9. Kapitel~Überraschungen1/2

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Violettas POV
Nach einer gemütlichen Nacht, die ich in Leons Armen verbracht habe, wache ich auf und schaue mich erstaunt um. Kein Leon weit und breit. Verwirrt stehe ich auf und gehe zur Rezeption, wo ich nach ihm frage, aber die Schwester grinst nur und geht weg. Ich frage noch einige andere Leute, aber egal ob Schwester, Arzt oder Sekretärin, keiner will mir eine Antwort geben. Irgendwann gebe ich auf und gehe zurück auf Leons Zimmer, um meine Sachen zu holen. Nachdem ich mich im Badezimmer umgezogen habe liegt auf dem Bett plötzlich ein Kleidersack und ein Zettel. Auf dem Zettel steht Folgendes:

Hallo Schwesterherz!
Ist es heute nicht ein wunderschöner Tag? Der perfekte Tag um endlich mal wieder etwas zusammen zu machen. Nur wir beide. Also zieh dir die Klamotten an und komm vor das Krankenhaus! Es wird dich jemand (oder etwas?😝) erwarten!
Hab dich lieb,
Fede😘

Was soll das denn jetzt werden? Neugierig öffne ich den Kleidersack und staune. Ein wunderschönes, blaues Top, weiße Shorts und beige FlipFlops kommen mir entgegengeflogen. Ich ziehe die Sachen schnell an, schnappe mir noch meine Uhr, meine Tasche und meine Sonnenbrille, werfe noch einen prüfenden Blick in den Spiegel und gehe dann auf den Hof vor dem Krankenhaus. Wie angewurzelt bleibe ich stehen und starre das Pferd an, das direkt vor mir steht und ein Schild am zerkauen ist, auf dem 'Vilu' steht. Hektisch nehme ich dem armen Tier das Holz aus dem Mund und streiche ihm einmal kurz über den Hals. Mein Bruder ist verrückt. Er denkt doch nicht ernsthaft, dass ich jetzt reite, oder? Anscheinend schon, denn am Sattelblatt finde ich einen weiteren Zettel:

Schwesterherz, ich weiß, dass du denkst, ich wäre verrückt, aber ich will nur, dass du deinen Hintern in den Sattel schwingst und in den Stadtpark reitest. Denk dran: Schummeln gilt nicht😉!

Na super. Ich seufze auf, versuche aber dann trotz allem, mich daran zu erinnern, wie man ein Pferd reitet. Als ich noch kleiner war habe ich Reitstunden bekommen, aber das ist schon ziemlich lange her. Auf gut Glück stecke ich meinen rechten Fuß in den Steigbügel und ziehe mich hoch. Mist! Das war wohl der falsche Fuß... Ich sitze zwar auf dem Pferd, aber verkehrt herum... Mit viel Müh und Not schaffe ich es, mich im Sattel herum zu drehen, OHNE auf dem Boden zu landen. Dann greife ich vorsichtig nach den Zügeln und versuche, das Pferd dazu zu bewegen, nach vorne zu gehen. Glücklicherweise funktioniert das und kurze Zeit später reite ich in gemütlichem Tempo durch Buenos Aires. Ich werde zwar hin und wieder von einigen Passanten ziemlich dumm angeguckt, wie ich da auf einem Pferd durch die Fußgängerzone reite, aber letztendlich verläuft alles ohne große Zwischenfälle und ich komme im Park an. Schon von Weitem sehe ich Fede, der ebenfalls auf einem Pferd sitzt, und mir zuwinkt. "Na, Schwesterherz?", ruft er mir zu, "Hast du es wirklich geschafft?" "Klar", gebe ich in gemäßigter Lautstärke zurück, "Was hast du denn gedacht?" Diese Frage lässt Fede ziemlich rot anlaufen. "Äh... Ähm...", stottert er und ich fange an zu lachen. "Was genau, soll das hier eigentlich werden?", Frage ich, um ihn aus der Situation zu befreien. Wieder voll in seinem Element fängt Fede an: "Also, ich dachte mir, dass wir schon lange nichts mehr zusammen gemacht haben, und, dass heute der perfekte Tag ist, um einen Ausflug zu machen." Irgendwie kommt er mir nervös vor.... Und dann ist da noch dieses unbestimmte Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben... "Ist das wirklich alles?", hake ich nach, "Oder hast du irgendetwas ausgefressen?" "ICH? Etwas ausgefressen? Was denkst du von mir??", fährt Fede mich gespielt empört an. Jap. Er hat definitiv etwas ausgefressen. Aber ich lasse es einmal darauf beruhen, um den Tag nicht zu vermiesen. "Was machen wir denn jetzt?", langsam werde ich wirklich neugierig. "Lass dich überraschen!", grinst Fede und wendet sein Pferd. "Immer mir nach!", brüllt er und setzt zu einem gemütlichen Trab an. Lachend folge ich ihm. Schon lange habe ich mich nicht mehr so frei gefühlt! Nach gefühlten Stunden, einem aufgescheuerten Hintern, aber glücklich und zufrieden kommen wir an einer wunderschönen Wiese an, auf der ein riesiges Picknick auf gebaut ist. Staunend starre ich erst auf die Wiese und dann zu Fede. "Hast du das alles gemacht?", staune ich und sehe, dass Fese aufatmet. "Sagen wir so, ich hatte ein paar Helfer..." Ich starre fasziniert auf die Wiese, die von bunten Wildblumen nur so übersät ist und renne plötzlich los. Wie ein kleines Kind laufe ich durch die Blumen und reiße auch Fede mit. Vergessen sind meine Beine, die Unsicherheit fällt von mir ab und ich werde wieder stärker. Lange Zeit toben wir auf der Wiese, ärgern uns und vertragen uns wieder. Irgendwann lassen wir und erschöpft neben einander auf den Blumenteppich fallen und lächeln uns an. "Du bist der beste Bruder der Welt...", flüstere ich und greife nach Fedes Hand. "Und du die allerbeste Schwester des Universums!", flüstert Fede zurück und drückt meine Hand. Nachdem wir einfach dagelegen und nichts getan haben schmeißen wir uns auf das Picknick und veranstalten eine Essensschlacht. Dann packen wir alles zusammen, schwingen uns wieder auf die Pferde und reiten dem Sonnenuntergang entgegen. Diese Gegend hier kommt mir so bekannt vor. Vor uns lichtet sich der Wald, durch den wir geritten sind, und gibt den Blick frei, auf die Rückseite unseres Hauses. Nur ein Bach trennt uns noch voneinander. "Du willst da jetzt doch nicht wirklich drüber springen, oder?", Frage ich und sehe Fede grinsen. Ohoh, das kann nichts Gutes bedeuten. "Das ist doch total einfach...", spricht Fede und galoppiert an. Es sieht wirklich gut aus, wie er mit seinem Pferd abspringt, nur leider rutscht er aus dem Sattel und fällt ins Wasser. "Fuck!", brüllt er. "War wohl doch nicht so einfach...", murmele ich leise, damit er es nicht hört und eile Fede schnell zur Hilfe. Ich will ihn aus dem Wasser ziehen, allerdings muss ich so sehr lachen, dass Fede ein bisschen sauer wird und mich zu sich zieht. Jetzt sitzen wir beide klatschnass, mit triefenden Klamotten und Haaren im Wasser und Lachen uns kaputt. Es dauert noch, bis wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen haben, weil wir immer wieder vor Lachen zurück fallen. Als wir es dann endlich geschafft haben umarmt mich Fede ganz lange und feste, schickt mich aber dann mit den Worten: "Geh dich duschen, mach dir aber nicht die Haare und schminke dich nicht.", ins Haus. Verwirrt, aber auch froh, aus den nassen Sachen raus zu kommen, tue ich, wie mir geheißen, und gehe duschen. Ich ziehe mir eine gemütliche Hose an und gehe ungeschminkt und mit nassen Haaren zurück auf mein Zimmer, wo mich zu meiner Überraschung Ludmi erwartet. Erstaunt bleibe ich stehen: "Was machst du denn hier??" "Hattest du einen schönen Tag? Setz dich.", gibt sie zurück, ohne auf meine Frage zu antworten und deutet auf meinen Schminktisch. Langsam lasse ich mich auf dem Stuhl davor nieder und muss feststellen, dass der Spiegel verhangen ist, so dass ich mich nicht sehen kann. Noch einmal wende ich mich zu Ludmi um und frage: "Was soll das werden?" Was ist denn heute mit allen los? Keiner gibt mir Antworten auf meine Fragen, ich werde nur überrascht. Ludmi zieht plötzlich Kopfhörer aus ihrer Hosentasche und gibt sie mir: "Zieh die auf." Seufzend tue ich es und lasse mich von orientalischen Klängen einlullen, bis ich von einer schnipsenden Hand aus meinen Träumen geholt werde. "Du musst ab jetzt die Augen zu lassen. Wehe, du öffnest sie!", warnt mich Ludmi und ich schließe die Augen, da Widerspruch zwecklos ist. Ich spüre, dass ich bis auf die Unterwäsche ausgezogen werde und dann etwas über meinen Kopf gestreift wird. Es fühlt sich an wie ein Kleid, dass sich an meinen Beinen aufbauscht. Ludmi greift nach meiner Hand und warnt mich: "Du wirst jetzt gleich hoch gehoben..." Schon spüre ich einen Ruck und verliere den Boden unter den Füßen...

Wow! 1323 Wörter!
Wie ich schon angekündigt habe, ist das hier ein ganz besonderes Kapitel: Eine meiner süßesten Leserinnen, AngelikaLe, hat heute Geburtstag und sich diese Kapitel gewünscht. Dir Happy Birthday Süße😘😘😘, Feier noch schön und hab Spaß❤️❤️❤️! Ich hoffe, dass Kapitel hat dir gefallen, die Fortsetzung kommt wahrscheinlich später noch;-)
Hab euch lieb,
Aennchen_01 ❤️❤️❤️
Ps: Oben ist Vilus Outfit:-)

Die Liebe und der ganze Rest [Violetta FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt