Kapitel 32

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Hey Leute:-) Jetzt gibt's wirklich ein Kapitel! Lasst wie immer VOTES & KOMMIS da!!!!!!!

Kapitel 32

Geistesabwesend strich ich mir über die Stelle, an der noch vor wenigen Wochen Elias Knutschfleck geprangt hatte. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, als ich ihn mit roten Wangen im Spie-gel entdeckt und Elias sich über mein Geschimpfe lustig gemacht hatte, weil ich jetzt nicht mehr ohne Schal herum laufen würde können.

Mit einem innerlichen Seufzen konzentrierte ich mich wieder auf den Unterricht, den meine Ma-thelehrerin hielt und machte fleißig Notizen. Ich war es gewohnt, dass meine Gedanken entweder zu Viviana oder Elias abschweiften, wenn ich normalerweise den Lehrern zuhören sollte. Nicht nur mein Herz fühlte sich so an, als wäre es kurz davor vor Schmerz zu zerbersten. Auch mein Kopf tat weh, weil ich mir die ganze Zeit den Kopf über die unwichtigsten Dinge zerbrach um mich von dem Schmerz abzulenken. Sollte ich Sin ein neues Halsband kaufen? Das alte war schon vollkommen verdreckt und war auch nicht sauber geworden, nachdem ich es dreimal gewaschen hatte. Sollte ich mir wieder einen Füller zum Schreiben kaufen? Ich hatte das Gefühl, dass meine Schrift or-dentlicher gewesen war, als ich noch mit dem alten Ding geschrieben hatte. War mein Nagellack nicht zu Rot und auffällig? Stella war zwar der Meinung, dass er perfekt zu der Farbe meiner Lippen passen würde, aber ich hatte meine Zweifel.

„Frau Schwebius?"

Ich schreckte aus meinen Gedanken erneut auf, als Frau Stubbe mich abwartend und auch leicht vorwurfsvoll betrachtete, weil ich ihrem Unterricht nicht gefolgt war.

„Ja?" murmelte ich mit roten Wangen.

„Die Aufgabe! Wie lautet die Lösung?" fragte sie ungeduldig und deutete hinter sich auf die Tafel. Eilig rechnete ich die Aufgabe im Kopf durch, überprüfte sie schnell noch einmal und nannte ihr dann das Ergebnis, in der Hoffnung, dass ich mich nicht verrechnet hatte. Als sie sich mit einem zufriedenen, dennoch leicht skeptischen Blick wieder der Tafel zuwandte, atmete ich erleichtert aus. So etwas passierte mir in der letzten Zeit ständig. Zwar konnte ich mich immer noch mit richti-gen Antworten retten, aber es gefiel mir nicht, dass meine Gedanken so leicht abschweiften und ich das nicht im Mindesten kontrollieren konnte.

„Nina? Ich würde Sie gerne sprechen. Hätten Sie eine Minute?" Frau Stubbe, die es sich auf ihrem Stuhl hinter dem Pult bequem gemacht hatte, sah mich abwartend an, während sich der Klassens-aal langsam leerte.

„Natürlich." Antwortete ich und schluckte unwohl. Nicht sicher, ob ich mich beeilen oder die Zeit beim Einpacken hinauszögern sollte, räumte ich meine Hefte in den Rucksack, schulterte ihn und trat dann unsicher zu Frau Stubbe ans Pult.

„Sie wollten mich sprechen?"

„Ja." Antwortete sie und nickte. „Sie wirken etwas unkonzentriert, Nina. Und das schon seit ein, zwei Wochen. Auch einige meiner Kollegen haben mich darauf angesprochen. Ist alles in Ord-nung?"

„Ja, mir geht es nur nicht so gut. Eine Grippe oder so." erwiderte ich ausweichend und spielte mit den Bändeln des Rucksacks herum.

„Ich glaube nicht, dass es Ihnen Schwierigkeiten bereiten wird so früh mit dem Abitur anzufangen. Aber falls-"

„Nein." Unterbrach ich sie rasch. „Ich komme klar, wirklich Frau Stubbe."

„Gut." Sie nickte. „Sie sind eine sehr gute und fleißige Schülerin, Nina. Und wenn ich ehrlich bin habe ich das Gefühl, dass Sie die Chance haben durch Ihre Begabung einmal ganz weit zu kom-men." Sie schaute mich mit einem zuversichtlichen Lächeln an. „Lassen Sie sich das nicht von schief gelaufenen Beziehungen oder Wintergrippen kaputt machen."

NinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt