Kapitel 8

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HEyy:) neues Update!! Sorry, dass so lange nichts kam - ich war in Amsterdam:) Ich hoffe, ihr KOMMENTIERT und VOTET fleißig, auch die stillen Leser bitte:* 


Kapitel 8

Der Tag an dem wir im Kaffee waren, war der letzte gewesen, an dem ich Elias gesehen hatte – was allerdings kein Wunder war. Es war Wochenende, da kam ich nie in die Stadt und so wie ich Elias einschätzte, machte er aus seinen freien Tagen (die er theoretisch nach seiner Regelmäßigkeit in die Schule zu gehen immer hatte) eine einzige Party.

Trotzdem kam ich nicht drum herum zu bemerken, dass ich etwas vermisste. Seine arroganten Antworten oder das amüsierte Grinsen, ich wusste nicht genau was es war. Vielleicht war es auch nur seine Anwesenheit im Allgemeinen. Er lenkte mich von dem Schmerz in meinem Herzen ab, linderte ihn, wenn er mich anlächelte und ließ mich ihn vergessen, sobald er mich umarmte oder berührte. Und es war möglich, dass es genau das war, was ich vermisste. Das Aufatmen.

Unbewusst blieb ich freitags und samstags länger wach, schielte ab und zu, zu meiner Balkontür und hatte diesen kleinen Wunsch ganz hinten in meinem Herzen, dass er kommen würde. Mir fiel es immer erst auf, wenn ich morgens vor Kälte schlotternd die Balkontür schloss, dass ich wieder auf ihn gewartet hatte.

Zu allem Überfluss waren freitags auch noch meine Eltern nach Hause gekommen. Ein paar oberflä-chige Gespräche in teuren Gourmet Lokalen und Schwärmereien über neue Geschäfte, die uns mehr Geld einbringen würden, waren die einzigen Themen für die beiden. Ich kam mir gar nicht wie ihre Tochter vor. Sie interessierten sich noch nicht einmal dafür, ob es mir wirklich gut ging. Vor allem meine Mutter hatte sich wider dafür entschieden an mir herum zu mergeln. Meine Haare würden offen schrecklich aussehen, wie Hexenhaar und meine Kurven hatten nicht die richtigen Rundungen. Außerdem wurde sie immer herablassender, wenn sie mit mir redete oder ich mich traute etwas in einem Gespräch mit meinem Vater einzuwerfen. Meinen Vater bekam ich leider sowieso nicht oft zusehen. Wenn er zu Hause war, befand er sich meistens im Büro oder schlief um einen Jetlag auszugleichen.

Samstags flogen sie beide dann auch schon wieder nach Amsterdam mit dem Versprechen bald wieder da zu sein. Als ob das jemals der Fall wäre. Ich wünschte mir, dass die beiden sich endlich mal Zeit für mich nehmen würden, dass sie sich endlich mal daran erinnern würden, dass zu Hause jemand saß und auf sie wartete.

Da ich sonntagsabends wirklich nichts Besseres zu tun hatte, ging ich mit Sin spazieren. Der Abend war frisch, aber ich hatte vorgesorgt und mir eine dicke Winterjacke angezogen. Sin lief gemächlich neben mir, sah ab und zu einem Reh oder Fuchs zu, wie sie den Weg überquerten. Der Mond schien hell, prahlte damit, dass er komplett zu sehen war und strahlte mit der Venus um die Wette. Auf dem Rückweg erlaubte ich Sin auf einer großen Wiese, die man vom Weg aus gut im Blick hatte, zu rennen. Sie befand sich genau vor Leipzigs Ortsschild und einigen, riesigen Lagerhallen. Sin tobte sich aus, rannte mit dem Wind um die Wette und sah dabei so glücklich aus, dass ich lächeln muss-te. Nach zehn Minuten verlor ich sie dann plötzlich aus den Augen. Das Gras war hoch, deshalb war ich mir sicher, dass sie gleich wieder auftauchen würde, aber nichts passierte. Sie war noch nie weggelaufen, deshalb machte ich mir auch sofort Sorgen und rief ihren Namen, auf den sie sonst immer perfekt hörte. Aber nicht dieses Mal. Da ich Angst hatte, dass sie auf die Hauptstraße ren-nen könnte, lief ich über die Wiese in genau diese Richtung und rief immer wieder ihren Namen. Sie tauchte nirgends auf und nachdem ich kurz überlegt hatte, überquerte ich die Straße und lief zu den beiden Lagerhallen. Vielleicht hatte sie ja dort irgendetwas gefunden, das sie so sehr interes-sierte, dass sie nicht auf mich hörte.

Ich war wirklich überrascht, als ich vor dem Eingang einige, dunkel gekleidete Männer stehen sah, die rauchten. Ich war davon ausgegangen, dass sich niemand mehr für die alten Hallen interessier-te. Sie waren schon seit Ewigkeiten still gelegt, weil die Firma Pleite gegangen war. Mein Blick über-flog eilig das Gelände, aber auch hier, zwischen Schrott und Steinen, konnte ich Sin nicht erkennen. Besorgt wollte ich mich gerade abwenden, als mir etwas anderes ins Auge stach. Zwischen einigen, verrosteten Motorrädern fand ich eins, das mir bekannt vorkam. Ich wusste sofort, dass es Elias' war. Was machte er hier? Bevor ich nach einer plausiblen Erklärung suchen konnte, stupste mich plötzlich eine feuchte Hundeschnauze an und halb erleichtert halb wütend sah ich zu Sin herab.

NinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt