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Kapitel 19
Fabienne meldete sich auch am nächsten Morgen nicht. Anscheinend sah die Situation zwischen meinen Eltern doch schlimmer aus, als ich erwartet hatte. Dass ich darüber enttäuscht war, konnte ich nicht sagen. Nachdem ich herausgefunden hatte, wie sie wirklich über mich und meine leibliche Mutter dachte, konnte sie mir gestohlen bleiben.
Mein Vater machte wieder Pfannkuchen, die ich mit Begeisterung gierig in mich hinein stopfte. Es war schön, mal nicht selbst kochen zu müssen.
„Ich will sie kennenlernen." sagte ich plötzlich.
„Viviana?" Er klang nicht sonderlich überrascht, während er mir half das Geschirr abzutrocknen.
„Ja. Ich möchte einfach wissen, wie sie ist." antwortete ich.
„Ich könnte nachher mal schauen, ob ich irgendwie ihre Adresse im Internet finde." bot er mir recht zuversichtlich an.
„In Ordnung." Ich nickte.
„Und du solltest noch einmal mit Elias reden, Liebes. Wenn du wirklich nach Kalifornien fliegst, bleibt dir nicht viel Zeit."
„Du meinst, ich sollte direkt nach Kalifornien fliegen?" fragte ich erstaunt.
„Na ja, es sei denn du möchtest noch bis zu den Osterferien warten." lachte er.
„Du würdest mir einfach so erlauben, jetzt nach Kalifornien zu fliegen?" perplex hielt ich inne den Teller abzutrocknen und sah ihn an.
„Es redet ja niemand davon, dass du länger als zwei Wochen dort bleibst. Außerdem machst du ja auch keinen Urlaub, sondern suchst deine Mutter." erwiderte er lächelnd.
„Danke." Ich lächelte ihn dankbar an und fuhr mit dem Geschirr fort.
„Ich nehme an, du möchtest alleine gehen." sagte er.
„Ja, ich denke das ist etwas, das ich alleine tun muss. Aber wir telefonieren auf jeden Fall." versi-cherte ich ihm.
„Alles klar, Liebling. Und jetzt mach, dass du zu Elias kommst." Gespielt genervt nahm er mir das Handtuch ab und scheuchte mich damit aus der Küche.
„Okay, okay!" lachte ich. Schnell verschwand ich in mein Zimmer, duschte mich kurz und suchte mir etwas Passables zum Anziehen. Danach rief ich meinem Vater ein Tschüss zu und lief in Richtung meiner Bushaltestelle.
Ich war mir nicht sicher, ob ich das Richtige tat. Elias hatte mir schon genug wehgetan, wenn aus dem Treffen nur noch mehr Schmerz emporspross, dann hätte ich mir selbst ins Fleisch geschnitten – und ihm wäre es gleichgültig. Trotz dieser Angst hatten gestern die Worte meines Vaters neue Hoffnung geweckt. Vielleicht war er wirklich überfordert gewesen, vielleicht hatte er mich gar nicht verletzten wollen.
„Nina!"
Noch bevor ich mich umdrehte wusste ich, dass es Elias war, der mich gerufen hatte. Sofort setzte meine Nervosität, aber auch meine Wut, die ich auf ihn hatte, ein. Etwas unsicher blieb ich stehen und wartete darauf, dass er mich eingeholt hatte. Nur Sekunden später hielt er meine Schulter fest und drehte mich zu sich um. Sein Griff war so fest, dass er Angst haben musste, dass ich gleich wie-der davon laufen würde.
„Ich muss mit dir reden." Direkt sah er mir in die Augen, während sein Atem in Stößen ging. An-scheinend war er den Weg bis zu mir gerannt.
„Okay." Sagte ich schlicht.
Erstaunen tauchte in seinen Augen auf, allerdings erwiderte er nichts darauf, sondern nickte nur. „Zu mir?"
„Von mir aus." Wortlos lief ich das letzte Stückchen bis zur Bushaltestelle und merkte, dass er mir folgte. Der Bus war schnell da, beide schwiegen wir auf dem Weg zu Elias Wohnung und sahen le-diglich aus dem Fenster. Die Stille war nicht gerade angenehm. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass er etwas sagen wollte oder dass ich etwas sagen musste. Die Spannung hing zwischen uns dick in der Luft, aber keiner von uns beiden reagierte darauf.
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Nina
Teen FictionSie ist eine Träumerin, Ein Mädchen, das nicht wahrhaben will, dass die Welt kein Märchen ist, Das hofft, dass es irgendwo eine Gerechtigkeit gibt, Das glaubt, Dass nicht die ganze Welt so grausam ist. Sie ist der Außenseiter, Das Mädchen, das ihre...