Ryder steht in der Tür und diesmal ist es keine Halluzination von mir. Er steht tatsächlich dort und starrt Jenna an. Diese steht auf, geht zu mir und legt ihre Hand besitzergreifend auf meine Schulter.
"Du musst Ryder sein", mir entgeht ihr abwertender Tonfall nicht, auch Ryder scheint ihn bemerkt zu haben.
"Und sie? Die Frau, die Cat im Stich gelassen hat? Richtig geraten?"
"Ich verbiete dir solche Äußerungen", zischt Jenna.
"Weil sie wahr sind?" Ryder mach einige Schritte vor und sucht meinen Blick. Wie gern würde ich zu ihm rennen und ihm um den Hals fallen, aber Jennas Hand wiegt plötzlich eine Tonne auf meiner Schulter und hindert mich daran aufzustehen.
"Als hättest du eine Ahnung!"
"Ich weiß jedenfalls, dass sie hier bleibt."
"Ach ja? Ich glaube, dass hast du falsch verstanden. Cat wird mit mir gehen, stimmt's?" Sie sieht mich auffordernd an und plötzlich will ich nicht ja sagen. Ich will nicht nach Paris, ich will bleiben, bei Ryder. Jenna wird rot vor Zorn, als ich ihr nicht antworte.
"Offenbar haben Sie da etwas falsch verstanden."
"Cat, ich hoffe du weißt, wie dumm diese Entscheidung ist! Mit mir hättest du eine Zukunft, er ist...nichts! Wie oft hast du dich schon gegen ihn entschieden?" Das trifft mich und ihn gleichermaßen. Ich kann sehen, wie Ryder mit den Zähnen knirscht.
"Du irrst dich Jenna, Ryder ist etwas. Etwas für mich, etwas wichtiges. Ich...ich will bleiben. Und es ist mir egal, ob es vielleicht nicht meine Zukunft ist, ich will im Moment einfach nur eine Gegenwart haben. Eine Gegenwart mit ihm." Den letzten Satz flüstere ich fast. Jenna explodiert.
"Ich kann es nicht glauben! Wie kannst du dich so beeinflussen lassen?! Das ist ja lächerlich! Du kommst mit mir! Du bist meine Tochter!"
"Ja, aber kann ich nicht auch hier deine Tochter sein?" Ich muss an Dad denken, der mir versichert hat, mich überall zu lieben. Jenna ist anderer Meinung.
"Cat, der Junge bringt dich durcheinander, du hast gesagt, zwischen euch ist Schluss, weil du es verbockt hast!" Das stimmte allerdings.
"Sie hat es nicht verbockt. Verbocken würde sie es erst, wenn sie jetzt geht."
"So ein Unsinn! Ihr wisst nicht, was ihr da redet!" Ich schaffe es, aufzustehen und Jenna direkt in die Augen zu sehen.
"Du bist zurück gekommen und dafür bin ich dir unglaublich dankbar, weil ich dich vermisst habe und..."
"Ich habe dich auch sehr vermisst, deshalb komm jetzt mit mir." Sie streicht mir zärtlich über die Wange.
" Aber ich habe hier mein Leben. Bitte versteh mich."
"Ein Leben? Was für ein Leben? Lauter Chaos."
"Ja vielleicht, trotzdem würde ich es vermissen, ich würde Dad vermissen und...Ryder." Ich sehe zu ihm, er lächelt. Ich lächele zurück und weiß, dass das was ich tue richtig ist.
"Du begehst einen riesigen Fehler, Cathrina."
"Kann sein. Trotzdem..."
"Dir ist klar, dass ich gehen werde?"
"Na ja, ich hatte angenommen..."
"Ich werde gehen, auch ohne dich. Wenn du meinst, dieser Junge ist dir wichtiger, bitte sehr." Jennas Miene ist mit einmal mal hart und emotionslos geworden.
"Warum sagst du das wie ein Abschied?" frage ich langsam.
"Weil es einer sein wird. Man kann nicht alles haben."
"Aber..."
"Du bist der Meinung, deine Entscheidung ist richtig. Aber sie ist falsch."
"Wäre es richtiger davon zu laufen?" Ryder mischt sich wieder ein und klingt wütend.
"Ach, davonlaufen! Quatsch. Aber wie gesagt, macht euer Ding, eure sinnlosen Fehler."
"Jenna, wann..."
"Nie Cathrina, wir werden uns nie Wiedersehen. Ich passe nicht in dein Leben, dein Chaos. Und du willst nicht in meins passen."
"Aber du bist meine Mutter, wir haben uns gerade erst wieder gefunden!"
"Haben wir das? Ich war in der Gegend. Ich wusste immer wo du lebst, Cathrina, eine Mutter verliert ihre Tochter nicht aus den Augen."
"Und du hast dich die ganzen Jahre nie gemeldet?!"
"Nein. Du warst zu jung und jetzt ist er dazwischen gekommen." Sie schnaubt verächtlich. "Ich wollte dich holen, weil ich eine junge Frau erwartet habe. Eine, die weiß was sie will. Ich bin enttäuscht worden." Mir fehlen die Worte. Die verständnisvolle, besorgte Frau ist verschwunden und hat offenbar der echten Jenna Platz gemacht. Wie kann ein Mensch so gefühlskalt sein? Zu seinem eigenen Kind? Ich starre sie an und bemerke, dass ich angefangen habe zu weinen. Jenna reißt ihre Jacke von der Stuhllehne und ihre Tasche und beugt sich noch einmal dicht zu mir hin, sodass Ryder es nicht versteht:
"Ich hatte einen Plan, du warst mein Schein in die Freiheit. Wenn man wegen Mord im Gefägnis sitzt, ist es ganz praktisch vorweisen zu können eine liebevolle Mutter zu sein, die einfach den Kontakt zur Tochter verloren hat und jetzt wieder aufnehmen will. Danke für die Zerstörung." Sie blitzt mich an und rauscht davon. Ich weine noch immer, aber als Ryder mich in die Arme nimmt und:
"Alles ist gut, es ist vorbei", flüstert, weiß ich, dass es stimmt und ich endlich frei bin. Ich küsse Ryder und dieser Kuss ist schöner, als die davor, weil wir uns gehören und uns versprechen, dass es so bleibt.
*****
Wie versprochen ein Kapitel:)) Hat es euch gefallen? Tja, auch Jenna war eine Enttäuschung, fies oder? Aber immerhin ist Ryder da:D jetzt kommt noch ein Kapitel und dann ist Schluss:)) :/ Ich habe schon eine neue Story in Arbeit, sie kommt vielleicht morgen raus. Vielleicht wollt ihr aber auch eine Fortsetzung? Die würde ich dann parallel schreiben. Wenn ihr sagt, dass ein Band reicht, ist es auch gut:) Manche Dinge soll man ja so lassen wie sie sind. Noch einen schönen Abend!! :*
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A kind of Love
RomanceWenn die beste Freundin sich verknallt sollte man sich für sie freuen, oberstes Gesetz im Beste-Freundinnen-Handbuch! Cat würde sich gerne für Emily freuen, wäre da nicht der Typ in den sie sich verknallt hat: Ryder Blake. Macho, Herzensbrecher und...