Kapitel 38

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Tristans P.O.V.:

Ich wurde von einem langen, monotonen Pieps- Geräusch geweckt und sah mich um. Ein Wunder, dass ich überhaupt eingeschlafen war, immerhin hatte ich die letzte Woche kein Auge zu getan. Das verdammte Piepsen hörte nicht auf und ich sah ich genervt um. Was war das?! Plötzlich wurde mir klar, woher das lange, hohe Piepsen kam und ich schrie laut um Hilfe.

"Jenny!", ich begann mehrfach mit meinen beiden Händen auf ihren Brustkorb zu drücken, doch die Matratze unter ihr gab nach und obwohl ich ahnte, dass es nichts brachte, machte ich weiter. "Was ist passiert?!", rief die erste Schwester die bei der Tür herein kam, doch als sie mich sah, schrie sie zur Tür hinaus "HERZALARM!!!" Eine weitere Person kam mit einem kleinen Wagen zr Tür gerannt und die Schwester drückte mich von Jenny weg. Von da an ging alles ganz schnell. Jemand schob ihr etwas unter den Rücken und begann ihr Herz zu massieren, während jeamand anderes an irgendeinem elektronischen Gerät herum fuchtelte, es dann auf ihren Brustkorb setzte und ihr Stromschläge verpasste.

Ich wollte ihr helfen, wollte sie anschreien, dass sie verdammt noch einmal aufwachen soll. Dass sie keinen Scheiß machen soll. Doch ich konnte nicht. Ich war wie aus Stein, konnte mich nicht bewegen, starb innerlich mit jeder Sekunde in der ihr Herz nicht schlug mehr. "Verdammt, wach auf!", schrie ich als ich plötzich aus meiner Starre erwachte. Irgedjemand, ich sah ihn nicht, da meine Augen auf sie fixiert waren, schob mich nach draußen und egal wie sehr ich mich wehrte, er schaffte es. "Ich muss wieder zu ihr hinein! Bitte, lassen sie mich zu ihr!" Plötzlich ging die Tür zum Krankenhauszimmer auf und Jenny wurde samt Bett heraus geschoben. "Jenny!" , ich wollte zu ihr, mit ihr reden, doch der Mann von vorhin ließ mich immernoch nicht. "Was machen sie mit ihr? Wohin bringen sie sie?!"  Ich versuchte an ihm vorbei zu rennen, doch er packte mich am Oberarm und ließ mich nicht los. "Keine Sorge, wenn sie tot wäre, hätten die es wohl kaum so eilig!" Das beruhigte mich zwar kaum, aber ich hörte auf zu versuchen ihr nach zu rennen. "Und wohin bringen sie sie?!" , fragte ich drängend um eine Antwort zu bekommen. "In den OP, Dr. Shepard wurde bereits angepiepst und ist auf dem Weg hier her." "Und Dr. Caves?" "Dr. Caves hat keine Bereitschaft. Kommen Sie, setzen Sie sich in den Warteraum, sobald es etwas neues über ihre Schwester gibt, werden sie unterrichtet." Ich wollte widersprechen "Sie ist ni-", doch dann fiel mir das Besuchsrecht ein und dass ich auch noch bei ihr sein wollte wenn sie aufwachte.

Widerwillig ließ ich mich also auf einen der Stühle im Warteraum fallen. Nervös fuhr ich mir durch die Haare. Sie wird es schaffen. Sie ist stark. Sie wird es schaffen. Sie muss... Ich atmete tief durch, doch meinem Herzschlag konnte ich nichts vortäuschen. Sie hatte zwei Tumore und gerade hatte sie einen Herzstillstand erlitten. Die Chancen standen schlecht, dass wusste ich, deshalb verließ ich das Wartezimmer und betrat ein Stockwerk höher die krankenhausinterne Kapelle. Sie war leer und das war auch gut so, da ich mit "Gott" ein Hühnchen zu rupfen hatte.

"Du verdammter Wichser! Was ist dein Problem?! Hast du noch nicht genug Leid angerichtet?! Wie wär's wenn ich zu dir nach Hause komme und deinen Vater umbringe, dich bankrott gehen lasse und dich dann deine Seele an den Teufel verkaufen lasse? Und ein paar Jahre später, komme ich wieder, bringe dir eine Freundin, dann warte ich darauf dass du dich in sie verliebst und das wirst du immerhin ist sie das Beste was dir je passiert ist! Und dann, weißt du was ich dann tun werde?! Dann werde ich sie quälen und du musst zu sehen! Und du wirst nichts tun können! Wie würde die das gefallen?!", ich schrie so laut, dass man mich hundertprozentig überall im Gebäude hören konnte, doch es war mir egal. Ich glaubte nicht einmal an einen Gott, ich wollte nur jemanden anschreien und verprügeln. Ich trat so fest gegen eine der Bänke, das ein Teil vom 'Bein' abbrach. Ich schrie wütend auf, nahm das verdammte Ding und warf es an die gegeüberliegende Wand. "Was willst du von mir?! Willst du meine Seele? Willst du mein Leben?! NIMM ES, DU KANNST ES HABEN!!! OHNE SIE BRAUCHE ICH ES NICHT MEHR!!!" Ich warf eine weitere Bank um und ließ mich dann auf die Knie fallen. Ich atmete schwer und mein Herz raste.

Sie durfte nicht sterben. Ich konnte nicht ohne sie.

"Was willst du?", flüsterte ich während meine Sicht um mich herum verschwamm. Ich musste mich zusammen reißen um nicht in Tränen aus zu brechen. Doch plötzlich klopfte jemand an die Tür und ich fuhr herum. Der Mann von vorhin steckte den Kopf zur Tür herein und erschrak beim Anblick der Kapelle "Ich schätze sie waren umsonst hier..." Ich erstarrte, was sollte das bedeuten?!

Lead Me Out Of The DarkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt