22. Kapitel~Berlin

368 24 23
                                    

Leons POV
Tränen finden ihren Weg über meine Wangen und zerplatzen auf dem Boden, während ich in meinen Erinnerungen versinke. Hier hat mir mein Vater das Radfahren beigebracht. Dort, auf der Wiese, stand einmal eine Schaukel, auf der ich mich das aller erste Mal frei und dem Himmel nahe gefühlt habe. Und auf dem Fensterbrett dahinter stand immer der Kuchen, den meine Mutter fast jeden Tag gebacken hat, zum Abkühlen. Ich habe hier, an diesem Ort so viele Träume geträumt. So viele Träume gelebt. Und so viele Träume verloren.
Eine zarte, aber dennoch kräftige Stimme holt mich zurück in die Wirklichkeit: "Wieso bist du so traurig?

Ludmilas POV

Schmerzen. Sie treffen mich mit voller Wucht und zwingen mich in die Knie. Fassungslos schaue ich zu Fede hoch, der wie versteinert da steht. Langsam hebe ich eine Hand an den Mund und zucke zusammen. Es tut höllisch weh und das Blut macht es auch nicht gerade besser. Wie konnte er das tun? Ich dachte, er liebt mich... "Ludmi...?", fragt Fede mit zitternder, brüchiger Stimme. Ich schaue zu ihm hoch, immer auf der Hut. Wer weiß, wann der nächste Ausraster kommt...

Federicos POV

Langsam wendet sie ihr Gesicht meinem zu. Angst. Ihre Augen sind von nackter Angst gezeichnet. Was habe ich nur getan? Blut läuft ihren Mundwinkel herab und der Kiefer ist merkwürdig verformt. "I...ich...", stottere ich, "Ich... Ich wollte das nicht! Bitte Ludmi, du musst mir glauben, ich wollte dich nicht schlagen..." Ich hebe eine Hand, will sie beruhigen, ihr zeigen, dass ich sie nicht wieder schlagen werde. Aber ich bewirke genau das Gegenteil. Kaum nähern sich meine Fingerspitzen ihrem Gesicht, zuckt sie zurück. "Bitte...Bleib weg von mir...", flüstert sie. Ihre Stimme verrät mir, unter welch starken Schmerzen Ludmi leidet. Langsam richtet sie sich auf und geht drei Schritte nach hinten, bis in Diegos Arme. Er hält und tröstet sie, erledigt das, was eigentlich ich hätte tun sollen.

Violettas POV

"Wie meinst du das? Weg?", hakt Valeria nach. Tja, wie meine ich das? "Ich muss weg von meiner Familie. Ich halte es hier nicht mehr aus. Ich brauche Abstand von meinem jetzigen Leben!", spreche ich mit klarer Stimme. Ich bin mir sicher, dass das das Richtige ist, zumindest für's Erste... "Und wo willst du hin?", in Valerias Stimme schwingt ein Hauch von Begeisterung mit. Auch ich bin vom Reisefieber gepackt und überlege angestrengt: "Ich weiß noch nicht so recht... Deutschland wäre eine Möglichkeit, aber da ist Mama... Wie wäre es mit Amerika? USA? Kanada?" Ein Lachen entweicht mir. Alle meine Sorgen sind in diesem Moment vergessen. Es zählt nur die Zukunft. Die Vergangenheit kann mich mal!!

Leons POV

Verwirrt drehe ich mich zu der Stimme um. Ein kleines Mädchen. Vielleicht vier, fünf Jahre alt, mit großen, unschuldigen Augen und braunen Haaren. Sie sieht aus, wie das Mädchen, das mich heute beobachtet hat, nur in klein. "Wer bist du?", frage ich neugierig, immer noch mit Tränen in den Augen. "Ich heiße Angelika. Aber du darfst mich Angi nennen. Und wer bist du?", verrät sie mir und kommt näher. Sie greift nach meiner Hand und ich gehe in die Knie, um auf Augenhöhe mit ihr zu sein, während ich antworte: "Ich bin Leon. Bist du ganz alleine hier?" Plötzlich raschelt es hinter ihr im Gebüsch und das kleine Mädchen springt panisch in meine Arme. Keine zwei Sekunden später ertönt eine Stimme aus der selben Richtung: "Angi? Wo bist du?" Ein Grinsen breitet sich auf Angis Gesicht aus und sie flüstert mir ins Ohr: "Das ist meine große Schwester. Wir spielen Verstecken." Blitzschnell hangelt sie sich auf meinen Rücken, so dass man sie von vorne nicht sehen kann. Kurz darauf tritt das Mädchen, das mich beobachtet hat, aus dem Gebüsch und schaut sich suchend um. Als sie mich sieht fragt sie: "Hast du hier ein kleines Mädchen gesehen? Ungefähr so groß", sie hält sich eine Hand an die Taille, "Braune Haare, blaue Augen?""Nein, tut mir leid, ich habe sie nicht gesehen...", spiele ich Angis Spiel mit. Ihre Schwester hat sich gerade wieder von uns abgewendet, alles ist gut gelaufen, da kichert Angi leise in meinem Rücken. Ihre Schwester schaut mich fragend an und wir können uns beide nicht mehr halten. Angi und ich brechen in lautes Gelächter aus und sie kommt wieder nach vorne geklettert. "Du kleiner Scherzkeks!", lacht das Mädchen mit uns, "Du hast mich veräppelt! Wer bist du eigentlich?", wendet sie sich dann an mich. Bevor ich auch nur 'piep'sagen kann erzählt Angi es ihrer Schwester: "Das ist Leon, mein neuer Freund." Überrascht schaut mich das Mädchen an. Ich nicke und ergänze noch: "Eigentlich Leon Vargas." "Freut mich. Ich bin Charly, eigentlich Charlene. Was machst du hier, bei uns vor der Haustür? Wolltest du etwas?", erst ist sie etwas überrumpelt, aber dann fängt Charly sich schnell wieder. Es wohnt also wieder jemand hier... Erst als ich ihren fragenden Blick bemerke merke ich, dass ich in Gedanken abgeschweift bin und schon einige Sekunden vergangen sind, also antworte ich schnell: "Nein nein, ich wollte mir bloß das Haus noch einmal anschauen. Ich habe früher hier gewohnt. Bis mein Papa... gestorben ist." Ich versuche mich zusammenzureißen, aber trotzdem fließen Tränen. Ich werde hier noch zur Heulsuse... Aber der Tag war wirklich ziemlich anstrengend... Angi sieht meine Tränen und umarmt mich fest. Dabei versucht sie, mich aufzumuntern: "Nicht traurig sein. Unser Papa ist auch gestorben, seitdem wohnen wir hier. Er hat uns das Haus vererbt. Und jetzt ist er im Himmel und passt auf uns auf." Ein kleines Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen. Aber bei dem Wort 'Vererbt' zucke ich merklich zusammen...

Was ist denn jetzt schon wieder bei Leon los? Und Fede? Hat er jetzt alles verloren?

Haben die da eigentlich alle etwas ziemlich wichtiges vergessen😉?

Ich würde mich über Feedback freuen😛

Und nochwas:

Vielen, vielen Dank für über 50 wundervolle Menschen, die mir folgen und mich damit unterstützen. Ihr seit unglaublich. Um einmal 'Danke'zu sagen habe ich mir überlegt, eine Lesenacht zu machen, vorausgesetzt, ihr wollt das. Also schreibt in die Kommentare, ob und bei welcher Geschichte ihr das wollt. Wenn sich genug von euch gemeldet haben, werde ich die Lesenacht vorbereiten und veröffentlichen😊

Übrigens: Die 'Inspiration', wenn man das so nenne kann, zu dem Teil, in dem Leon in Berlin ist, habe ich von Charlyzz und AngelikaLe , zwei ganz besonderen Menschen. Die beiden unterstützen mich immer und muntern mich auf, wenn ich an mir selbst zweifele. Da gibt es auch noch viele andere, wie zum Beispiel Evin0704 , @SweetSweety21 oder jenny_340 , ihr alle seit wirklich der Hammer. Auch die, die jetzt nicht genannt wurden, ohne euch wären meine Geschichten nicht das, wa sie sind. Danke❤️❤️

Lange Rede, kurzer Sinn:

Ich habe euch alle mega doll lieb!

Eure Anna❤️😘❤️💋❤️

Ps: Die Widmung geht an jenny_340 , da sie als 300. bei dieser Geschichte gevoted hat!

Die Liebe und der ganze Rest [Violetta FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt