"Scheiße, Jenny! Was ist denn mit dir passiert?!",Marvin, der Busfahrer sah mich erschrocken an. Zum Glück waren um diese Uhrzeit nur zwei weitere Personen im Bus und einer davon hatte Kopfhörer auf. Ich erwiederte nur scheinbar peinlich berührt "Bin die Treppe runter gefallen." Und setzte mich auf einen Sitz weiter hinten, damit er mir nicht noch weitere Fragen stellen konnte.
Als ich nach fünzehn Minuten endlich zuhause ankam, machte ich erstmal einen großen Bogen um meine Mutter und verschwand ins Badezimmer. Dort zog ich mich schnell aus und stellte mich unter die Dusche, danach zog ich mir eine bequeme Jogginghose und ein kurzärmliges Basic an. Als ich vor dem Spiegel stand und mir auffiel wie grässlich ich aussah hätte ich am liebsten geschrien. Ich hatte dunkle Ringe unter den Augen, von denen übrigens eines beinahe schwarz war. Meine Nase war leicht angeschwollen und ich hatte eine üble Schürfwunde auf der Wange. Das frische Pflaster auf meine Platzwunde an meiner Schläfe war recht groß und das bisschen heile Haut, dass hier und da herauslugte war kreidebleich. Bravo, Jenny, wirklich Bravo. Ich überdrehte die Augen und tapste hinüber in den Abstellraum und kramte nach einer Salbe für meine Schürfwunden. Plötzlich lief jemand hinter mir vorbei und rief "Jenny, auf der Weiterbildung ist noch ein Platz freigeworden, ich bin also weg. Kümmer dich um Justin, bis ich wieder da bin!"und schon knallte meine Mutter die Tür hinter sich zu. Wow. Einmal mehr war ich froh, dass meine Mutter an beinahe jeder Weiterbildung im Rahmen der Medizin teilnahm. Sie hatte mir am Mittwoch, erzählt, dass sie da unbedingt hinwollte und dass sie dort leider keinen Platz ergattern konnte. Sie würde also bis Montag weg sein, so hätte ich wenigstens genug Zeit um wieder etwas besser auszusehen, wenn sie nach Hause kam. Justin würde nichts merken, er kam nur aus seinem Zimmer um zu essen und selbst dann starrte er nur auf sein Handy.Ich cremte meine Schürf- und Schnittwunden mit der Salbe ein und betrachtete mich dann im Spiegel. Ich müsste mich wohl am Montag von den Anderen in meiner Klasse fernhalten, damit sie nichts merkten.
Nach einer Weile ging ich hinüber ins Esszimmer und machte meinem kleinen Bruder und mir etwas Chilli, als plötzlich mein Handy klingelte. "Hallo?" "Oh mein Gott! Hei Jenny! Endlich erreiche ich di-" "Hei Tiffany, du es tut mir total leid wegen gestern i-" "Ich weiß, dass du im Krankenhaus warst! Ich hab' dich gestern angerufen und dieser Arzt ist ran gegang-" "Was?!" "Ja er meinte er dürfte mir nicht sagen was du hast, ist ja jetzt auch egal. Jedenfalls hat er mit mir geflirtet und ich mit ihm und ich hab in einer halben Stunde ein Date mit ihm und ich weiß nicht was ich anziehen soll und ich bin so dermaßen nervös und-"Ich musste lachen, doch ich hörte sofort wieder auf, weil meine , ich gehe einfach mal davon aus, Leber noch von gestern schmerzte. "Tiff! Du bist 24 Jahre alt! Du schaffst das schon!" "Ja aber soll ich das schwarze oder das blaue Kleid anziehen?" "Was macht ihr überhaupt?", kam von mir die Gegenfrage. "Wir trinken einen Kaffee..." "Also weder noch. Ich würde sagen du ziehst eine Jeans an und dazu ein cooles Top und Jacke an." "Aber wäre dass nicht ein bisschen zu simpel?" Ich lachte erneut kurz auf und warf ein paar Bohnen in mein Chilli. "Ihr geht Kaffee trinken, alles was mehr als nur simpel ist ist overdressed, meine Liebe!" "Ok...Wie wäre ein schwarzes Top, meine blaue Lederjacke und meine blauen Converse?" "Perfekt!" "Ok, ich muss dann jetzt los, ich sag dir später wie's gelaufen ist!" Und schon hörte ich das bekannte 'Tut' als die Verbindung abbrach. Ich musste grinsen, Tiffany ist ja mal wirklich total chaotisch! Und immer so überdreht...
Das Chilli war fertig und ich holte meinen Bruder zum Essen. Wie erwartet sah er mich nicht ein einziges Mal an sondern chattete mit irgendeinem Freund. Als wir aufgegessen hatten murmelte er ein "Danke" und verschwand in sein Zimmer. Ich räumte noch schnell alles in den Geschirrspüler und verzupfte mich dann auch. Ich lernte für ein paar anstehende Tests und Schularbeiten, weniger lernen, viel mehr wiederholen, doch nach ein einhalb Stunden hatte ich keine Lust mehr und begann zu lesen. Es war wirklich komisch, mal nicht jede Sekunde im Stress zu sein, sondern einfach nur sinnlos herum zu sitzen und sein Leben zu leben. Es war jedes Jahr dasselbe, wenn die Morgans in den Urlaub fuhren hatte ich zwar weniger zu tun, war aber deswegen nicht glücklicher. Im Gegenteil. Wenn Zeit hatte begann ich nachzu denken, und dass endete...nicht besonders gut.
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Lead Me Out Of The Dark
Подростковая литератураDies ist die Geschichte von Jenny, einem sechzehnjährigen Mädchen. Sie hat zwei Jobs, um ihre Mutter finanziell zu unterstützen während diese mit Jennys Vater mitten in einem Scheidungskrieg steckt. Ihr Leben verbrachte sie stehts nur damit zu arbei...