Kapitel 5-Nur eine kleine Party

187 8 0
                                    

Am Freitag muss ich nicht Mal so tun, als sei ich krank. Da ich verschlafen hatte, sah ich furchtbar aus. Alle wuseln um mich herum und bemitleiden mich, obwohl ich das gar nicht will. Bei den Mädels entschuldige ich mich. Sie wünschen mir nur gute Besserung und sind nicht sauer.
*****
Als ich am Nachmittag nach Hause komme, ist Dad nicht da. Eine Notiz auf dem Küchentisch lässt mich wissen, dass er heute erst gegen neun zu Hause sein wird. Ich seufze und beschließe mir ein Bad zu gönnen. Gerade als ich die Augen schließen will, dudelt mein Handy los. Ich fluche leise und versuche es von der Waschmaschine zu angeln. Ein lautes 'Platsch' signalisiert mir, dass der Plan gescheitert ist. Ich schiebe die Berge vo Schaum beiseite, fische es aus dem Wasser und trockne es so gut es geht mit einem Handtuch ab. Zum Glück funktioniert es noch, obwohl jetzt merkwürdige Querstreifen den Bildschirm zieren. Ich wähle Ems Nummer, denn sie war es, die mich gestört hat.
"Hallo?"
"Hey! Geht's dir besser?"
"Ja, wieso hast du angerufen?"
"Also, ich wollte wissen, ob du morgen schon was vor hast." Außer zu Hause versauern und meinen Arrest abzusitzen nichts. Aber das kann ich ihr schlecht sagen, denn ich habe beschlossen die Sache für mich zu behalten.
"Vermutlich schon, sorry."
"Och nee. Ich wollte dich zu einer kleinen Party mit nehmen. Nichts großes. Du kannst deinem Dad sagen, dass du um elf zurück bist."
"Em, ich sagte doch schon..."
"Cat, bitte!"
"Frag doch Josie oder Caroline ob sie Zeit haben.
"Ich will aber dich mitnehmen, bitte. Ich kann deinen Dad auch fragen."
"Nein!" sage ich schnell. "Auf keinen Fall...ich meine: ich frage ihn. Bis später."
"Du bist ein Schatz. Bis dann." Ich lege auf und wische mir die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dann tauche ich unter.
*****
Als der Schlüssel sich im Schloss dreht, springe ich etwas nervös auf. Dad mustert mich, nickt mir knapp zu und geht dann zum Kühlschrank um eine Bierflasche heraus zu nehmen.
"Dad ich muss mit dir reden."
"Worum geht's?" Er nimmt einen Schluck und geht ins Wohnzimmer.
"Em hat gefragt ob ich sie morgen auf eine Party begleite."
"Ich dachte, ich hätte mich gestern klar ausgedrückt. Die Antwort lautet nein."
"Und ich dachte, ich hätte mich entschuldigt. Es kommt nicht mehr vor. Ich melde mich auch morgen Abend. Bitte, ich bin keine zwölf mehr! Und es ist ein Samstagabend. Bitte sperr mich nicht hier ein. Bitte." Er sieht mich finster an.
"Wenn ich morgen keine SMS kriege, hast du Hausarrest bis an dein Lebensende."
"Alles klar, sage ich und gehe aus dem Zimmer. Oben schreibe ich Em eine SMS, dass morgen klar geht. Sie freut sich riesig und obwohl ich mir den Ausgang erkämpfen musste, verspüre ich nicht die geringste Lust. Wieso besteht sie so darauf, dass ich mitkomme? Normalerweise hat sie auch ohne mich ihren Spaß. Ich lege mir schon das Kleid für morgen raus. Nichts spektakuläres. Ich habe es mal in einem Schlussverkauf ergattert. Rot, trägerlos und mit hübschen Rüschen. Nicht zu Mädchenhaft, aber auch nicht zu sexy, da es kaum meine Figur betont. Dann gehe ich ins Bett und starre den Sternenhimmel draußen an. Irgendwann fallen mir die Augen zu.


A kind of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt