Kapitel 2

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Sooooo, jetzt ENDLICH das 2. Kapitel:) Sorry, dass es so lange gedauert hat; ich hatte Praktikum und war deshalb nicht zu Hause und ohne WLAN;)

Ich hoffe ihr Kommentiert und votet ganz viel, würde mich freuen:)


Kapitel 2

Langsam quälte ich mich aus meinem Bett, als mein Wecker sein Nerv tötendes Klingeln von sich gab. Mehr als unmotiviert zog ich ein Shirt und eine Jeans aus meinem Schrank und machte mich fertig. Zum Frühstück nahm ich mir nur einen Apfel und lief dann zur Bushaltestelle um zur Schule zu fahren.

Wie immer durchzuckte mich reine Angst, als ich durch das Schultor der Anne Frank Mädchenschule lief und meinen Klassensaal betrat, in dem der Unterricht für meinen Englisch Leistungskurs stattfinden würde. Es war der Kurs, den ich mit Mathe am liebsten mochte. Erstens war ich sehr gut darin und zweitens waren es neben mir nur eine Handvoll anderer Mädchen. Ich setzte mich an den Rand in die erste Reihe, packte mein Zeug aus und wartete auf meine Lehrerin. Alle anderen Mädchen, die hier saßen und gelangweilt auf ihren Handys herum tippten waren mindestens zwei Jahre älter als ich. Das war auch einer der Gründe, warum ich ganz alleine saß und hier keine Freunde hatte. Natürlich waren da auch andere Gründe, aber die waren mir noch weniger lieb, weshalb ich eilig die Gedanken daran wegsperrte.

Die ersten vier Doppelstunden Mathe und Englisch verliefen wirklich gut. Ich bekam auf mein Einzelreferat eine glatte eins und auch den Test in Mathe hatte ich mit einem sehr gut verzeichnet bekommen. Gute Schulnoten waren eigentlich das einzige, das mich wirklich glücklich machte. Ich kannte nichts anderes.

„Na, wen haben wir denn da. Unseren kleinen Nörd."

Ich zuckte zusammen, als ich die bekannte und meist verhasste Stimme vor mir wahrnahm. Ich musste noch nicht einmal hoch sehen um zu wissen, dass Sina mit einem fiesen Grinsen genau gegenüber von mir stand.

„Haben wir mal wieder eine eins in Latein geschrieben, oder warum siehst du so glücklich aus?"

Vorsichtig lugte ich nach oben und wurde mit Sinas wunderschönem Gesicht konfrontiert. Blondes, langes Haar, rote Lippen und blaue Augen. Dagegen war ich ein nichts und sie wusste, dass ich mich dem bewusst war. Genau das war es wahrscheinlich, was ihr so Spaß machte.

„Hat es unserem Aschenputtel die Sprache verschlagen?" lachte sie und die Mädchen, die in einem Dreieck grinsend hinter ihr standen, sahen mich niederschmetternd an.

„Vielleicht sollten wir unser kleines hässliches Küken mal zum Reden bringen, was meint ihr?" rief sie, worauf natürlich ein zustimmendes Gemurmel entstand.

„Eigentlich ist es fast lächerlich, dass ich mich mit so etwas hässlichem und dummen abgebe, aber wer sollte denn sonst die Arbeit machen? Immerhin muss man doch so eine vorzügliche Mädchenschule vor so etwas wertlosem wie dich schützen, nicht wahr?"

Ihre Worte trieben mir sofort Tränen in die Augen, machten mein Herz schwer wegen diesem ganzen Schmerz, den sie mit Absicht verursachten. Es war jeden Tag dasselbe Spiel.

„Also, Pferdegesicht" begann sie und kam selbstsicher einen Schritt nach dem anderen auf mich zu. Sie grinste zufrieden, als ich automatisch nach hinten zu den Spinten auswich. „hat Daddy dir schon ein neues iPhone gekauft? Das letzte hast du ja so tollpatschig fallen lassen. Dummes kleines Mädchen." Die anderen lachten mit ihr. Sina griff nach meiner Schultasche und riss sie mir grob von der Schulter um sie wild durch zu wühlen. „Von wo stammt der denn? Aus dem achtzehnten Jahrhundert?" Lachend hielt sie einen kleinen, vergoldeten, aufklappbaren Spiegel in die Luft, nach dem ich sofort griff. „Na, na." Grinste sie. „Hast du nicht etwas vergessen, Aschenputtel?"

NinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt