A kind of Love

Kapitel 29-Die von der krassen Sorte

Em steht in der Tür und sieht uns ungläubig an.

"Was macht ihr hier draußen? Es fängt gleich an zu regnen!" Ryder's Blick ruht auf mir.

"Das tut es wohl." Mehr sagt er nicht und folgt ihr ins Haus. Ich bleibe zurück und schließe die Augen. Wollte er etwas sagen? Das, was ich dachte? Es fängt an zu nieseln und während der Regen stärker wird, wird es auch mein Gewissen. Ich habe mich in Ryder Blake verliebt. Rettungslos.

*****

Caroline sitzt mit angewinkelten Beinen im Sessel und liest.

"Was sollte das?" fahre ich sie an. Überrascht schaut sie auf. Ich wollte sie seit dem Flaschendrehen zur Rede stellen und auch wenn ich gerade total verwirrt bin, will ich es hinter mich bringen.

"Wovon redest du?"

"Die Aktion beim Flaschendrehen."

"Ich wollte dir nur helfen."

"Wie willst du mir damit helfen?" fauche ich.

"Um dir deine Gefühle einzugestehen."

"Ich brauche deine Hilfe nicht!" Caroline schweigt kurz.

"Und?"

"Was?" Frage ich genervt.

"Liebst du ihn?"

"Das geht dich nichts an." Sie seufzt und steht auf. Vor mir bleibt sie stehen.

"Als du mir von Ryder erzählt hast, dachte ich, dass kann doch nicht gutgehen. Ich hatte Recht, aber weißt du...du bist keine Verbrecherin, nur weil du...jemand anderen liebst. Em wird es verstehen sie ist deine beste Freundin." Ich sage nichts, sondern gehe. Vielleicht wollte sie mir wirklich nur helfen, aber ich habe darin keinen Sinn und schon gar keine Hilfestellung gesehen. Trotzdem ist mir bewusst, dass ich endlich die Wahrheit sagen muss. Vorallem Em. Ihr gegenüber ist das einfach nicht fair. Ohne weitere für und wider abzuwägen marschiere ich zu unserem Zimmer, klopfe an und trete ein.

"Em?" Sie sitzt auf ihrem Bett und starrt vor sich hin.

"Was?"

"Ich muss dir was sagen." Die Worte schweben unheilvoll in der Luft. Sie ist meine beste Freundin, sie wird es verstehen, wiederhole ich Carolines Worte im Kopf.

"Ich dir auch." In ihren Augen sehe ich, dass sie etwas ahnt. Aber bevor ich etwas sagen kann, platt sie heraus: "Ich liebe ihn." Und Peng, mein Vorsatz endlich die Wahrheit zu sagen, schwindet dahin. Sie liebt ihn?! Was habe ich verpasst?

"Was?" stottere ich. "Ich dachte, du bist nur verliebt."

"Das dachte ich auch, aber er ist perfekt, oder?" Nein, denke ich. Er ist nicht perfekt. Das ist er ganz und gar nicht. Alle sagen ständig, wie perfekt er ist, aber das stimmt nicht. Er ist ein Dickkopf, ändert ständig seine Meinung, Streits sind mit ihm vorprogrammiert und Shakespeare zitiert er auch nicht richtig. Es kotzt mich an. Wie kann ein Mensch, der so völlig unperfekt ist, trotzdem perfekt erscheinen? Wieso bin ich in so jemanden verliebt?

"Absolut", sage ich mit gepresster Stimme. Em steht auf und lächelt.

"Ich liebe ihn, nicht zu fassen, oder? Was wolltest du sagen?" Ich starre an ihr vorbei. "Cat?"

"Oh...nichts wichtiges. Erzähl ich dir später. Ich mach mir was zu essen, willst...willst du auch?"

"Klar. Bring irgendwas mit." Sie schmeißt sich wieder aufs Bett und angelt nach der Vogue auf ihrem Nachtisch. Ich flüchte.

*****

In der Küche sitzen ein paar Footballjungs zusammen und sehen sich auf dem Tablet irgendwelche Filme an. Oh man, warum ausgerechnet hier? Ich gehe wortlos zum Kühlschrank.