Kapitel 9

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Pünktlich zum Wochenende dachte ich, ich poste noch ein Chapter:) Viel Spaß damit:*
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Kapitel 9

Meine Hände ballten sich automatisch zu Fäusten, Wut machte sich in mir breit, wurde aber groß-flächig von meiner Erschöpfung begraben. Ich ignorierte ihn, schloss meine Augen und vergrub mein Gesicht an meinem Knie. Ich hörte ihn seufzen, dann seine Schritte und schließlich, wie er sich vor mich in die Hocke setzte.

„Nina?"

„Lass mich in Ruhe." Erwiderte ich mit meiner tränenerstickten Stimme müde.

„Hey, ich-"

„Lass es einfach." Ruckartig rappelte ich mich auf und wollte ihn stehen lassen, allerdings machten meine wackeligen Beine nicht wirklich mit, sodass ich das Gleichgewicht verlor und Elias mich davor bewahrte auf dem Boden zu landen. Ich wollte wütend auf ihn sein, ihn verurteilen, weil er mich alleine gelassen und verletzt hatte. Aber in seinen Armen zu sein, die Sicherheit zu spüren, die sie mir bereiteten, untergruben all die anderen Gefühle. Stattdessen hatte ich das Verlangen danach, dass er mich den widerlichen Typen vergessen ließ, dass er mich in seinen Armen heilt und mir ver-sicherte, dass alles okay war, dass er mich beschützen würde.

„Danke." Murmelte ich schließlich, als er mich langsam losließ.

„Kein Thema." Er zuckte mit den Schultern und ließ seinen Blick unschlüssig von mir zum Boden wandern.

Seufzend wollte ich mich wieder auf den Weg machen, da hielt er mich am Handgelenk fest und drehte mich zu sich um. Frustriert versuchte ich mich schon wieder aus einem Griff zu befreien, der mir gegen den Strich ging, allerdings war auch er zu stark für mich.

„Was ist los?" fragte er vorsichtig.

„Gar nichts." Brachte ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor. Dieser Satz weckte wie-der die Wut, die ich auf ihn hatte, aber ich wollte sie hinunter schlucken und einfach nach Hause gehen. Jetzt mit ihm zu reden führte doch zu nichts. Außerdem war ich ihm sowieso egal, so wie er mich einfach in der Höhle des Löwen alleine gelassen hatte.

„Du hast geweint, Nina." Sagte er ernst. „Warum?"

Das brachte dann doch das Fass zum Überlaufen. In mir war so viel Wut, so viel Angst und so viel Enttäuschung, die ich nicht heraus lassen wollte. Aber die Gefühle wehrten sich dagegen und machten sich gegen meinen Willen einfach gewaltsam den Weg frei um an die Oberfläche zu kom-men.

„Da fragst du auch noch warum? Du – du hast mir gesagt ich soll abhauen! Du hast mich einfach alleine gelassen, in diesem – diesem Loch, voll mit widerlichen Typen, die mich komisch angemacht haben!" rief ich wütend, kam auf ihn zu bis sich unsere Körper fast berührten und funkelte ihn wü-tend an.

„Nina-"

„Nein! Da gibt's nichts anderes zu sagen!" unterbrach ich ihn. „Ich hatte Angst, Elias! Du hast ein-fach ..." Ich brach ab, als mir die Tränen kamen und ging wieder etwas zurück. Elias kam mir hinter-her, seufzte und strich mir einige Tränen von der Wange. Irgendwie brachte ich die Kraft auf um seine Hand von meinem Gesicht zu drücken und trotz meiner Tränen fortzufahren.

„Du hast mir wehgetan, Elias. Du hast mich angeschrien und mich zum Teufel geschert und mir Angst gemacht. Ich hatte solche Angst!" Mein Satz endete in einem heftigen Schluchzen.

„Nina." Ich konnte genau sehen, wie er schluckte und noch einmal seine Hand nach mir ausstreck-te. Erneut wich ich zurück. Mit gesenktem Kopf ließ er sie wieder sinken.

„Ich will dir keine Angst machen." Es war fast ein Flüstern. Er sah auf einmal so verletzlich aus, dass ich selbst schlucken musste.

„Aber das hast du."

NinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt