Kapitel 35

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"Und die wäre?",riefen Tristan und ich unisono. Dr. Caves lächelte "Gamma-Bestrahlung." Tristan und ich starrten ihn an, bis Tristan die Stimme erhob " Dr. Caves, würden Gamma-Strahlen nicht mehr Schaden anrichten als es heilt?" "Nein. Glaubt mir einfach, ich habe nicht mehr genug Zeit um euch das  zu erklären. Normalerweise wird es im Gehirn durchgeführt, aber es gibt nicht wirklich viel Unterschied zum Brustkorb. Wenn alles richtig berechnet wurde, gibt es kein Risiko." Ich musste schlucken "Und was wenn nicht alles richtig berechnet wurde?", hauchte ich. "Nun, dann schon. Aber keine Sorge, das sind absoluten Profis, die das berechnen!" "Wie viel wird das kosten?", fragte Tristan, als ob er meine Frage nicht gehört hätte. "Keine Sorge, diese Behandlung wird von ihrer Krankenversicherung bezahlt." Mit einem Blick auf die Uhr sprang er auf, reichte uns beiden die Hände und wir gingen.

"Hör zu, Jenny. Wenn deine Familie jetzt ohnehin versorgt ist, brauchst du ja deine Jobs nicht me-" "Vergiss es. Tristan ich werde Sam und Jamie nicht einfach im Stich lassen." "Schon gut, schon gut. Aber was ist mit deinem Job als Kellnerin?" Ich konnte es nicht verhindern, dass sich ein trauriges Lächeln auf meine Lippen schlich. Auch er hatte Zweifel. Auch er wusste nicht wie lange ich noch zu leben hatte. "Hab' schon so gut wie gekündigt." Tristan und ich stiegen ins Auto ein und fuhren zu mir nach Hause. Als ich ausstieg und zur Haustür lief, begleitete er mich und wir betraten gemeinsam mein Zuhause. "Süße, bist du das? Wo warst du denn so lan- Hallo...?"  Meine Mutter kam auf uns zu und ein Blick auf Tristan genügte um sie in Verwirrung zu bringen. "Mama, das ist Tristan. Er ist...", ich drehte mich zu ihm und musste lächeln "mein Freund." Es war nicht geplant, ihn ihr jetzt vorzustellen, aber wieso denn nicht? Ich liebte ihn und ich hätte ohnehin nicht besonders viel Zeit übrig ihn ihr Vorzustellen. "Fr-Freut mich sehr...denke ich."Sie starrte Tristan immer noch verwirrt an, aber reichte ihm die Hand und lächelte. "Gleichfalls, Ma'am", Tristan strahlte sie an, offensichtlich hatte er schon länger darauf gehofft, dass ich ihn meiner Familie vorstellte. Diese Vorstellung brachte mich zu grinsen, auch wenn mir eine kleine gemeine Stimme im Hinterkopf sagte, dass ich egoistisch sei, dass ich das nicht durfte, in diesem Moment ignorierte ich sie einfach.

Nachdem meine Mutter uns etwas zu essen aufgeschwatzt hatte und wir uns währenddessen ganz gut mit ihr unterhalten hatten (gut, Tristan hatte die meiste Zeit geredet und meine Mutter und ich hatten zugehört) schlichen wir uns in mein Zimmer. Während ich mich tot müde aufs Bett warf und Tiffany anrief, setzte Tristan sich zu meinem Laptop. "Hallo, Tiff, ich-" "Oh, hallo Süße! Dieser Doktor Caves ist so S C H A R F!!!! Und ein richtiger Gentleman dazu. Er ist zwar mit etwas Verspätung gekommen, aber er hat mir Rosen mitgebracht. O M G sag' ich da nur!!! Ich bin fast vom Stuhl gefallen, dass sag' ich dir. Einfach WOW. Du kennst mich ja, ich hatte bis jetzt immer nur so Proleten am Start, aber er ist einfach so wundervoll..." Tiffany lies einen langen Seufzer erklingen. "Warte, wolltest du etwas von mir?" Ich musste lächeln, sie war ja richtig verknallt. "Hör zu Tiff, ich werde kündigen." "Oh, na dann. Wir bleiben doch trotzdem Freundinnen oder? Ich meine, ich hoffe natürlich, dass deine Nachfolgerin, nicht an ihrem Tag alle Teller fallen lässt, oder vergisst wohin weche Bestellungen gehören... aber ich werde dich trotzdem vermissen!!!" "Das mit den Bestellungen war nur einmal!!!! Komm' endlich mal darüber hinweg, Tiffy!!!", ich musste lachen, seit zwei Jahren hielt sie mir das schon vor. "Hör' zu Jenny-Mausi, aber Louis kommt gerade vom Klo zurück, wir hören uns!!!" Und schon ertönte das vertraute Beeeeeeeep. Ich schüttelte lachend den Kopf, sie war schon ziemlich verknallt. Und ich liebe Tristan...Ich sah ihn an und bemerkte, wie fertig er aussah und wie er eicht panisch auf meinen Computer starrte. "Tristan? Ist alles in Ordnung?" Ich umarmte ihn von hinten und sah über seine Schulter auf das Gerät. NEBENWIRKUNGEN EINER GAMMA- mehr konnte ich auch nicht lesen, weil er die Seite schloss und sich zu mir umdrehte. "Ja klar. Alles ist gut." Er lächelte und drückte mich fest an sich. Ich seufzte,"Egal was passiert, Tristan: Ich werde dich immer lieben."

Lead Me Out Of The DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt