Federicos POV
Nein. Einfach nein. Das kann doch nicht wirklich passiert sein... Meine Schwester kann nicht gerade entführt worden sein... Es geht einfach nicht. Und doch ist es passiert...
Fassungslos drehe ich mich um, meine Waffe fällt mit einem lauten Knall auf den Boden. Aus. Aus und Vorbei. Mein Leben hat keinen Sinn mehr. Ohne meine Schwester hat überhaupt nichts mehr einen Sinn. Und es ist alles meine Schuld. Ich hätte den Arsch einfach erschießen sollen. Ich hätte ihn ermorden sollen und meine Schwester hätte noch eine Chance auf ein Leben. Diese Chance habe ich mit meiner Unentschiedenheit zunichte gemacht.
Stumm gehe ich an meinen Freunden vorbei, verlasse einfach die Bühne, lasse das geschockte Publikum hinter mir, alles zieht an mir vorbei. Mir ist alles egal. Leute versuchen, mit mir zu sprechen, aber ich höre sie nicht. Meine Ohren nehmen die Töne wahr, aber die Wörter verlieren sich in einem monotonen Rauschen. Ich höre nur noch diesen einen Satz....
Ich bin Schuld.
Violettas POV
Zusammengekauert sitze ich auf dem Boden des Hubschraubers, meine Hände sind gefesselt, meine Mund zugeklebt. Stille Tränen laufen mir über das Gesicht, aber ich wage es nicht, auch nur einen Mucks von mir zu geben. Dom, der, wie ich aus einem Gespräch schließen konnte, eigentlich Dominic heißt, sitzt mir gegenüber auf einem Stuhl und unterhält sich mit zwei anderen Männern. Sie lassen mich nicht aus den Augen, da bin ich mir ganz sicher. Ich schaue nicht auf, aber ihre Blicke brennen sich förmlich in meine Haut, lassen mich in mir selbst verschwinden.
"Steh auf!", die harsche Stimme ist laut, verschreckt zucke ich zusammen, rühre mich aber ansonsten nicht. Ich bin zu geschockt, um mich zu bewegen, mein Körper gehorcht mir nicht. Es fühlt sich einfach alles taub an...
"Hörst du nicht gut? Ich will, dass du aufstehst!", eine Hand packt mich an meinen Haaren und zieht meinen Kopf gewaltsam hoch, "Sofort!" Ein Schluchzer entweicht mir, weinend versuche ich, mich aufzurichten, kippe allerdings wieder um, als der Hubschrauber plötzlich abdreht. Ich fliege einmal quer durch den Laderaum, pralle gegen einen der Stühle. Die Männer lachen hämisch. Lachen mich aus. Unter Schmerzen versuche ich wieder, mich aufzurichten, schaffe es diesmal auch und bleibe schwankend stehen. Immer mehr heiße Tränen kullern über meine Wangen, aber ich beiße die Zähnen zusammen, versuche, sie zu unterdrücken. Diese Schweine von Männern sehen in mir so oder so nur ein Spielzeug, dann müssen sie mich nicht auch noch für einen Schwächling halten. Dass ich einen Frau bin, scheint denen schon zu reichen.
Mein Gesicht ist wie versteinert, ich zwinge mir einen gefassten Ausdruck in die Augen, obwohl ich einfach nur heulen will. Das hier ist ein Albtraum. Der größte Albtraum, den ich jemals geräumt habe...
"Oh, schaut doch mal...", Dominic kommt auf mich zu, seine Augen funkeln überlegen, "Da ist wohl jemand ganz tapfer... Glaubst du wirklich, dass wir dir das abnehmen?", er packt meine geballten Fäuste, zitternd spanne ich meine Arme an, "Am liebsten würdest du jetzt losheulen...", er drückt seine Hand immer wieder zu, meine Hand wird taub, er stremmt das Blut ab, "Tut das weh? Ja?", ich kneife meine Augen fest zusammen, der Schmerz treibt mir wieder Tränen in die Augen, aber ich darf jetzt nicht losheulen. Das darf ich nicht.
"Dom.", Dominic dreht sich immer noch spöttisch lachend zu seinem Kollegen um, "Wir sind da." Mit einem Mal lässt er mich los und schaut nach draußen. "Sag den anderen bescheid.", befiehlt er und wendet sich wieder mir zu. Als er sieht, wie ich mit zitternden Fingern mein Handgelenk umklammere, kommt er wieder näher: "Glaub mir, das da... das war noch gar nichts."
Seine Augen verdunkeln sich, glitzern animalisch. Verschrocken stehe ich da, weiß nicht, was ich sagen soll. Aber ich muss scheinbar gar nichts sagen. Aus dem Augenwinkel memerke ich etwas auf mich zu rasen, will mich wegdrehen, aber zu spät. Das letzte, was ich sehe, sind seine Augen. Funkelnd. Blutrünstig. Dann fliegt mein Kopf nach hinten, es knackt sowohl in meinem Nacken, als auch in einem Kiefer und ich sacke in mich zusammen. Blinzelnd und verschwommen sehe ich noch für ein paar Sekunden, dann schließen sich flatternd meine Lider.
"Wie gesagt... das Spiel hat noch nicht einmal angefangen."
Federicos POV
Ich sitze auf einem Stuhl. Ich weiß nicht, wo der Stuhl steht, ich weiß nur, dass ich darauf sitze.
Ich bin Schuld...
"Federico?". Um mich herum stehen Menschen, aber ich will nicht wissen, wer es ist.
Ich bin Schuld.
"Verdammt noch mal, Federico! Rede endlich mit uns!"
Ich bin Schuld!
"Oder willst du Violetta komplett verlieren?"
Da brennt bei mir irgendeine Sicherung durch. Wutentbrannt, vom Zorn getrieben, springe ich auf und packe die Person vor mir am Kragen: "Verdammt noch mal, ich bin Schuld! Wir haben Violetta schon lange verloren! Und es ist ganz alleine meine Schuld! Verstehst du das nicht? Sie ist weg, auf nimmer Wiedersehen, und ich bin Schuld!!!"
Schwer atmend lasse ich die Person wieder los, es ist Leon. Mir ist schwindelig, Schweißperlen treten mir auf die Stirn und ich muss mich an dem Stuhl festhalten. "Es ist alles meine Schuld...", flüstere ich noch einmal in die Stille hinein. "Verdammt, Federico, es ist nicht deine Schuld! Es ist einzig und allein die Schuld dieses Bastardes, nur er ist verantwortlich! Aber wir können Violetta nicht helfen, wenn wir sie schon aufgeben. Also schwing deinen Arsch jetzt ins Studio, wir haben viel zu tun. German wurde informiert, er ist auch auf dem Weg. Die Fahndung ist raus, sowohl nach Dominic, als auch nach deiner Schwester. Abgesehen davon sind da draußen etwa 65 Tausend total verschreckte Fans, die Presse belagert alle Ausgänge und das Management ist auch nicht begeistert. Wir haben verdammt viel zu tun, also reiß dich jetzt endlich mal zusammen!"
Mit zusammengebissenen Zähnen richte ich mich auf. Er hat recht. Es hängt an uns. "Ist der Heli bereit?", meine Frage erhellt Leons Gesicht ein wenig und er legt mir seine Hand kurz auf die Schulter. "Es ist alles organisiert."
Im Laufschritt durchqueren wir den Backstagebereich, Leon führt uns und verteilt Anweisungen: "Natalia und Francesca, ihr fliegt nach Los Angeles und trefft euch mit den Leuten von Hollywood Records, hier sind eure Pässe, Waffen und die Flugzeiten. Euer Helikopter startet nicht von hier, ihr müsst zum Flughafen und das in circa einer Stunde. Dort wird jemand auf euch warten, planmäßig fliegt ihr morgen schon wieder zurück.", die beiden lösen sich von unserer Gruppe und laufen wieder zurück, "Andres und Maxi, ihr setzt euch mit dem Veranstalter, dem Besitzer des Stadions und den Presseagenten in Verbindung. Erarbeitet eine Presseerklärung, versucht, die Fans möglichst ruhig aus dem Stadion zu bekommen und ruft gegebenenfalls ärztliche Hilfe. Das Ganze muss irgendwie runter gespielt werden.", auch diese zwei gehen jetzt einen anderen Weg, "Und ihr vier kommt mit mir. Unser Helikopter startet vom Dach der Arena, wir werden sofort ins Studio fliegen und uns dort trennen. Federico und Camila, ihr beide werdet euch mit den städtischen Polizeiwachen treffen und den Luftraum überprüfen lassen. Wir suchen nach sämtlichen Unregelmäßigkeiten. Diego und Ludmila, ihr werdet zusammen mit mir die anderen informieren und wir werden uns dann mit German kurz schließen, um die Akten des alten Falles zu durchsuchen und mögliche Aufenthaltsorte zu analysieren.", kurz blickt er uns an, sein Gesicht ist verschlossen, "Noch Fragen?"
Hey ihr:) Ich bin wieder da... Todtraurig, aber ich bin da. Verdammt, ich habe gerade eben den Epilog fertig geschrieben... Ich bin zwar nicht so ganz zufrieden, aber es ist okay. Ist bei euch nach einer so langen Zeit noch alles klar? Wie findet ihr dieses Kapitel?
Wie geht es jetzt weiter? Können Leon und Co. Violetta befreien?
Um auf meinen weiteren Plan einzugehen: Es gibt zwei Möglichkeiten.
1. Ich lade erst dieses Buch komplett bis zum Ende hoch und schreibe erst danach "Love Dosen't ask!" zu Ende.
2. Ich update abwechselnd bei beiden Büchern und sie gehen etwa gleichzeitig zu Ende...
Ihr könnt entscheiden!
Und ja... Mehr habe ich eigentlich nicht zu sagen, außer, dass ich mich schon jetzt bei euch bedanken möchte, ihr ward eine unglaubliche Community, ohne euch hätte ich schon so oft aufgegeben, aber ihr habt mir geholfen, die schlimmsten Krisen zu überstehen. Dafür kann ich euch nicht oft genug danken...
Aber, noch ist es nicht das Ende, deswegen wünsche ich euch noch einen schönen Abend, ich freue mich schon auf eure Kommentare:*
Euer Aennchen_01<3<3<3
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Die Liebe und der ganze Rest [Violetta FanFiction]
FanfictionVioletta hat zusammen mit ihrer Familie und ihren Freunden schon viele Probleme gemeistert, aber eigentlich stecken sie noch mitten drin. Hinzu kommt die frische Liebe zwischen Leon und ihr, deren Standfestigkeit erst noch auf die Probe gestellt wer...