"Du hast mich nicht angerufen." Tristan sah mich vorwurfsvoll an. "Ja, das tut mir ja auch leid, aber ich hatte wirklichdarauf vergessen!", sagte ich nun schon zum tausendsten Mal. "Achja? Ich glaube viel mehr, dass du mich nicht anrufen wolltest!" Ich drehte mich zu meinem Spind um und überdrehte die Augen. Und da soll noch jemand sagen Mädchen wären empfindlich.Ich packte mein Biologiebuch in meine Schultsche ein und sperrte meinen Spind wieder zu. Ich atmete tief durch und drehte mich dann um "Ok, was muss ich tun, damit du nicht mehr sauer bist?" Ich schrak zurück, weil Tristan plötzlich ziemlich nah bei mir stand. Tristan schien die Nähe zwischen uns nicht zu stören - im Gegenteil er kam sogar noch weiter auf mich zu! Ich lehnte bereits mit dem Rücken gegen meinen Spind und Tristan hatte gerade seine Hände links und rechts neben meinem Kopf platziert. Sein Gessicht kam immer näher und als unsere Nasenspitzen sich fast berührten, flüsterte er "Komm zu meiner Party." Nun kam ich wieder zur Besinnung, drückte ihn von mir weg und ging vor. " Ich hab dir schon gesagt, dass es nicht geht! Ich hab' keine Zeit ich muss Freitags arbeiten und dass weißt du!" "Ach komm, bitte! Ich würde es dir nie verzeihen wenn du nicht kämst!" Ich lachte spöttisch. "Und außerdem..." Ich zog die Augenbrauen hoch , was er natürlich nicht sehen konnte weil er immernoch hinter mir ging,und erwiederte "Außerdem?"
Tristan packte mich von hinten um die Taille, wirbelte mich herum und presste mich so fest an sich, dass ich mich nicht einmal bewegen konnte "Und außerdem, lass ich dich nicht mehr los, bis du ja sagst!" Ich musste lachen und knurrte dann in seinen Pulli "Wieso willst du unbedingt, dass ich da auftauche?" "Weils ohne dich keine richtige Party wäre, Jazz!" Jazz? War das etwa sein Spitzname für mich? Wieso konnte es nicht irgendetwas normales sein, oder einfach Jenny? Nein, er musste mich wie ein semigutes Musikgenre nennen. "Was ist jetzt? Wenn du dich gar nicht wehrst könnten die Leute noch darauf kommen, dass du mich vielleicht magst?" Ich musste grinsen. Ich mochte ihn. Nicht wie ein High School Mädchen in diesen verqueren und endlos kitschig-dämlichen amerikanischen Tennager Filmen, sonder auf eine normale, reale Art. Ich mochte ihn. Punkt.
Um der Peinlichkeit, dass er dieses Mögen falsch interpretieren würde, ein Ende zu setzten, zischte ich "Na gut! Ich lass mich da blicken." Tristan aber ließ mich nicht los. "Was ist?!", sagte ich in gespielt genervten Ton. "Naja ich will nur noch eine Sache wissen..." Ich wartete, doch er sprach nicht weiter, also fragte ich "Und die wäre...?" Tristan reagierte nicht sofort, doch dann ließ er mich los und murmelte "Ach nicht so wichtig!" und lief die Treppen hinauf zum Biologiesaal. Was war das denn bitte?
"Also, du und Tristan?", wisperte Laura, als unsere Lehrerin sich umgedreht hatte. "Wie ich und Tristan?", antwortete ich wenig einfallsreich. Ich wusste genau was sie wollte, doch ich gab mich dumm um mir selbst noch ein bisschen Zeit zu geben. "Sarah hat von Lea gehört, dass die von Susanne gehört hat, dass ihr euch umarmt habt und Jana hat von Anna gehört, dass ihr unten beim Spind...geküsst hättet!" Wow. Seit wann war ich denn Klatschthema Nummer Eins in unserer Klasse?
Achja genau, seitdem ich mehr Zeit mit dem heißen Neuen verbrachte, als alle anderen.Moment-heiß?
Ich erklärte Laura, wie die Situation wirklich gewesen war, doch anstatt eines enttäuschten Gesichtsausdruck grinste sie noch mehr. "OMG! Ihr passt so gut zusammen! Und er steht ganz offensichtlich auf dich, ich meine: Hallo? Warum sollte er sonst so erpicht darauf sein, dass du auf die Party kommst und wieso will er dir wohl so nahe sein? OMG! Ich draf auf euer Hochzeit Brautjungfer sein, oder?"
Doch bevor ich diese Frage anders beantworten konnte als mit einem Seufzen und einem Augen überdrehen ertönte auch schon laut und deutlich die Stimme unserer Biologielehrerin "Achso, Laura. Wenn der Biologieunterricht so langweilig für dich ist, solltest du vielleicht doch ganz gehen!" Wow, seit wann waren unsere Lehrer so hart? Ich merkte wie Laura schluckte. Wenn ihre Mutter auch nur im entferntesten mitbekam, dass Laura im Unterricht sprach, wäre die Hölle los. "Mrs Gaty? Es war nicht Laura, ich habe sie gefragt wie es sein kann ,dass..." Und schon verwickelte ich sie in ein Gespräch.***
"Laura.Ich sag's dir jetzt zum allerletzten Mal. Er. Steht. Nicht.Auf. Mich." "Natürlich tut er das! Geh nächsten Freitag auf die Party und du wirst schon sehen!" Ich überdrehte die Augen. Da hatte jemand offensichtlich zu viele Liebesromane gelesen.
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Lead Me Out Of The Dark
Novela JuvenilDies ist die Geschichte von Jenny, einem sechzehnjährigen Mädchen. Sie hat zwei Jobs, um ihre Mutter finanziell zu unterstützen während diese mit Jennys Vater mitten in einem Scheidungskrieg steckt. Ihr Leben verbrachte sie stehts nur damit zu arbei...