Die Liebe und der ganze Rest [Violetta FanFiction]

26. Kapitel~Voy por ti!

Violettas POV

Das war einfach nur magisch!! So viel Lebensfreude habe ich schon lange nicht mehr gespürt, auch wenn ich die ganze Zeit an Leon gedacht habe...

Lauter Applaus reißt mich fort von diesen ganzen dunklen Gedanken. Um mich herum hat sich ein Kreis aus Menschen gebildet, die applaudieren und lachen. Überwältigt beobachte ich dieses Schauspiel und weiß nicht so recht, was ich machen soll...

Für diesen einen Moment beschließe ich, einfach nicht nachzudenken und es einfach zu genießen.

Ludmilas POV

Gequält beiße ich die Zähne zusammen und in diesem Moment wünsche ich diesen verdammten Arzt, der vor mir sitzt und meine Nase fixiert, ganz weit weg, am besten auf den Mond. Und ja, er fixiert meine Nase, nicht meinen Kieferknochen, mit einem Gips. Davor hat er mir erklärt, dass Federicos Faust meinem Kiefer "nur" eine ganz schöne Prellung verpasst, aber gleichzeitig auch meine Nase gebrochen hat... Jetzt darf ich die nächsten Wochen mit eingegipster Nase und einem fetten Bluterguss im Gesicht herumlaufen. Toll. Ganz toll.

"So, dass wars dann auch schon.", dringt die Stimme des Arztes zu mir vor, "Sie dürfen jetzt gehen, aber wir sehen uns die kommenden Wochen jeden Mittwoch um 16 Uhr zu den Nachuntersuchungen. Gute Besserung." Erleichtert entspanne ich mich und verlasse das Behandlungszimmer. Davor wartet allerdings schon der nächste Schreck auf mich.

Federico.

Was will er hier? Ich will ihn nicht sehen, nicht in seiner Nähe sein. Als er mich sieht springt er auf und kommt auf mich zu. Mit jedem Schritt, den er in meine Richtung setzt, gehe ich einen Schritt zurück, bis er resigniert stehen bleibt und mit brüchiger Stimme fragt: "Wie geht es dir?" Er hat ganz offensichtlich geweint, dafür stehen seine rot geschwollene Augen und seine Stimme, die bebt. Aber trotzdem. Er ist für mein Gesicht verantwortlich und ich bin nicht bereit, ihm das so schnell zu verzeihen. Entsprechend bissig fällt auch meine Antwort aus: "Großartig. Du hast mir nur die Nase gebrochen und eine fette Prellung in mein Gesicht gezaubert. Mir könnte es nicht besser gehen, du Idiot!" Wieder versucht er, mir näher zu kommen und ich will wieder ausweichen. Nur bin ich jetzt gefangen. Mit dem Rücken zur Wand suche ich panisch nach einem Ausweg aus dieser Situation, aber es gibt keinen. Federico streckt seine Hand nach mir aus und ich kneife die Augen zusammen. Ganz plötzlich stehe ich wieder hinter ihm, er fährt herum und ich spüre wieder diese Schmerzen. Sie sind überall, lassen mich nicht los. Tränen laufen über meine Wangen und unterdrückte Schluchzer entweichen mir. Wie soll das mit uns beiden weiter gehen? Wie soll ich mich in seiner Nähe verhalten? Wie soll das im Unterricht funktionieren? Und was ist mit unseren Freunden? Mir ist klar, dass ich Federico über Alles liebe. Er ist mein Lebensinhalt. Aber er hat mich so sehr enttäuscht und verletzt...

Ich weiß nicht, ob ich ihm das jeh wieder verzeihen kann...

Leons POV

Angi und ich sind lange unterwegs. Erst gehen wir auf einen kleinen Spielplatz, den ich noch aus meiner Kindheit kenne, schaukeln, rutschen und klettern, dann zeigt sie mir ihren Lieblingsort. Es ist eine kleine Bucht, direkt an der Spree. Wir legen uns neben einader auf den Boden und versuchen, Figuren in den Wolken zu erkennen. Wir finden einen Regenschirm, einen Kinderwagen und etwas, das aussieht, wie ein Notenschlüssel. Wie aufs Stichwort fragt mich Angi: "Kannst du singen?" "Ein bisschen.", antworte ich, was natürlich diese Frage mit sich zieht: "Singst du mir etwas vor?" Ich richte mich auf und frage sie: "Was soll ich denn singen?" "Irgendwas...", murmelt sie und ich überlege. Letztendlich entscheide ich mich für 'Voy por ti', ein Lied, das ich im Studio geschrieben habe.

Angi macht es sich auf meinem Schoß bequem und leise singe ich:

Es por momentos que parezco invesible,

Y sólo yo entiendo lo que me hiciste.

Mírame bíen, dime quíen es el mejor.

Cerca de ti, irresistible,

Una actuación, poco creible.

Mírame bíen, dime quíen es el mejor.

Hablemos de una vez,

Yo te veo pero tú no ves.

En esta historia todo está al revés,

No importa esta vez.

Voy por ti, voy por ti, voy por ti...

Meine Stimme wird leiser und leiser, am Ende ist sie ganz sanft, was nicht nur daran liegt, dass Angi eingeschlafen ist und ich sie nicht wecken will, sondern auch daran, dass mich immer mehr Gefühle heimsuchen. Dieses Lied habe ich damals mit dem Gedanken an Vilu geschrieben. Sie lebte noch in Deutschland und ich hatte meine Ausbildung gerade abgeschlossen. Sie war immer da, in meinen Gedanken, in meinen Gefühlen, sie war einfach in meinem Herzen und niemand hat sie daraus gekriegt. Oft hatte ich gefährliche Einsätze als Personenschützer, da war sie dann mein Schutzengel. Ich habe mir immer gedacht, dass ich nicht sterben darf, weil sie vielleicht irgendwann zu mir kommt und meine Hilfe braucht. Ich könnte und kann mir einfach nicht verzeihen, dass ihr etwas passiert und ich daran Schuld bin. Das ist auch der Grund, weshalb ich gegangen bin.

Mit Tränen in den Augen, aber einem schwachen Lächeln auf den Lippen stehe ich vorsichtig auf und trage meine kleine Schwester wieder nach Hause, wo ich sie vorsichtig in ihr Bett lege und mich dann neben sie setze...

Ja, ich weiß, das Kapitel ist unspektakulär und ziemlich langweilig, aber es musste sein...

Ich verspreche euch, dass es wieder spannender wird:-)

Allerdings ist das hier das vorerst letzte Kapitel, weil ich ab morgen wieder Schule habe und noch nicht weiß, wie mein Stundenplan aussieht... Aber spätestens nächstes Wochenende kommt das nächste Kapitel:-)

Mal ganz nebenbei, Danke für 4k Reads und fast 400 Votes!! Glaubt ihr, wir schaffen die 400 heute noch?

Und nochwas, was mich fast zum Ausflippen gebracht hat:

Ich habe Reads aus 30 Ländern!!! Ist das denn zu fassen? Die Länder sind größtenteils in Europa, aber auch in Amerika, Afrika und Asien!!! Das ist unglaublich!!! Danke!!!

Fühlt euch zerquetscht,

Aennchen_01<3<3<3

Ps: Oben ist die Version von "Voy por ti", die Leon singt...