglich. Er wird rot und stammelt:
"Oh. Tut mir leid! Mein Name ist Harry." Harry. Er heißt so wie der beste Kumpel meines Dads, was ihm Abzugspunkte bringt, denn Harry ist ein widerlicher, nach alten Socken stinkender Typ. Aber dann sage ich mir, dass er nichts für seinen Namen kann und es steht wieder null. Nach einigen peinlichen Schweigeminuten kommt endlich Em. Ich habe den Verdacht, dass sie mit Absicht etwas später gekommen ist. Sie strahlt uns an und wir gehen rein. Ich weiß nicht mal welchen Film wir gucken, aber der Kinosaal ist ziemlich voll und Em unterhält sich mit Drew. Also wende ich mich Harry zu, der seine Cola inspiziert.
"Und was machst du sonst so?" Er sieht verwirrt aus.
"Hier neben dir im Kino sitzen?" Ookay, er hat mich nicht verstanden. Ich versuche zu lächeln.
"Nein, ich meine in deiner Freizeit. Auf welche Schule gehst du?"
"Ich gehe nicht mehr zur Schule. Zur Zeit mache ich nichts, habe mich an ein paar Unis beworben." Dann wendet er sich wieder seiner Cola zu. Gut, wenn die wichtiger ist. Dabei sieht er nicht mal schlecht aus. Nur habe ich den Verdacht, dass die blonden Stränchen in seiner Wuschelmähne gefärbt sind und welcher Junge färbt sich bitte die Haare? Da fängt der Film an und ich lehne mich zurück. Plötzlich nimmt Harry meine Hand. Was soll das denn jetzt? Ich habe ihn als Spießer eingestuft, der kaum seinen Mund auf kriegt und sein Annäherungsversuch verunsichert mich. Seine Hand ist kalt und klebt. Die Cola. Himmel, hat der seine Hand darin gebadet oder was? Tapfer halte ich den ganzen Film aus, aber als die Lichter angehen, springe ich auf und renne aufs Klo um mir die Hände abzuwaschen. Draußen fragt Harry nach meiner Nummer.
"Äh, ich habe mein Handy vergessen und ich kann die Nummer leider nicht aus dem Kopf, sorry", lüge ich. Erst vorhin habe ich Dad eine SMS geschrieben, hoffentlich hat er das nicht gesehen.
"Macht nichts! Ich habe mein Handy mit und kann sie dir geben!" ruft Em. Sie fängt an in ihrer Tasche zu wühlen.
"Nein, kann sie nicht!" Ich packe Em bei den Handgelenken. "Tut mir leid, aber ich glaube, wir sind nicht die Richtigen für einander." Harry nickt nur und nach ein paar Minuten höflicher Verabschiedungen geht er. Em wirbelt wütend zu mir herum.
"Wieso hast du das gemacht? Er war wirklich nett! Du vergraulst alle netten Typen."
"Tut mir ja leid, aber wenn eben keiner der Richtige ist."
"Welcher Typ Junge ist denn der Richtige?" fragt sie wütend.
"Keine Ahnung", murmele ich. Die Tatsache, dass ich mit siebzehn immer noch keinen richtigen Freund hatte, deprimiert mich jetzt mehr denn je. Da mischt sich Drew ein:
"Sorry Em, aber den hätte ich auch in den Wind geschossen. Der ging ja mal gar nicht." Ich werfe ihm einen dankbaren Blick zu, aber Em ist tödlich beleidigt und stapft voraus. Drew legt einen Arm um meine Schultern.
"Mach dir keine Gedanken. Du findest deinen Typen schon allein." Ich schweige, da taucht ein Bild von einem Jungen in meinem Kopf auf. Ein Junge mit braunen Augen und dunklen Haaren. R... okay, stopp! Das reicht! Ich laufe etwas schneller um mich wieder mit Em zu versöhnen. Zum Glück kann sie nie lange böse sein und wir gehen noch in eine Pizzaria.
Am Abend im Bett läuft das Bild von vorhin als Diashow in meinem Kopf ab. Als ich es endlich schaffe auf Stopp zu drücken, taucht ein anderes auf. Stöhnend werfe ich mich auf die andere Seite.
DU LIEST GERADE
A kind of Love
RomansWenn die beste Freundin sich verknallt sollte man sich für sie freuen, oberstes Gesetz im Beste-Freundinnen-Handbuch! Cat würde sich gerne für Emily freuen, wäre da nicht der Typ in den sie sich verknallt hat: Ryder Blake. Macho, Herzensbrecher und...