Kapitel 18

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Hey:-) Wochenende:-) ich dachte, ich update nochmal:-) ab jetzt geht's Drama los, Leute! KOMMENTIIERT UND VOTET!!!:-) Das Kapitel ist sogar länger:-)

Kapitel 18

Kapitel 18

Sein Lächeln war falsch und total schadenfreudig. „Man braucht lediglich eine saubere Vergangen-heit und eine Familie, die dem Kind alles bieten kann, wonach es sich sehnt. Ich schätze, deine El-tern haben genau diese Qualifikationen gehabt, ein kleines Baby wie dich zu adoptieren. Ich bin neugierig, hätte dir der Name Helen Edwardson besser gefallen?"

Mein Herz blieb stehen. Das Blut rauschte in meinen Ohren. Kevins kalte, graue Augen bohrten sich grausam gehässig in meine. Adoptiert, adoptiert, adoptiert. Dieses Wort hörte gar nicht auf seine Kreise in meinem Kopf zu ziehen. Es war das einzige, das meine Gedanken beherrschte. Adoptiert. Als hätte mir jemand in den Magen getreten, stolperte ich zurück. „Nein." Wisperte ich. „Nein."

„Nein? Ich finde Helen passt wirklich gut zu dir, findest du nicht? Schon auf der Party habe ich mir vorgestellt wie es wäre, wenn du Helen statt Nina heißen würdest." Er redete einfach weiter, igno-rierte meinen entsetzten Blick total und die Emotionen, die in meinen glasigen Augen stehen muss-ten. „Vielleicht gefällt Helen Elias ja auch besser, was meinst du? Ein Wunder, dass er so lange dicht halten konnte. Er hat dich regelrecht hintergangen, nicht wahr?"

Ich wollte ihn anflehen aufzuhören das Loch in meinem Herzen noch größer zu machen. Es tat so weh. Adoptiert, adoptiert. Mein Leben lang Lügen, Lügen, nichts als Lügen. Und er war nicht viel besser. Elias hatte es mir verheimlicht. Wie lange wusste er es schon? Wann hatte er das erste Mal mein Haus ohne mein Wissen erkundet? Ich hatte so oft die Balkontür aufgelassen und er hatte es genau gewusst. Und ausgenutzt.

„Er war dein Held, habe ich Recht? Dein Ritter in scheinender Rüstung. Der gefährliche, mysteriöse Junge, der so selbstsicher und stark ist. Gut aussehend, andere Mädchen hätten dich beneidet, dafür getötet auch nur eine Woche seine Freundin zu sein." Er grinste kalt und griff grob nach einer Haarsträhne. „Lass mich dir eins sagen, Kleine." Seine Nähe wurde unerträglich, als er sich auch noch zu mir vorbeugte um mir etwas ins Ohr zu flüstern. „Jungen wie Elias lassen sich ihre Freiheit nicht freiwillig nehmen. Das Märchen von dem kleinen, schüchternen Mädchen, für das sich der böse Junge verändert, existiert nicht. Sei doch nicht so dumm, Nina. Oder soll ich Helen sagen?"

Damit löste er sich von mir, küsste meine Wange und ließ mich dann einfach so stehen. Statt mir den widerlichen Abdruck seiner Lippen von meiner Backe zu wischen war ich eher in einer Art Schockstarre verfallen. Das war einfach zu viel. Diese grausame Gleichgültigkeit, mit der er mir das alles erzählt hatte, machte den Schmerz noch schlimmer. War er überhaupt Menschlich? Besaß er ein Herz? Ich musste aussehen wie eine Statue, so bewegungsunfähig stand ich auf diesem ver-dammten Rathausplatz. Adoptiert, Lügen, Elias. Mein Kopf war überfordert mit so viel Schmerz. Ich fühlte mich taub, gleichzeitig pulsierte mein Herz aber auch schmerzhaft in meiner Brust.

„Nina?"

Ich hätte schreien können, als ich seine Stimme hörte, seine Schritte, die sich mir näherten. Noch immer fixierte ich einen unbekannten Punkt geradeaus, der vor meinen Augen verschwamm. Ich wollte meinen Beinen befehlen sich sofort zu bewegen, wegzulaufen, zu fliehen, vor dem bösen Wolf. Ich dummes kleines Schäfchen hatte mich von der Schönheit des Wolfes einlullen lassen, hatte vergessen, dass er mein Verderben war. Und das hatte ich davon, endlosen Schmerz, so viel auf einmal wie noch nie. Und ausgerechnet jetzt wollten mir meine Beine nicht gehorchen. Erst als ich seine Hand sanft auf meiner Schulter spürte, ging ein Ruck durch meinen Körper. Blitzschnell drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und bemühte mich ihm nicht vor die Füße zu spucken. Er war ein Lügner, nicht mein Held.

NinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt