Kapitel 24-Flaschendrehen

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"Meinst du nicht, dass das eine schlechte Idee ist?" Ich stochere in meinem Hünchensalat herum.

"Cat, du versuchst mich seit fünf Minuten zu überreden, kein Flaschendrehen zu spielen. Wieso?" Em stützt sich am Küchentresen ab. 

"Weil wir dafür schon zu alt sind." 

"Quatsch. Für Spaß ist man niemals zu alt." Spaß?, denke ich. Ich habe keine Ahnung, was daran spaßig sein soll. 

"Übrigens..." Em kommt zu mir und beißt sich auf die Lippe. "Es tut mir leid wegen vorhin. Das war wirklich unfair von mir." Ich bin überrascht, dass sie sich entschuldigt. 

"Äh, kein Problem." Sie strahlt. 

"Super, dann komm jetzt. Du hast es lange genug herausgezögert. Glaub nicht, ich habe nicht gemerkt, wie du in dem Salat herum gestochert hast." Sie zieht mich mit sich. Auf dem Weg ins Partyzimmer treffen wir Jeremy. Er verschränkt unsere Hände und beugt sich zum Reden zu mir, damit Em nicht alles mitbekommt. 

"Hast du keine Lust?" 

"Hälst du es für eine gute Idee?" 

"Pädagogisch gesehen?" Er lacht. 

"Nein du Spinner. In der Konstelation." Er sieht mich verwirrt an. 

"Wegen den Football-Jungs?" 

"Nein, ach keine Ahnung. Ist egal. Komm." Ich laufe Em hinter her und wir betreten den Raum, indem sich bereits fast alle versammelt haben. Es sind vielleicht insgesamt an die zwanzig Leute. Darunter mindestens zehn von den Sportjungs. Wo bringt Em die alle unter? Wie auf Kommando finden sich alle zu einem Kreis zusammen. Ein braunhaariger Junge leert auf Ex eine Spriteflasche. Ich verziehe das Gesicht, allein bei dem Gedanken an den süßen Geschmack wird mir schlecht. Ich weiß nicht mehr wer angefangen hat mit drehen, aber zehn Minuten später musste bereits ein Mädchen Eisbaden machen, zwei Jungs sich gegenseitig ablecken und Lesa aus Meinem Mathe-Kurs musste jemandem gespielt ihre Liebe gestehen und ihn dann antwerken. Sie hat Ryder genommen. War ja klar, er ist das unbekannte heiße Frischfleisch. Er hat die Prozedur über sich ergehen lassen, aber kein einziges Mal habe ich ihn Lächeln gesehen. Em hat die Nummer natürlich nicht gefallen, aber sie konnte nichts tun. Als nächstes dreht der Typ mit der Spriteflasche. Die Flasche dreht sich viermal, bevor sie auf die Lücke zwischen Jeremy und mich zeigt. 

"Cat", sagt der Typ sofort. Woher kennt er meinen Namen? Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen. 

"Es könnte auch ihr Typ sein", gibt ein dunkelhaariges Mädchen zu bemerken. 

"Nee, eindeutig Cat." Mr. Sprite lächelt hinterhältig. "Wahrheit, Pflicht oder Zungenkuss?" Zungenkuss haben wir am Anfang hinzugefügt. Natürlich kann man auch bei Pflicht küssen, aber bei Zungenkuss stoppt jemand die Zeit und vor anderthalb Minuten darf das Paar nicht aufhören. Ich will mir das gar nicht vorstellen. Irgendwann kann man doch nicht mehr, oder? Also ich würde mir lieber die Zunge an den Gaumen nähen lassen, als dass Mr. Sprite mir die Zunge in den Hals steckt. Vor Wahrheit habe ich am meisten Angst, denn hier darf jeder eine direkte Frage einwerfen, letztendlich entscheidet zwar der Dreher, aber wer will kein pikantes Geheimnis über den anderen wissen? Deshalb sage ich:

"Pflicht." Mr. Sprite grinst. 

"Küss mich." Holla! Neben mir fängt Jeremy an zu würgen. 

"Vergiss es, Mason." Ah, Mason also. Hätte ich mir denken könne. Solche Typen heißen immer Mason. 

"Hast du was dagegen, Jer? Ist doch nur ein Spiel." Mason grinst ihn provozierend an. Jeremy's Muskeln spannen sich unter dem T-Shirt an. Schnell lege ich eine Hand auf seinen Arm. 

A kind of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt