**Milano**
In den Spiegel schauend mache ich mir meine Ohrringe dran.
Ich presse meine Lippen aufeinander und verteile den Lippenstift.
Ich bin etwas unzufrieden mit meinen Haaren aber die hohe Luftfeuchtigkeit lässt nichts anderes zu.„Deniz, ich bin fertig, wir können gehen!"
Noch einmal schaue ich in den Spiegel und fahre mit den Händen mein Kleid herunter.
Ich habe dieses Kleid nicht nur ausgesucht, weil es wunderschön ist sondern auch, weil Herr Bouton, ein langjähriger Freund der Familie und eine äußerst wichtige Modeikone ist. Ich hoffe er wird auf dieses Kleid aufmerksam und ich hoffe ich kann dadurch auch ein paar Sympathiepunkte bei Deniz Eltern erzielen. Herr Bouton wird sich bestimmt mit ihnen darüber unterhalten.
Ich griff nach meiner kleinen Handtasche und lief zu Deniz in den Flur.
Dort stand er in einem Smoking, angelehnt an der Tür. Er war mit seinem Handy beschäftigt.
Als er auf mich durch meine Schuhe aufmerksam wurde, packte er sein Handy weg, richtete kurz sein Jackett und hielt mir den Arm hin. Ich umgriff diesen und wir gingen in den Aufzug.„Du siehst hübsch aus. Das Kleid wird ihm gefallen."
Ich bedankte mich und wir gingen auch schon raus zum Wagen, welcher auf uns wartete und uns zur Show fahren wird.
•
Nervös stehe ich neben Deniz in der Menschenmenge.
Ja, ich war zwar auf der Gala letztes mal aber ich habe mich noch lange nicht an so etwas gewöhnt.
Während Deniz sich mit vielen Leuten unterhält, gucke ich durch die Gegend und analysiere die Menschen.
Ich frage mich wie es wohl ist eine angesehene und bedeutende Person zu sein. Jeder möchte mit dir reden und Fotos machen. Jeder möchte dein Freund sein.Ich hatte nie wirklich Freunde. Meine beste Freundin war meine Schwester Sina aber nach ihrem Tod war ich für immer alleine, bis ich Hatice kennen lernte. Sie war der Engel, den Gott für mich auf diese Welt setzte und zu mir schickte. Durch sie änderte sich mein Schicksal.
Sie ist der Grund warum ich jetzt ein Teil einer richtigen Familie bin. Auch wenn ich nicht ganz akzeptiert wurde am Anfang und immer noch keine Akzeptanz von Frau und Herr Elmaz bekomme, ich bin mehr als dankbar darüber, dass Ela in meinem Leben ist und das ich Deniz an meiner Seite habe. Auch wenn es manchmal schwierig zwischen uns ist und wir unsere Höhen und Tiefen haben, ich liebe es bei ihm zu sein und von ihm den nötigen Halt zu bekommen. Das reicht mir und ist alles was ich in den letzten Jahren wollte.
Dieser Mensch gibt mir mehr als meine Eltern es je gekonnt hätten.Meine Gedanken wurden unterbrochen als Herr Bouton plötzlich meine Hand nahm und mich in die Mitte des Geschehens zog.
Er drehte mich einmal um mich selbst und staunte über sein eigenes Meisterwerk.„Also ich wusste, dass das Kleid eine hervorragende Arbeit ist, aber das jemand es so gut tragen und präsentieren kann, ist mir völlig neu. Meine gute sie sehen aus wie eine exotische Prinzessin. Was ein prachtvolles Stück!"
Natürlich, ich war so überrascht, glücklich aber auch beschämt. Die Menschen schauten mich an. Aber dieses mal war es ganz anders.
Diese verachtenden Blicke, die ich früher in meiner alten Stadt jedes verdammte mal auf mir spüren musste, existieren nicht mehr. Sie schauten mich mit strahlenden und begeisterten Augen an.
Ich glaube das ist das erste mal das ich mich besonders und wichtig fühlte.
Menschen die mich nicht kennen schenken mir so viel Aufmerksamkeit und Zuneigung.
Ich bin gerührt und weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Ich bin einfach nur glücklich.„Ladys and Gentlemen, ich bitte sie alle sich auf ihre vorgesehenen Plätze zu setzen. Die Show beginnt in wenigen Minuten."
Ertönte eine Stimme durch die Anlagen.„Das ist mein Stichwort. Madame."
Er ließ meine Hand los und bewegte sich zum Backstage Bereich.
Deniz kam zu mir und legte seinen Arm um meine Hüfte.
„Komm, wir setzen uns hin", gefolgt von einem Kuss auf die Haare.
•„Deniz hast du dieses Kleid gesehen, ich glaub's nicht!! Das war so wunderschön ich bin verliebt. Und die Show erst, wow! Danke das du mich mitgenommen hast, danke, danke, danke!"
Ich warf mich förmlich um seinen Hals und drückte ihn fest. Diese Erfahrung war einmalig.
Er umarmte mich zurück und wir blieben eine Weile in dieser Position. Es war sehr angenehm und mal wieder wurde mir bewusst, das ich aufrichtige Gefühle für Deniz empfinde.
Ich entfernte mich wieder von ihm, er hielt aber noch meine Hände.„Wir sollten uns langsam fertig machen, der Flug geht bald.", sagte ich zu ihm.
Deniz schaute mir nur in die Augen.„Ja", hauchte er in mein Gesicht.
Ich entzog mich ihn und ging ins Badezimmer. Ich wechselte meine Klamotten und packte sowohl meine als auch Deniz Sachen ein.
Wir checkten aus dem Hotel aus und fuhren zum Flughafen.•
„Bitte legen sie alle ihren Sicherheitsgurt an. Der Flieger startet in zwei Minuten."
Ich lehnte meinen Kopf an die Scheibe und sah zu wie wir über Milano zurück nachhause flogen.
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
Vor circa 5 Jahren habe ich diese Geschichte angefangen. Es war ungefähr 2015.
Heute ist der 25.04.2020.
Es ist krass wie schnell die Zeit vergeht.Ich hatte dieses Buch schon längst aufgegeben und auch die App gelöscht. Aber nach einigen Gesprächen mit meiner besten Freundin und Cousine haben wir uns gedacht, dass ich die Geschichte aufrollen und weiter schreiben sollte.
Egal wie viele viewer oder votes dieses Buch hat, ich werde es beenden. Dieses Jahr noch.Grüße gehen raus an M. Danke für deine Motivation 😛!!
Viel Spaß beim lesen, vielleicht solltet ihr nochmal einige Kapitel auffrischen ;)!!
DU LIEST GERADE
Der Schlüssel zu meiner Seele
Teen FictionNefes Alkan. Seitdem sie klein ist, leidet sie an einer Krankheit. Sie ist depressiv. Ihre Schönheit fasziniert alle Menschen in ihrer Umgebung, doch wer sie wirklich kennt, möchte nichts mit ihr zutun haben. Nicht mal ihre Eltern lieben sie, so kom...