„Du trägst deinen Ring nicht"
Es herrschte kurz Stille.
„Ich dachte ich ziehe ihn nur an wenn wir unter Leute sind..."Deniz drehte seinen Kopf in meine Richtung und beäugte mich. Unsere Köpfe waren dicht beieinander. Sein Blick viel immer wieder auf meine Lippen.
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••* Nefes POV *
Mein Bauch kribbelt.
Seine Augen durchbohren meine und in mir brennt das verlangen ihn zu küssen.
Ich hatte meinen aller ersten Kuss am Abend zuvor mit Deniz. Es war einfach nur perfekt.
Meine Gefühle zu ihm werden von Tag zu Tag stärker und so langsam fällt es mir nur noch schwer nicht in seiner Nähe zu sein.
Mir fehlt aber die Mut dazu ihn nochmal zu küssen.Ich merke, dass nicht nur ich hin und her gerissen bin über den Kuss sondern Deniz genau so. Seine Blicke schwanken immer wieder zu meinen Lippen und auch er ist sich unsicher den nächsten Schritt zu wagen.
Einerseits löst das in mir ein positives Gefühl aus aber andererseits frage ich mich was genau ihn davon abhält mich zu küssen.Er lässt meine Hand los und streift über meine Haare und mein Gesicht.
„Ich mag dich Nefes", sagte er.
„Am Anfang konnte ich dich nicht besonders leiden und ich habe auch absolut gar keinen Sinn hinter dieser Aktion gesehen aber ich merke das du gut für mich bist. Ich weiß warum meine Großmutter wollte, dass ich dich zu meiner Frau nehmen und mit dir mein Leben verbringe. Bei dir fühle ich mich einfach anders. Ich bin nicht mehr so aggressiv und explosiv. Du - Du bist mein Seelenfrieden. Du hast mich im Griff."Das war das schönste was er jemals zu mir gesagt hat.
Ich wusste nicht all zu viel zu sagen aber ich bedankte mich dafür, das er mich respektiert und mich schätzt so wie ich bin.
Ich bedankte mich auch dafür, das er mir die Welt zeigt und versucht mich überall mit zu integrieren. Dank ihm vergesse ich immer wieder meine Sorgen, meine Probleme, meine Krankheit. Ich fühle mich einfach wohl bei ihm. Als wäre ich ein ganz anderer Mensch und nicht die alte zerbrechliche Nefes.Wir unterhielten uns noch stundenlang über Gott und die Welt. Wir lachten zusammen, führten ernstere Gespräche und die ganze Zeit hielt er mich in seinen Armen oder hielt meine Hand.
Ich fühle mich so geborgen und sicher..
Ich blicke zu meiner linken und das Bett ist leer. Ich gähnte und streckte mich.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir das wir schon 12:14 Uhr haben. Deniz ist wahrscheinlich auf der Arbeit, obwohl er sich heute eigentlich noch einen Tag mehr oder weniger frei nehmen wollte. Vielleicht gab es einen kleinen Notfall in der Firma.
Naja ich stand auf und ging ins Bad. Danach lief ich in die Küche.
Ich bereitete mir etwas Müsli vor und aß es an der Küchentheke.
Mir wird klar, dass das auf gar keinen Fall mein Alltag sein kann. Ich kann nicht den ganzen Tag zuhause bleiben und nichts tun.
Als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe, hatte ich einen Job und nun sitze ich den ganzen Tag rum oder treffe mich ab und zu mit Ela. Aber auch sie hat nicht den ganzen Tag Zeit und muss in die Schule. Dieses Jahr ist ihr Abschlussjahr, deshalb muss sie viel lernen und sich auf die Schule konzentrieren.
Apropos Ela. Ich rufe sie mal an und frage nach dem Stand der Dinge.„Hallo Abla.."
„Heyy, was ist denn los. Du klingst ja so gar nicht gut gelaunt"
„Ach, weil alles einfach nur scheisse ist!"
„Wieso, was ist denn los ??"
Sie redete total historisch drauf los.
„Ich muss die ganze Zeit über lernen. Schön und gut, aber ich hab kaum Zeit für was anderes! Und wenn ich mal Zeit habe und Kenan sehen möchte, dann kann er nicht oder er traut sich einfach nicht, weil er wegen meinem Bruder Angst hat oder so"„Ok,ok. Beruhig dich erstmal. Abgesehen von dem Fakt, dass dein Abschluss im Moment das wichtigste ist und absoluten Vorrang hat, hast du schon mal darüber nach gedacht mit deinem Bruder über die ganze Sache zu reden? Oder besser noch Kenan selber? Sie sind gute Freunde und ich denke wenn er Deniz alles vernünftig berichtet, dann sollte es kein Problem sein. Er ist alt genug, steht mit beiden Beinen im Leben und ist ein echt netter Kerl. Soweit ich zumindest gesehen hab."
„Ohhhh wenn es doch so einfach wäre. Nefes abla aber du kennst meinen Bruder noch nicht gut genug. Er wird komplett eskalieren. Zuerst wird er ihn umbringen dann mich. Glaub mir das wird reinste Katastrophe."
„Hmmm, wenn du das jetzt so sagst kann ich mir das gut vorstellen. Aber was ist wenn du mit deinem Abi fertig bist? Du bist bald 19 Jahre alt und wenn du mit der Schule fertig bist dann sollte es doch kein Problem geben. „
„Ich weiss nicht..."
„Lass uns erstmal abwarten. Bitte konzentrier du dich erstmal auf deine Schule. Wenn du das nicht ordentlich machst dann kannst du Kenan so oder so vergessen. Naja ich halte dich nicht länger auf. Wir rede dann die Tage."
„Nein, Stopp. Ich mache grade sowieso eine Pause. Erzähl mir von eurer kleinen Reise! War länger als geplant nh... wie war's mit meinem Bruder?? Ist was bestimmtes passiert??"
Ich errötete leicht. Ich schmiss mich auf die Couch und erzählte Ela alles von A bis Z.
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Der Schlüssel zu meiner Seele
Teen FictionNefes Alkan. Seitdem sie klein ist, leidet sie an einer Krankheit. Sie ist depressiv. Ihre Schönheit fasziniert alle Menschen in ihrer Umgebung, doch wer sie wirklich kennt, möchte nichts mit ihr zutun haben. Nicht mal ihre Eltern lieben sie, so kom...