Lass mal an uns selbst glauben, mir egal, ob das verrückt ist.

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PoV Stegi

Es war schon spät in der Nacht, als ich mich auf den Weg nach Hause machte. Ich war vorher noch kurz bei Fabi, um den Zweitschlüssel für meine Wohnung zu holen, so müsste ich Tim zumindest nicht wecken. So leise wie möglich schloss ich die Tür auf und schlich in die Wohnung. Es herrschte absolute Stille. Ich streifte mir die Schuhe von den Füßen, hängte meine Jacke an die Garderobe. Ich tapste auf leisen Sohlen durch das Wohnzimmer und stockte, bevor ich meinen Weg ins Schlafzimmer fortsetzen konnte. Tim lag zusammen gerollt auf dem Sofa, im Arm hielt er eines der Sofakissen. Einen Moment lang sah ich ihn an, ehe ich seufzend das Schlafzimmer betrat. Einige Stunden lag ich noch wach, zerbrach mir den Kopf über das Gespräch, das Tim und ich geführt hatten. Ich war genervt von seiner Eifersucht, wollte mich dadurch nicht einschränken lassen.

Verschlafen tastete ich am nächsten morgen die Stelle ab, an der Tim normalerweise jetzt liegen würde, fand ihn natürlich aber nicht vor. Ich schlug die Augen auf, schwang langsam die Beine aus dem Bett und schlurfte Richtung Küche. Tim saß, vertief in sein Handy, am Küchentisch, er schien mich nicht zu bemerken. „Morgen." Murmelte ich leise und nahm gegenüber von ihm Platz. „Morgen." Entgegnete er beinahe genauso leise, mir fiel es schwer von seiner Tonlage auf seine Stimmung zu schließen, also wartete ich ab, bis er sein Handy beiseite legte. Er streckte sich kurz und sah mich abwartend an. „Worüber hast du gestern nachgedacht?" fragte ich vorsichtig, irgendwie hatte ich Angst vor der Antwort. „Über uns." – „über was genau?" – „ob das noch Sinn macht." Gab Tim ehrlich zurück und traf mich damit direkt ins Herz, das sich sogleich zusammen zu ziehen schien. Ich nickte knapp, wollte nicht weiter fragen, wollte nicht hören, dass er keinen Sinn mehr darin sah. „Ich kann das so nicht mehr, Stegi." – „und.. Was heißt das?" – „man, ich will mit dir zusammen sein, ich liebe dich, aber ich will auch was von dir haben und nicht blöd daneben sitzen, während Fabi dir schöne Augen macht.." – „Fabi macht mir keine schönen Augen!" unterbrach ich ihn und wurde sofort mit einem mahnenden Blick seitens Tim gestraft. „Lass mich bitte ausreden." Bat er ruhig und setze seinen Monolog fort: „du fehlst mir einfach, mir reicht es nicht, ein mal die Woche mit dir zu telefonieren und dich ein mal im Monat zu sehen, wenn dir das reicht, okay, mir eben nicht und dann scheint's halt einfach nicht mehr zu passen." Je länger er sprach, desto leiser wurde er und mit jedem seiner Worte tat es mehr weh. Machte Tim gerade Schluss und ich realisierte es noch nicht richtig? „Heißt das, du machst Schluss?" sprach ich schließlich die momentan für mich einzig relevante Frage aus. Tim seufzte. „Du könntest mir vielleicht einfach mal sagen, wie du das siehst." Antwortete er. „Antworte mir auf meine Frage, machst du Schluss?" Wiederholte ich mich. „Wenn du alles so weiterführen willst, wie in der letzten Zeit, mach ich Schluss, ja." Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten, erhob mich und verließ fluchtartig den Raum in Richtung Schlafzimmer.

PoV Tim

„Stegi, mach bitte auf, lass uns das doch vernünftig klären." Rief ich bittend durch die verschlossene Tür, das einzige Geräusch, das durch die Tür zu mir drang, war Stegis Schluchzen. „Schatz, bitte!" Rief ich erneut, dieses Mal deutlich lauter. Frustriert fuhr ich mir durch die Haare, klopfte noch einige Male an die Schlafzimmertür. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete Stegi schließlich doch die Tür, seine Augen waren gerötet, er warf mir einen mehr als verletzten Blick zu. „Komm her." Forderte ich und zog ihn in meine Arme, in denen er erneut anfing, zu weinen. „Ich liebe dich, das weißt du doch, deshalb will ich dich mit dir darüber reden und eine Lösung finden." Flüsterte ich ihm zu, während ich ihm beruhigend über den Rücken streichelte. „Und was? Ich geh nicht mehr raus, damit du nicht eifersüchtig bist, such mir noch einen Nebenjob, damit wir uns sehen können?" Nuschelte er an meiner Schulter. „Natürlich nicht, komm, wir setzen uns hin und reden." Ich schob ihn mit sanftem Druck in Richtung Bett, auf dem ich kurz darauf Platz nahm. „Ich will nicht Schluss machen, wirklich. Aber so, wie es momentan ist, pack ich das nicht mehr lange, du fehlst mir einfach so sehr." Begann ich vorsichtig, mein Freund nickte lediglich. „Man, glaubst du, mir fällt das leicht? Ich sitz ständig hier und rechne hin und her, ob wir uns nicht doch irgendwie sehen können, ich kanns doch nicht ändern!" giftete er zurück. „Das sag ich doch gar nicht, ich will mit dir zusammen eine Lösung finden." – „und was soll das für eine Lösung sein?" – „ich weiß es doch auch nicht.." Seufzend ließ ich mich zurück auf das Bett fallen und schloss die Augen. „Ich will nicht, dass du Schluss machst." Sprach Stegi auch meine größte Angst aus. Ich wollte nicht Schluss machen, doch die momentane Situation war für mich untragbar. Den ganzen Tag versuchte ich die Sehnsucht nach Stegi in Sport und Lernen zu ertränken, mein einziger Rettungsanker war der Gedanke daran, abends mit ihm telefonieren zu können und zumindest seine Stimme zu hören, doch diese Hoffnung zerstörte Stegi beinahe jeden Abend, weil er mir immer wieder meinen momentan meist gehassten Satz schrieb: 'ich bin noch bei Fabi.' „Wir machen uns beide Gedanken und versuchen irgendwie eine Lösung zu finden und jetzt genießen wir zumindest die restliche Zeit noch, in Ordnung?" Stegi nickte sogleich. „Ich liebe dich." Flüsterte ich leise, gab Stegi einen vorsichtigen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich auch." Gab Stegi zurück und schmiegte sich dicht an mich,ehe er begann mich zu küssen. Ich erwiderte den Kuss sofort, legte meine Hände an seine Hüfte, um ihn enger an mich zu ziehen.

Schwer atmend kuschelte Stegi sich an meine nackte Brust, ich legte einen Arm um ihn, küsste ihn auf die Wange und schloss die Augen. „Und jetzt schlafen.." murmelte Stegi. „Klingt gut." Gab ich zurück und griff nach der Decke, um sie über uns zu ziehen. Ich war kurz davor einzuschlafen, als Stegis Handy zu klingeln begann, er zeigte jedoch keine Reaktion, obwohl er noch wach war. „Willst du nicht rangehen?" wollte ich verwundert wissen. „Geh du ran, ich will jetzt nicht." Ich griff nach Stegis Handy und nahm, ohne auf das Display zu schauen, das Gespräch an: „Stegi,, ist alles okay? Du hast dich gar nicht mehr gemeldet, ich hab mir Sorgen gemacht!" dröhnte mir Fabis Stimme entgegen. Ich seufzte kurz und erhob schließlich die Stimme, um zu antworten: „hier ist nicht Stegi, sondern Tim und ja, es ist alles in Ordnung, Stegi schläft." – „oh, ach.. Achso, okay, ich melde mich später noch mal." Kurz darauf war das Gespräch bereits wieder beendet. Ich schob das Handy zurück auf den Nachtschrank, legte meinen Arm wieder um Stegi und atmete ein mal tief durch. Ich wollte wirklich versuchen, meine Eifersucht in den Griff zu bekommen und das war der beste Zeitpunkt, um damit anzufangen.




Auch nicht Beta gelesen, hab einfach mal noch eins geschrieben und das nächste auch schon angefangen.
Vielleeeeeeicht kommt morgen also noch eins.

Was machst du nur mit mir PART 2 | Stexpert FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt