18. Kapitel~Leon...

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Violettas POV
Ein Piepsen dringt langsam zu mir durch. Schmerzen. Überall sind Schmerzen. Ich versuche die Augen zu öffnen, aber sie sind wie zugenäht. Also konzentriere ich mich auf meine anderen Sinne. Ich liege in einen Bett, so viel ist mir klar. Ich höre Gemurmel um mich herum und ich rieche... Gummibärchen! Mit aller Kraft reiße ich meine Augen auf und bin im ersten Moment von den grellen Neonröhren über mir geblendet, aber dann sehe ich langsam wieder scharf und kann ein Gummibärchen ausmachen, das direkt über mir hängt. Meine Augen fangen an zu leuchten, weil ich Gummibärchen liebe. Schnell lasse ich meinen Blick weiterleiten, bis zu der Hand, die das Gummibärchen hält. Da steht mein grinsender Bruder. Blitzschnell lasse ich meine Hand nach oben wandern und greife nach dem Schatz in seiner Hand. Zumindest VERSUCHE ich, das Ganze blitzschnell hinzukriegen. In der Realität kriege ich meine Hand keinen Zentimeter bewegt, was mein Bruderherz natürlich bemerkt und noch mehr anfängt zu grinsen. "Komm schon, Vilulein, hol dir das Gummibärchen...", zieht er mich auf. Allerdings vergeht ihm das Lachen, als von hinten eine Hand kommt und ihm die Süßigkeit stibitzt. Fassungslos steht er sich um und starrt Ludmi an, die spöttisch eine Augenbraue hochzieht und mir ganz nebenbei das Gummibärchen gibt. Ich verschlinge es schon fast und höre Fede nur mit einem Ohr zu: "Aber Schatz, ich dachte wir halten zusammen?", dabei zieht er einen Flunsch. Ludmi hat keine Gelegenheit zu antworten, weil mir auf einmal speiübel wird und ich mich auf Fedes Hemd übergebe. Geschockt und fassungslos starrt er erst mich und dann sein Hemd an, immer wieder im Wechsel. "Ups...", meine ich hilflos und stimme in Ludmis Lachen ein. "Geht's dir gut?", fragt sie vorsichtig. Ich weiß nicht, ob ich nicken oder den Kopf schütteln soll. Einerseits ist mir immer noch übel und alles dreht sich, aber andererseits bin ich wach und fühle ich fit. Also sage ich: "Jein..." "D...da...das....", stottert Fede fassungslos und rennt dann nach draußen. Ich will ihm hinterher, aber in den Moment kommt ein Arzt ins Zimmer, der mich bestimmt wieder in die weichen Kissen drückt und dabei eine besorgte Miene aufsetzt: "Geht es Ihnen gut?" Schon wieder diese Frage... Das nervt! Aber zum Glück antwortet Ludmi für mich: "Sie hat sich übergeben..." "Okay...", nachdenklich Mustern mich zwei Augen, "Das wird dann wohl heißen, dass sie die Narkose noch nicht ganz verarbeitet haben. Das ist nicht schlimm. Ihnen wird auch in den nächsten Tagen noch häufiger übel oder schwindelig werden." Das sind ja super Aussichten... "Wie lange muss ich denn noch hier bleiben?", frage ich hoffnungsvoll. "Das steht noch nicht ganz fest, aber wahrscheinlich noch um die drei Tage.", versucht der Arzt meiner Frage auszuweichen, "Ich werde Sie jetzt alleine lassen, bitte ruhen Sie sich aus und stressen Sie sich nicht. Ihr Körper musste viel durchmachen und braucht jetzt sehr viel Ehrholung." Kaum hat er seinen Satz zu Ende gesprochen dreht er sich um, kontrolliert noch einige der Geräte, an die ich angeschlossen bin, und verlässt dann mein Zimmer. Kaum ist er draußen stürmt Ludmi auf mich zu und umarmt mich: "Ich bin so froh, dass du nicht... Gestorben bist... Das hätten wir alle nicht überlebt..." Tränen Laufen über ihre Wangen und ich versuche, sie zu beruhigen: "Hey... Ich lebe doch noch! Also musst du dir keine Gedanken über das machen, was hätte passieren können. Wie hat Leon gesungen? Wir sind geboren um zu Leben!" Bei Leons Name zuckt Ludmi zusammen und ihre Augen verdunkeln sich, aber ich bin so blöd, das nicht zur Kenntnis zu nehmen... "Kann ich die anderen auch sehen?", Frage ich voller Elan aber meine Erwartungen werden enttäuscht. "Du darfst für heute nicht mehr Besuch empfangen, wie mich und Fede... Und ich muss jetzt auch gehen...", meint Ludmi, kann mir aber nicht in die Augen schauen. Hastig packt sie ihre Handtasche zusammen und greift nach ihrer Jacke und schon ist sie mit einem flüchtigen: "Ciao", verschwunden. Irritiert starre ich ihr hinter her. Habe ich etwas Falsches getan oder gesagt? Wieso war sie plötzlich so gestresst? Und warum hat sie mich alleine gelassen? Seufzend rücke ich meine Kissen zurecht und versuche wieder einzuschlafen.
In meinen Träumen holen mich die Ereignisse wieder ein. Ich spüre, wie ich durch die Luft geschleudert werde, ich höre Leon schreien. Leon. Immer wieder Leon. Einmal, mitten in der Nacht wache ich auf und glaube, Leon neben mir sitzen zu sehen. Ich bilde mir seine Hand ein, die meine Wange streichelt und seine Stimme, die, voll von Selbsthass, flüstert: "Es tut mir leid..."
Am nächsten morgen wache ich Schweiß gebadet und mit Tränen n den Augen auf und realisiere erst gar nicht, dass alle meine Freunde um mein Bett herum sitzen. Alle, bis auf Leon. "Wo ist Leon?", frage ich...

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Wie einige vielleicht schon gesehen haben, mein neues Buch, 'Love doesn't ask' ist veröffentlicht. Ich würde mich echt über Reads/Votes/Kommis freuen:-) Ab heute werde ich hier und dort im Wechsel updaten...

Hab euch lieb,

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Die Liebe und der ganze Rest [Violetta FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt