Eifersucht ist die Leidenschaft..

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Mittlerweile waren unsere Abi Prüfungen vorbei und ich war, genau wie Tim, wieder in meinen Heimatort gezogen, Tim wohnte bei seinen Eltern und ich war in meine erste, eigene Wohnung gezogen. Aufgrund der Entfernung, die zwischen unseren Wohnorten lag, sahen wir uns relativ selten, was nicht nur an meinen Nerven zerrte. Er fehlte mir unheimlich. Mein Studium lief seit einiger Zeit, dementsprechend knapp war das Geld und dementsprechend die selten gesäten Möglichkeiten, einander zu besuchen. An diesem Abend war ich gemeinsam mit einigen Kommilitonen in einer Kneipe verabredet, was meinem Freund allerdings missfiel, da er sich darauf eingestellt hatte, dass wir den Abend gemeinsam mit Telefonieren verbringen würden. „Wir können doch morgen telefonieren, morgen hab' ich Zeit", versuchte ich, meinen Freund zu besänftigen. „Morgen hab' ich ein Spiel und das wüsstest du auch, wenn du mal 'was anderes im Kopf hättest, als irgendwelche Leute, die du seit ein paar Wochen kennst!", fauchte er, ich verdrehte leicht die Augen. „Tim, jetzt.." – „Nein, Stegi, mich nervt das. Viel Spaß heute Abend, vielleicht fällt dir ja ein, dass dein Freund auch ganz gerne noch mal 'was von dir hätte, zumindest am Telefon, wenn wir uns schon nicht sehen können." Mit diesem Worten war das Gespräch seinerseits beendet, lediglich das monotone Tuten ließ an das Gespräch erinnern. Seufzend schob ich mein Handy in meine Hosentasche und versuchte das momentan recht angespannte Verhältnis zwischen Tim und mir zu verdrängen.

Eilig machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, um die richtige Bahn noch zu erreichen, ich war schon ziemlich spät dran. Erleichtert sprang ich durch die Tür, die bereits in Begriff war, sich zu schließen und ließ mich anschließend auf einen der freien Plätze fallen.

„Hey, da bist du ja!", wurde ich sogleich begrüßt, als ich an den Tisch trat. Nach den üblichen Begrüßungsfloskeln stieg ich direkt in die laufenden Gespräche ein. Je später der Abend wurde, desto mehr Alkohol floss und ich merkte bald, dass ich nicht mehr zu hundert Prozent Herr meiner Sinne war, was mir jedoch entgegen kam, denn so dachte ich nicht die ganze Zeit an die angespannte Stimmung, die zwischen Tim und mir herrschte. Zu meinem Glück fragte auch niemand, wie es momentan lief und so konnte ich mich vollständig auf die Freundschaften, die in der letzten Zeit entstanden waren, konzentrieren.

„Willst du vielleicht bei uns schlafen?", boten Max und Fabi an. „Dann musst du nicht noch nach Hause fahren", schob Fabi hinterher, ich zögerte einen Moment, nickte dann jedoch. Max und Fabi waren zu Beginn des Studiums gemeinsam in eine WG gezogen und es waren tatsächlich nur einige Minuten, die wir laufen mussten, bis Max anfing, in seiner Hosentasche nach dem Wohnungsschlüssel zu suchen und kurz darauf die Tür aufschloss. „Du musst allerdings bei einem von uns im Bett schlafen, für ein Sofa hat's noch nicht gereicht", informierte mich Max, als er sich gerade die Schuhe auszog. „Kein Problem", log ich. Für mich war es zwar wirklich kein Problem, doch ich wusste, dass Tim auf jeden Fall etwas dagegen hätte, wenn er davon wüsste. „An deiner Stelle würd ich bei Fabi schlafen, ich schnarch' wie ein Tier", lachte Max kurz auf. Ich stimmte zu und folgte eben Genanntem in sein Zimmer. Zu meinem Missfallen entdeckte ich, dass Fabis Bett so klein war, dass es wohl kaum möglich sein würde, ohne jeglichen Körperkontakt zu schlafen.

Ich griff noch einmal nach meinem Handy, als ich bereits im Bett lag, musste jedoch feststellen, dass der Akku bereits leer war. Seufzend schob ich es auf den Nachttisch und verzichte somit auf die allabendliche 'gute Nacht'-Nachricht, die ich Tim sonst immer schickte. Aufgrund meines immer noch recht hohen Alkoholpegels schlief ich erstaunlich schnell ein und wachte am nächsten Tag sogar ohne Kopfschmerzen wieder auf. Ein Blick auf die Wanduhr verriet mir, dass es bereits nach 11 Uhr war und Tims Basketballspiel somit schon begonnen hatte. Seufzend stand ich auf, streifte mir eilig meine Hose über und schlurfte anschließend in die Küche, in der Fabi und Max bereits, jeweils mit einer Tasse Kaffee vor sich, am Tisch saßen. „Morgen", murmelte ich leise und schob mich auf einen der anderen freien Stühle. „Morgen", gab Max gequält zurück, ihm schien der Alkohol am letzten Abend nicht allzu gut getan zu haben. „Kaffee?", wollte Fabi wissen, als er bereits aufgestanden war und die Kaffeekanne in der Hand hielt. Ich nickte knapp und nahm dankend die Tasse an, die er mir kurz darauf reichte.

„Kann ich kurz irgendein Ladekabel haben? Mein Handy ist leer", fragte ich in die Runde und hielt einige Augenblicke später mein Handy in der Hand und begann die Nachrichten und verpassten Anrufe durchzusehen. Wie erwartet, waren die meisten von Tim. Die ersten Nachrichten enthielten Entschuldigungen, weil er sich gestern angeblich so blöd verhalten hätte, in den anderen schrieb er davon, dass er sich Sorgen machte, weil ich mich nicht meldete. Die letzten Nachrichten waren dann wieder etwas unfreundlicher, weil er enttäuscht war, dass ich mich vor seinem Spiel und auch am vergangenen Abend nicht mehr gemeldet hatte. Ich spürte ein schlechtes Gewissen in mir aufkommen und schluckte schwer, in der Hoffnung, dass damit auch das schlechte Gewissen verschwinden würde, was jedoch nicht gelang. „Alles in Ordnung?", wollte Fabi besorgt wissen, er schien meinen angespannten Gesichtsausdruck richtig zu deuten. „Tim ist sauer, glaub' ich", gab ich knapp zurück, starrte währenddessen weiter auf mein Handy. „Weil du hier geschlafen hast?" – „Wenn er das wüsste, wäre er erst recht sauer. Ich hab' mich gestern nicht mehr bei ihm gemeldet und heute morgen auch nicht und er hat jetzt ein Spiel, ich hatte versprochen, mich vorher zu melden.." Ein langgezogenes: „Oh..", war alles, was Fabi erwiderte. Mit einem: „Der beruhigt sich schon wieder", versuchte ich die Situation herunterzuspielen, ich wusste, dass Tim sich nie so schnell beruhigte, schon gar nicht, wenn jemand Versprechen nicht einhielt.

„Stegi, hörst du mir zu?", riss Fabi mich plötzlich aus meinen Gedanken. „Sorry, war in Gedanken, was hast du gesagt?" – „Sollen wir heute noch 'was machen oder musst du nach Hause?" Ich dachte einen Moment nach, willigte dann aber ein. Tim war ohnehin noch nicht wieder zuhause, sauer war er außerdem eh schon, also konnte ich genauso gut noch hier bleiben. „Zocken?", schlug Max vor, „dann muss ich mich wenigstens nicht so viel bewegen", rechtfertigte er seinen Vorschlag und erhielt Zustimmung seitens Fabi und mir.

Als ich mich auf den Weg nach Hause machte, war es bereits dunkel, einige Regentropfen bahnten sich bereits den Weg auf die Erde und durchnässten somit meine Kleidung. Völlig nass geregnet und frierend kam ich endlich zuhause an und schloss mit zittrigen Fingern die Haustür auf. Nachdem ich geduscht und mich umgezogen hatte, durchsuchte ich sogleich die Kontaktliste meines Handys nach Tims Namen und rief ihn wenig später an.




Halloooo.

Ich weiß, eigentlich wollte ich diese FF noch nicht anfangen, aber ich hatte irgendwie doch Lust schon was hochzuladen. Bitte erwartet nicht zu viel, ich werd versuchen ein mal die Woche ein Kapitel hochzuladen, will aber nichts versprechen, weil ich die andere Ff dafür auch nicht vernachlässigen möchte.
Hab bei dem ersten Teil ja noch einige Fragen zu dem Tagebuch bekommen, das klärt sich noch alles, also nur Geduld.

Wie ihr merkt, hab ich einen Zeitsprung gesetzt, ich mag für sowas immer lieber einen zweiten Teil schreiben, ich kann so elend lange Zeitsprünge innerhalb einer Geschichte nicht leiden.
Ich hoffe, das erste Kapitel und auch die weiteren gefallen euch (:

Was machst du nur mit mir PART 2 | Stexpert FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt