"Bitte?" "Es ist vorbei. Keine Scheidung mehr. Zumindest vorerst." Ich setzte mich neben sie und sie sah mich zum ersten Mal an, seit ich den Raum betreten hatte "Es ist vorbei." Sie seufzte und umarmte mich, und dann begann sie zu weinen. Sie weinte aus Erleichterung und ich drückte sie fest an mich.
Es war also vorbei? Konnte das denn wirklich war sein? Konnten zwei Jahre des Schreckens hier enden?
Meine Mutter weinte weiter und ich streichelte ihr über den Rücken, dann löste ich mich von ihr,lächelte sie an und wischte ihr die Tränen vom Gesicht. "Mama, du siehst unendlich müde aus. Du solltest wirklich schlafen gehen." "Okay, gleich. Ich muss hier nur noch aufräumen und-" "Ich mach das schon. Geh schlafen. Jetzt." "Jenny, ich bin deine Mutter- ich halte es schon aus wenn ich zehn Minuten länger aufbleiben muss. Du musst mir nicht immer alles abnehmen." Ich lachte "Ja, aber bei dir bleibt's nicht bei 10 Minuten, du findest immer noch etwas zum Aufräumen. Außerdem bin ich eine Nachteule." Meine Mutter zögerte kurz, doch dann fragte sie " Ich weiß, du denkst, dass ich von deinen nächtlichen Ausflügen jeden zweiten Abend nichts mitbekomme, aber ich weiß es. Ich weiß Bescheid." Sie sah mich eindringlich an. Ich hatte ihr nie etwas von meinem Job als Kellnerin erzählt. Genauso wenig wusste sie, dass ich ihr nach jedem Arbeitstag 20 Euro in die Brieftasche steckte.
Zumindest dachte ich das bis jetzt.
"Du- Du weißt es also?" "Liebling, ich weiß ja nicht für wie unauffällig du dich hälts, aber es ist schon ziemlich offensichtlich. Und ich bin ziemlich enttäuscht, dass du nicht von dir aus zu mir gekommen bist, immerhin bin ich deine Mutter!" " Ja, das tut mir ja auch leid, aber i-ich dachte einfach-" "Du dachtest, dass ich dich nicht verstehe?! Ich war auch mal jung, Jenny! Ich weiß wie das ist!" "Warte, was hat das denn jetzt damit-" "Ich hatte auch mal einen Freund und wollte meiner Mutter nichts davon sagen, aber ich finde , dass du ihn nicht jeden zweiten Tag treffen solltest. " Freund? Freund?! Ernsthaft? Als ob ich Zeit für einen Freund hätte!!! "Ja du hast ja Recht. Jetzt geh schlafen, bevor ich es mir anders überlege!", ich lachte und meine Mutter stieg in mein Lachen ein, stand dann auf und verabschiedete sich ins Bett.
"Boah, ich bin ssooooooo müde", ich gähnte ,räumte die Teller in die Spülmaschine und ging in mein Zimmer um meine Hausaufgaben zu erledigen. Als ich um halb fünf Uhr morgens endlich fertig war, warf ich mich in mein Bett und war sofort weg.

DU LIEST GERADE
Lead Me Out Of The Dark
Novela JuvenilDies ist die Geschichte von Jenny, einem sechzehnjährigen Mädchen. Sie hat zwei Jobs, um ihre Mutter finanziell zu unterstützen während diese mit Jennys Vater mitten in einem Scheidungskrieg steckt. Ihr Leben verbrachte sie stehts nur damit zu arbei...