Kapitel 26-Pfadfinder suchen nach...der Vergangenheit

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Cat's Sicht. 

*****

Mein Herz setzt einen Schlag aus. Es ist nur Ryder, der mich ungläubig anstarrt. Ich entspanne mich etwas. 

"Was tust du hier?" fragen wir gleichzeitig. 

"Du zuerst." Ich verschränke trotzig die Arme vor der Brust. Er seufzt. 

"Oben war es so warm, ich wollte lediglich kurz unter die Dusche." Ich mustere ihn. Wenn ihm angeblich so war, ist, wo ist dann bitte der Schweiß? Er sieht genauso gut aus wie sonst und auch sein Geruch ist nicht auffällig. 

"Was? Guck nicht so misstrauisch. Mir war wirklich warm", verteidigt er sich sofort. "Und was machst du jetzt hier?" 

"Ich wollte was trinken." Das ist sogar die Wahrheit. Leider habe ich den Lichtschalter nicht sofort gefunden und dann habe ich es gelassen, weil ich nicht alle aufwecken wollte. In meiner Tollpatschigkeit habe ich dann den Tisch gerammt und als Ryder im Flur ein Geräusch gemacht hat, ist mir vor Schreck das Glas runter gefallen. Es liegt malerisch zersplitterte zu meinen Füßen. 

"Und warum hast du dann eine Küchenrolle in der Hand?" fragt Ryder und lehnt sich gegen die Spüle. 

"Weil ich mich vergeidigen wollte. Woher sollte ich wissen, dass du es bist?"

"Wie verteidigt man sich denn mit ein Küchenrolle?" 

"Keine Ahnung. Ich hätte schon einen Weg gefunden, glaub mir. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest..." 

"Cat! Nicht!" Aber zu spät, ich habe einen Schritt gemach und bin in die Scherben getreten. Ich gebe ein Winseln von mir.

"Man, kannst du nicht einmal aufpassen wo du hin läufst?! Einmal!" Ryder schnaubt wütend. 

"Was soll das denn heißen? Du klingst so, als würde ich regelmäßig in Scherben latschen!" fauche ich und humpele an ihm vorbei. 

"Das nicht, aber die geschickteste bist du nicht gerade. Stopp, wo willst du hin?" Er hält mich am Ellenbogen fest. 

"Mit einem blutenden Fuß lässt es sich schlecht schlafen, ich verarzte ihn, was sonst?" 

"Lass mich dir helfen. Du kannst das nicht." 

"Bitte?" 

"Warst du bei den Pfadfindern?" 

"Was...Hallo? Ich wohne in der Stadt, wo will man da bitte pfadfindern? Außerdem wozu braucht man diesen Mist beim Verbandanlegen? Dazu bin ich auch noch in der Lage." 

"Wirklich? Was wenn Glassplitter drinstecken? Holst du die dann raus?" Ich hebe den Fuß und inspiziere ihn. Ziemlich viel Blut, eine große Schnitwunde zieht sich dort entlang. 

"Da sind kein Splitter." 

"Vielleicht sind es kleine? Fühlst du dich imstande sie dort rauszuholen?" 

"Klar und wenn nicht, dann lass ich sie eben drin. Was soll schon passieren?" 

"Wenn du es nicht gesagt hättest, spätestens jetzt wüsste jeder, dass du nicht bei den Pfadfindern warst." 

"Na und? Nicht jeder sieht Sinn darin nach Pilzen zu graben oder Pfade zu suchen." Ich zeichne ironische Anführungszeichn in die Luft.

"Oh Man, du hast wirklich keine Ahnung", seufzt Ryder. 

"Danke und jetzt lass mich vorbei, du Arsch." 

"Wenn du so mit mir redest, helfe ich dir nicht." 

"Ich will deine Hilfe auch nicht. Gestern hast du noch so getan, als wäre ich das schrecklichste der Welt!" Er schweigt und ich kann förmlich sehen, wie er der Wand wieder hochzieht und ein gefühlloser Ausruck in seine Augen tritt. 

A kind of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt