Teil 35

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Sie drehte sich zu mir und mal wieder schauten wir uns einfach nur lange in die Augen.
Ich konnte nicht anders, ich nahm ihr wunderschönes Gesicht zwischen meine Hände und presste ihr einen sanften Kuss auf die Lippen.
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Ich machte meine Augen auf und kniff sie schnell wieder zu. Das Sonnenlicht im Zimmer brachte meine Augen zum brennen.
Mit gerunzelter Stirn drehte ich mich zum Nachtschrank und schaute auf mein Handy. 08:23 Uhr.
Mein Kopf brummte wie verrückt und ich fühlte mich extrem dehydriert. Als ich meinen Oberkörper etwas anhob, um aufzustehen,  bemerkte ich, dass ich absolut nicht in der Lage war, um mir etwas zutrinken zu holen. Mir war einfach nur übel.
Ich sah an mir runter und bemerkte, das ich nur mit  Unterwäsche im Bett lag.

Warte -............hab ich.......hatten wir ?

Ich presste meine Hand auf meinen Mund und schaute geschockt zu Deniz und auf meinen halbnackten Körper hinab.
Was habe ich getan??
Nicht das ich mir mit meinen Gefühlen Deniz gegenüber nicht sicher bin aber mein erstes Mal sollte etwas schönes sein und nicht etwas, woran ich mich kein bisschen erinnern kann!
Ich werde nie wieder auch nur einen Schluck Alkohol anrühren. Nie wieder.
Was Deniz wohl nun von mir denkt? Klar, wir sind verheiratet, aber ich bin womöglich nur eine von vielen beziehungsweise ich glaube nicht, dass es für ihn etwas besonderes war.
Erschrocken über mich selbst und meine verantwortungslose Tat stand ich letztendlich doch auf, um ins Badezimmer zu gehen.
Ich stützte mich am Waschbecken ab und sah in den Spiegel. Keine Veränderung. Ich sehe immer noch so aus wie vorher. Aber warum fühle ich mich dann so unglaublich schlecht?
Meine Gewissen plagte mich und ich lief schnell zur Kloschüssel, denn im nächsten Moment übergab ich mich.
Während ich erbrach, spürte ich wie meine Haare zurück gehalten worden sind.
Ich drückte meine Hand gegen Deniz Gesicht damit er geht und mich bloß nicht in diesem Zustand ansieht, aber er blieb an meiner Seite.
Als ich fertig war spülte ich schnell und wusch meinen Mund aus und mein Gesicht.
Unkontrolliert fing ich plötzlich an zu weinen. Ich umwickelte meine Arme um meinen Körper und setzte mich auf den Boden. Deniz setzte sich dazu und nahm meine Hand in seine.

„Du musst nicht weinen, alles ist gut. Dir wird es gleich besser gehen."
Die Tatsache, dass das übergeben nicht mein größtes Problem war, brachte mich noch mehr zum schluchzen. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter ab und er beruhigte mich.

Es sind nun einige Stunden vergangen und ich sitze im Wohnzimmer auf der Couch.
Nach dem Vorfall vorhin duschte ich mich und nahm eine Kopfschmerztablette.
Deniz arbeitete heute von seinem Zimmer aus, weil er mich nicht alleine lassen wollte.
Mit einem Tee in der Hand schaute ich aus dem Fenster. Ich frage mich warum Deniz nichts über gestern Nacht gesagt hat. Hat er es auch vergessen? Oder wollte er mich nicht noch mehr beunruhigen?
Nachdenkend nippte ich an meiner Tasse.

 Hat er es auch vergessen? Oder wollte er mich nicht noch mehr beunruhigen?Nachdenkend nippte ich an meiner Tasse

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Die Tatsache, das ich mit ihm geschlafen habe ist nicht das Problem. Die Tatsache, das ich nichts mehr weiß ist das schlimme.

Ich muss mit ihm reden. Ich muss mit Deniz über gestern Nacht reden. Es wird mich innerlich immer etwas mehr zerreißen, wenn ich alles in mich hinein fresse. Und dann kann es passieren, das ich wieder meine Anfälle wie damals bekomme. Das ist das aller letzte was ich will. Deniz hat mir bis hier hin so sehr geholfen, wenn auch unbewusst, meine Gefühle besser unter Kontrolle zu halten und eben nicht mehr alles über mich ergehen zu lassen.
Ich bin ihm so unendlich dankbar für alles aber ich muss gewisse Dinge anpacken, bevor sie mich runter in den Abgrund ziehen.
Und genau das werde ich jetzt auch tun. Raus aus dem Selbstmitleid und ab zu Deniz.

Vor der Tür angekommen atmete ich einmal tief ein und aus und klopfte dann bevor ich hinein ging.
Ich stellte mich vor seinen Schreibtisch. Er streckte seine Hand nach mir aus und signalisierte mir das ich zu ihm soll. Er zog mich runter auf seinen Schoß und hielt mich um meine Taille fest.

„Geht es dir besser?", fragte er während er einen Kuss auf meine Schulter platzierte.

„Ja, danke."
Ich nahm meinen Mut zusammen und ergänzte: „Deniz ich...es ist mir so unangenehm was gestern Nacht passiert ist.
Ich schäme mich dafür, dass ich ohne klaren Verstand gehandelt habe und es tut mir im Herzen weh, dass ich mich an so einen besonderen Moment nicht mehr erinnern kann."

„Mach dir keine Sorgen. Du musst dich nicht schämen. Deine Wissenslücken kommen bestimmt mit der Zeit wieder. Wir hatten einfach nur Spaß zusammen."

...

Der Schlüssel zu meiner SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt