Und vielleicht muss der nächste Schritt ein Rückschritt sein...

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... Denn so kann ich nicht glücklich sein.

PoV Stegi

Langsam öffnete ich meine Augen. Tims Atem kitzelte mich im Nacken, er schien noch zu schlafen. So vorsichtig, wie möglich versuchte ich mich aus seiner Umarmung zu lösen, womit ich ihn schließlich doch weckte. „Morgen." Murmelte er sogleich verschlafen und festigte seine Umarmung daraufhin noch einmal. „Wann kommst du nachher?" Wollte mein Freund leise wissen, er hatte an diesem Tag keine Vorlesungen und würde dementsprechend den Tag größtenteils zuhause verbringen. „Gegen 17 Uhr, denk ich, vielleicht auch früher, wenn ich die letzte Vorlesung schwänze." Tim gab ein missmutiges Brummen von sich, nachdem ich den Satz beendet hatte, er mochte es nicht, wenn ich die Uni vernachlässigte und genau das tat sich seiner Meinung nach.

Der Tag in der Uni schien endlos, immer wieder musste ich mich dazu motivieren, mir zumindest einige Notizen zu machen. Bevor ich die Wohnung verlassen hatte, hatte Tim mir eine Überraschung versprochen, was meinen Drang, früher nach Hause zu gehen nur noch mehr steigerte. Auch wenn ich eigentlich keine Überraschungen mochte, was meiner wohl viel zu starken Neugier anzulasten war, freute ich mich, weil ich wirklich überhaupt keine Vorstellung hatte, was mich zuhause erwarten würde. „Stegi? Hörst du mir überhaupt zu?" Riss mich plötzlich die Stimme von Fabi aus meinen Gedanken. „Was? Ne, ich hab nicht zugehört, sorry." Gab ich zurück und versuchte ihm nun meine Aufmerksamkeit zu widmen. „Willst du nachher noch was machen oder musst du nach Hause?" wiederholte er seine Frage, ich begann sogleich den Kopf zu schütteln. „Ich muss nach Hause, heute passt nicht." Entgegnete ich, machte bewusst keinen Vorschlag für ein Treffen. Ich wollte Tim insofern entgegnen kommen, dass ich so wenig Zeit, wie nötig mit Fabi verbrachte. Ich wollte, dass er mir wieder vertraute.

Erleichtert seufzte ich, als die letzte Vorlesung für den heutigen Tag endlich zu Ende war. Deutlich schneller als sonst machte ich mich auf den Heimweg. Normalerweise trottete ich recht langsam die Straßen entlang, heute war ich regelrecht außer Atem, weil ich so schnell lief. Eilig schloss ich die Haustür auf, in der Wohnung herrschte Stille. „Tim?" rief ich, während ich meine Jacke an die Garderobe hing und mir anschließend die Schuhe auszog. Ich erhielt keine Antwort. „Tim? Bist du da?" rief ich noch einmal deutlich lauter. Ich betrat das Wohnzimmer, nur, um direkt wieder einen Schritt zurückzugehen. Überall standen Kerzen, der Tisch war gedeckt, in seiner Mitte stand eine Vase mit Blumen. Überfordert fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare, bis Tim mein Handeln unterbrach. „Du bist ja schon da." Flüsterte er, ehe er seine Hände von hinten um meinen Bauch legte und mir kurz darauf einen Kuss in den Nacken drückte. „Ich hab nicht so früh mit dir gerechnet." Fügte er hinzu und löste sich anschließend wieder von mir.

Meine Anspannung wuchs von Minute zu Minute. Tim war anders als sonst, Kerzen, Blumen, für mich Kochen, all das machte er sonst nicht. Tim hatte nicht diese romantische Ader und das war auch gut so, ich selbst war auch gänzlich unromantisch und mir fehlte auch keine Romantik. „Ist alles in Ordnung? Du bist so still." Wollte mein Freund wissen, nachdem ich seine Fragen allesamt recht einsilbig beantwortet hatte. Wieder nickte ich nur. Er schien mir nicht zu glauben, sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, ehe er vorsichtig zu grinsen begann. Er kannte mich zu gut. „Stegi, ich.. Ich weiß nicht wirklich, wie ich anfangen soll." Erhob Tim wieder die Stimme und beschwerte mir damit eine unheimliche Gänsehaut. Ich hatte Angst, wovor auch immer. „Ich bin unheimlich glücklich, dass wir es noch mal versucht haben und ich weiß, dass es bald wieder besser laufen wird, weil ich dich liebe. Du bist das Wichtigste in meinem Leben, für nichts auf der Welt würde ich dich hergeben, nicht freiwillig. Ich weiß, dass ich wahnsinnig viel falsch gemacht habe, dich zu sehr kontrolliert hab und ich will das wirklich alles besser machen, versprochen, weil ich mit dir zusammen bleiben will."  Ich schluckte schwer. „Deshalb wollte ich.. „ mein Freund griff in die Tasche seiner Sweatshirtjacke und sorgte damit dafür, dass mein Herz einen Moment stehen blieb. „Ich hab.." nuschelte er leise, ehe er eine kleine Schachtel aus der Tasche hervorzog. Ich schloss meine Augen, atmete tief durch. Kalter Schweiß trat mir auf die Stirn. „Ich hab das hier für dich.. Naja, gravieren lassen. Ich hoffe, du freust dich." Ich schlug die Augen auf, erblickte ein silbernes Armband und atmete erleichtert durch. „Oh man, du hast mir solche Angst gemacht, ich dachte, du.." – „wieso Angst? Dachtest du, ich mach dir einen Antrag?" grinste Tim und ich nickte beschämt. „Und das wäre so schlimm für dich, dass du solche Angst bekommst?" hakte er nach. „Nicht schlimm, aber.. Man, heiraten ist so eine große Sache, ich kann doch.. Ich kann mich doch nicht so festlegen." Kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, wollte ich mich selbst dafür Ohrfeigen. Für Tim müsste es sich so anhören, als würde ich mich nicht festlegen wollen, als wollte ich mich nicht an ihn binden. „Also, das soll nicht heißen, dass ich mich nicht.. Ach, vergiss es, ich reite mich nur noch mehr rein." Tims Grinsen war mittlerweile verschwunden. Noch immer hielt er die Schachtel mit dem Armband in seiner Hand, warf mir nun jedoch einen mehr als verletzten Blick zu.





So, sorry noch mal, dass so lange nichts kam, mir geht's momentan nicht gut, aber so ist das Leben.
Besonders lang ist das Kapitel auch nicht, aber ich habs immerhin geschafft, vor meinem Geburtstag was zu schreiben. Ihr ahnt nicht, wie alt ich mich fühle, wenn ich an meinen Geburtstag denke. Pure Frustration.
Splash Festival ist ausverkauft und welches Opfer hat kein Ticket? Richtig, ich.
SSIO genauso, Prinz Pi war ausverkauft, Motrip, Kiz, nie bin ich schnell genug.
Niemand will mit mir zu RAF Camora, warum hab ich keine Freunde mit gutem Musikgeschmack?

Was machst du nur mit mir PART 2 | Stexpert FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt