Kapitel 6

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(Nefes-Bild)

Ich setzte mich leise an den Esstisch.
Gegenüber mir sitzen Deniz und seine jüngere Schwester Ela Nur . Rechts, am einen Ende des Tisches sitzt Vedat Elmaz und links am anderen Ende des Tisches sitzt Mariam Elmaz.
Ich fühlte mich sichtlich fehl am Platz und das ließ mich diese Familie auch deutlich spüren. Zwar gab es bis jetzt keine so der Art schlimmen Gründe was sie taten, aber ich wusste nur zu gut, dass das der Anfang sein wird.
Eine etwas ältere Dame Mitte 40, welche Dienstkleidung trug, servierte uns das Essen.
Während dem Essen war es still und man hörte nur das Besteck klirren.
Ich traute mich kaum auf zu sehen geschweige denn etwas zu trinken, obwohl meine Kehle sich unglaublich trocken anfühlte.
Letztendlich hatte ich keine andere Wahl und hob meine zittrige Hand um nach meinem gefüllten Wasserglas zu greifen. Bevor ich noch hier an einem Hust Anfall krepiere, setze ich das Glas an meine Lippen und trinke einige Schlucke daraus. Das kratzende Gefühl erlöste mich und ich legte das Glas wieder zurück.
Ich faltete meine Hände in meinen Schoß und blickte auf.
Wie es scheint war Ela Nur auch fertig, denn sie war mit ihrem Smartphone beschäftigt.

Nach wenigen Minuten waren auch die anderen fertig und erhoben sich.
Ich stand ebenfalls auf und schob meinen Stuhl zurück in seine vorherige Position.

Sie gingen alle nacheinander die Treppen hoch. Vor der Tür blieb Mariam Elmaz nochmal stehen und wendete sich zu mir.

"Sei so gut und räume den Tisch ab. "

Auch wenn sich ihre Worte nicht wirklich schlimm anhörten, die Art und Weise wie sie mit mir redet und mich anguckt ist einfach erniedrigend.

Mit einem Kopfnicken bestätigte ich ihre Aufforderung.
Als sie die Treppen hoch ging seufzte ich laut und fing an alles auf zu räumen. Zu meinem Glück half mir die Haushälterin, die sich als Derya herausstellte. Sie war 46 und hatte 3 Kinder.
Derya war sehr nett und ich verstand mich auf Anhieb mit ihr. Immerhin gibt es eine Person in diesem Haus, mit der ich mich verstehe.

Nach dem aufräumen unterhielten wir uns noch eine weile, bis sie gehen musste. Ich verabschiedete sie an der Tür, sie zog mich in eine plötzliche Umarmung, die ich leicht erwiderte.
Als ich die Tür schloss, hörte ich hinter mir ein freches, arogantes Auflachen.

"Da haben sich aber zwei gefunden."

Sagte Ela Nur und stolzierte an mir vorbei.
Sie ist so ein Bildhübsches Mädchen, aber ihre Charakterzüge, die ich bis jetzt gesehen habe, zerstören ihr gesamt Bild, was echt schade ist.

Nachdem ich mich wieder gesammelt hatte, ging ich die Treppen hoch in mein Zimmer. Es ist immernoch sehr ungewohnt hier, aber es gefällt mir. Irgendwie.
Nachdem ich die Tür ins Schloss fallen ließ, nahm ich meinen Koffer und ging damit Richtung Ankleidezimmer.
Nach einer guten Stunde war ich auch schon fertig, da ich nicht all zu viel hatte.

Da ich nichts mehr zutun hatte, legte ich mich auf das große Doppelbett und starrte die Decke an. Meine Hände faltete ich an meinen Hinterkopf, sodass ich eine gemütliche Position einnahm .

Gedankenlos schloss ich meine Augen und entspannte mich ein wenig.
Doch das hielt nicht lange, denn nach schon einer kurzen Zeit, durchfuhr mich ein unerträglicher Schmerz. Mein Magen drehte sich und ich fühle mich auf einmal so, so schlecht. So leer. So unbedeutend.

Mein Kopf pochte. Meine Stirn zuckte. Als würde man mit einem Basketball gegen meinen Kopf werfen und dass immer wieder.
Ich nahm meine Hände und drückte sie mir fest gegen die Schläfen.
Einzelne Tränen liefen mir übers Gesicht. Es waren keine anderen als Tränen der Trauer, der Einsamkeit.

Viele Menschen wissen nicht wie es ist anders zu sein, eine Krankheit zu haben.

Ich biss mir auf die Unterlippe um nicht los zu schreien.
Ich steuerte auf meine Kommode zu und griff nach meinen Tabletten die dort aufgereiht standen. Ich nahm mir zwei und schluckte sie mit einem Schluck Wasser runter, welche ebenfalls auf meiner Komode stand.
Langsam, langsam löste sich das Gefühl.
Ich schloss meine Augen und atmete tief ein und aus, damit ich meine Atmung wieder unter Kontrolle habe.

Ich setzte mich auf und suchte mir einen Pyjama raus. Mit diesen und anderen Sachen, wie Unterwäsche verließ ich das Ankleidezimmer und bewegte mich Richtung Bad um mir eine dusche zu gönnen.
Ich liebe es zu duschen. Man fühlt sich dann immer so frei.

Fertig angezogen und mit noch nassen Haaren legte ich mich in mein Bett um zu schlafen.

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Ich weiss sehr langweiliges und etwas kurzes Kapitel , aber ich wollte euch nicht länger warten lassen :)

( 770 Wörter - viel weniger als sont ich weiss :$ )

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