Kapitel 7

2.4K 65 0
                                    

Am nächsten Tag wurde ich gewaltsam aufgeweckt. Zwei kräftige Arme hoben mich von meinem Bett an meinen Armen hoch und schmissen mich auf den Boden.
Die Vorhänge wurden aufgerissen und leichtes Licht kam rein. Es sieht ziemlich düster aus.

Ich hielt meinen Rücken und krümmte mich auf den Boden.
Schmerzen. Einfach nur Schmerzen.

"Steh auf. Wie lange willst du denn noch schlafen !"

An der Stimme konnte ich erkennen, dass es Deniz war. Wieder packte er mich am Arm und zog mich hoch.
Er zog mich sehr nah Ansicht ran, sodass uns nur wenige Zentimeter trennten.
Er sprach mit einer ruhigen aber sehr bedrohlichen stimme.

"Jetzt hör mir genau zu ! Du bist nicht mehr Zuhause bei deinen tollen Eltern. Du lebst jetzt hier bei mir und du tust auch das was ich dir sage. Hast du mich verstanden ?"

Ängstlich nickte ich hastig.
Er guckte mich noch eine weile an. Sein Blick viel mehrmals auf meine Lippen. Ganz plötzlich ließ er mich dann ruckartig los.
An der Tür drehte er sich noch einmal um.

"Mach dich schnell fertig und dann Putz das Haus. Wir erwarten heute wichtige Gäste."

Mit diesem Satz verlässt er das Zimmer und lässt die Tür hinter sich ins Schloß fallen.

Ich lief in mein Badezimmer und stellte mich vor dem Waschbecken.
Meine Haare, die überall abstehen, bund ich zu einem Zopf.
Ich betrachtete mein Spiegelbild.
Meine grauen Augen waren wie immer matt. Das glänzen was es einst mal gab, gibt es jetzt schon lange nicht mehr.
Meine Wange war immer noch leicht mit dem Abdruck des Gürtels versehrt.

Nachdem ich meine morgentliche Routine erfüllte,  ging ich zurück in mein Zimmer.
Dort zog ich mir ein weisses T-shirt mit einer normalen Jeans an. Weisse Socken und dann noch ein paar dicke warme Socken drüber. Der Boden hier ist sehr kalt, da es hier fast überall aus Mamor ist.

Noch einmal ging ich mit einer bürste durch meine Haare und machte sie zu einem hohen Zopf, welchen ich dann nochmal flechtete.

Ich lief die Treppen runter und das erste was ich sah war, wie sich Deniz mit seiner Mutter und Ela in der Küche unterhielt.

Ich gab ein kleines "Guten morgen" von mir, doch bekam nichts zurück.

"Ähm Nadia liebes, bitte Räum doch die Küche auf, danach kannst du ja noch was essen."

"Ich heisse Nefes"
Wisperte ich leise.

"Hast du was gesagt ?"

"Nein."

Mit diesem Satz verschwand sie mit ihrer Tochter durch die Tür.

"Heute kommt wichtiger Besuch. Räum hier alles auf und geh dann in dein Zimmer. Verlasse es nicht. Haben wir uns verstanden? Ich werde später mit meinen Jungs hierher kommen."

Wieder einmal nickte ich. Er lief an mir vorbei und ich roch sein außerordentlich gut duftendes After-Shave.
Ich hörte wie sich die Haustür schloss. Von draussen nahm man ein gedämpftes Motor Geräusch wahr.
Das heisst, ich bin jetzt wohl alleine Zuhause.

Ich fing an die Küche sauber zu machen. Das Geschirr stellte ich in die Spülmaschine. Ich wischte die Tische und die Herdplatten sauber.

Im Wohnzimmer war es eigentlich ordentlich. Ein bisschen Staubwischen hier und ein bisschen Staubwischen da. Ich ordnete die Kissen und die Dekoration.
Zum Schluss ging ich nochmal überall im Wohnzimmer, sowohl als auch Küche und Flur mit dem Staubsauger rüber.

Da ich noch eine Menge Zeit hatte wischte ich noch die Fenster von außen und innen.

Erschöpft lief ich die Treppen hoch zu meinem Badezimmer.
Ich ließ mir ein Bad einlaufen. In der zwischen Zeit suchte ich in den Schränken nach Badesalz.
Ich streifte mir meine Klamotten und Unterwäsche ab. In die volle Wanne tat ich noch einwenig duschgel rein. Dazu fügte ich noch das Lavendel Badesalz ein, welches ich gefunden hatte.

Das warme, fast heiße Wasser umhüllte meine Haut. Ich legte meinen Nacken an die Kopflehne und schloss meine Augen. So etwas hab ich mir schon lange nicht mehr gegönnt. Es ist ein schönes Gefühl einfach abzuschalten und zu entspannen.

Nach circa einer halben Stunde, nachdem meine Haut allmählich schrumplig wurde, ließ ich das Wasser ablaufen.
Ich duschte mich nochmal mit kaltem Wasser ab.
Mit einem Bademantel und einem Handtuch auf dem Kopf, verließ ich das Badezimmer.

Ich setzte mich auf mein Bett und cremte mich ein.
In meinem Ankleidezimmer zog ich mir meine Unterwäsche an und darauf wieder meinen Seidenmantel.

Ich ließ meine Haare luft trocknen.
Währenddessen schminkte ich mich.
Das ist zwar wirklich sehr ungewöhnlich für mich, doch ich hatte einfach die Lust und Laune dazu.

Ich gab meinem Teint etwas frische.
Nach dem schminken machte ich mich an meine Haare ran.
Ich ging kurz wieder ins Bad und föhnte meine Haare. Dort fand ich auch ein Glätteisen.
So gut wie es ging bändigte ich locken in meine Haare und ich muss sagen sie gelangen mir gut.

Fertig betrachtete ich mich in den Spiegel (Bild).
Gerade als ich dabei war meine alten Klamotten in den Wäschekorb zu tun hörte ich, wie die Tür unten aufging.
Dabei hörte ich unterschiedliche, männliche Gelächter.

_ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

Nach langem mal endlich wieder ein Kapitel :)

(833 Wörter)

Der Schlüssel zu meiner SeeleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt