PoV Stegi
Die nächsten Wochen verhielt Tim sich unverändert. Noch immer schien er die Tatsachen ignorieren zu wollen uns sich stattdessen mit gespielter guter Laune ablenken zu wollen. Bis zu einem gewissen Grad spielte ich das Spiel mit, was er wohl momentan spielen wollte. Immer öfter hörte ich meinen Freund abends weinen, wenn er unter dem Vorwand, duschen zu wollen, das Badezimmer betrat. Ich hatte ihn nicht ein einziges Mal darauf angesprochen, weil er mir jedes Mal mehr als deutlich signalisierte, dass er nicht darüber sprechen wollte. Ich war hilflos. Ich konnte mit niemandem darüber reden, niemanden um Rat fragen, wie ich es sonst vielleicht tun würde. Seit die Semesterferien angefangen hatten, war Tim voller Tatendrang, er wollte jeden Tag etwas mit mir unternehmen, ließ mir kaum eine Minute Ruhe.
Seufzend ließ ich mich aufs Sofa fallen, war dankbar, dass Tim nun duschen gehen würde und ich zumindest einige Zeit Ruhe hätte. In den letzten Tagen hatte ich kaum eine Sekunde zum Durchatmen. Obwohl ich es genoß, soviel Zeit mit meinem Freund zu verbringen, traute ich der Idylle nicht. Ich traute ihr nicht, weil ich wusste, dass Tim mir etwas vorzuspielen versuchte. Für ihn war es eine Fassade, die er aufrecht erhalten wollte. Er war gerade dabei eine Mauer um sich herum zu errichten und damit alle negativen Gedanken von sich fern zu halten. Ich war mir sicher, dass ich bald gar nicht mehr richtig an ihn rankommen würde, wenn ich mehr Zeit verstreichen lassen würde, doch ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich konnte ihn nicht dazu drängen, mit mir zu sprechen und das wollte ich auch nicht. Einerseits genoß ich diese Normalität, die zurzeit zwischen uns herrschte, auch wenn ich wusste, dass sie nicht echt war. „Stegi?" ertönte plötzlich die Stimme meines Freundes aus dem Badezimmer. „Was denn?" rief ich lauter als notwendig zurück und wartete auf eine Antwort, die jedoch nicht kam. Langsam raffte ich mich auf und machte mich auf den Weg zum Badezimmer. „Was ist denn?" wiederholte ich, als ich vor der Tür stand. „Kannst du mir noch Klamotten bringen? Ich hab die vergessen." – „ja, warte." Eilig kramte ich einige Klamotten aus dem Kleiderschrank und stand wenig später wieder vor der Badezimmertür. Ich zögerte. Ich hatte Tim gefühlte Ewigkeiten nicht mehr nackt gesehen und irgendwie fühlte ich mich unwohl. Die Dusche hatte er bereits abgestellt und stand vermutlich jetzt wartend im Badezimmer. Ich öffnete die Tür nur so weit, dass ich problemlos die Kleidung ins Zimmer reichen konnte, ohne den Raum zu betreten und flüchtete regelrecht, nachdem Tim mir die Sachen abgenommen hatte.
Nervös saß ich auf dem Sofa und fühlte mich albern, wenn ich daran dachte, wie ich mich gerade benommen hatte. Tim war mein Freund und ich hätte beinahe Angst davor, ihn nackt zu sehen und das obwohl das definitiv nichts Neues für mich war. Mir blieb kaum noch Zeit mich gedanklich selbst klein zu machen, denn Tim verließ das Badezimmer. Ich betete fast, dass er sich keine Gedanken darüber gemacht hatte, dass ich den Raum nicht betreten hatte. „Willst du noch was unternehmen oder lieber zuhause bleiben? Ich kann auch was kochen oder so." Schlug Tim vor und ich atmete erleichtert aus. Es schien ihm nicht aufgefallen zu sein. „Ich will nichts mehr machen, ich bin voll kaputt. Lass uns doch was zu Essen bestellen, dann musst du nicht kochen." Entgegnete ich leise und erhielt ein zustimmendes Nicken als Antwort. Ich ließ mich sogleich zurück aufs Sofa fallen und schloss die Augen. Während Tim ins Schlafzimmer gegangen war, um eine Decke zu holen, schrieb ich eine beinahe verzweifelte Nachricht an Chrissy: <ich dreh bald durch, Tim macht mich wahnsinnig.> Ich schob das Handy unter eines der Sofakissen, damit Tim nicht sehen würde, wenn Chrissy mir eine Antwort schrieb. Ich fühlte mich schlecht dabei, doch ich wusste mir mittlerweile nicht mehr alleine zu helfen. „Rutsch mal n Stück." Bat Tim und nahm daraufhin neben mir Platz. Er legte einen Teil der Decke über mich und zog mich dichter an sich und sorgte damit dafür, dass ich mich schlagartig unwohl fühlte. Mein schlechtes Gewissen mischte sich mit dazu und ich fühlte, wie mein Herz unregelmäßiger schlug. Auch Tim schien das nicht verbogen zu bleiben, er warf mir einen besorgten Blick zu. „Ist alles okay?" flüsterte er, während er mich durchdringend ansah. Ich zögerte kurz und schüttelte schließlich den Kopf. „Du bist so komisch, Tim. Ich versteh dich gar nicht mehr, ich kann dich gar nicht einschätzen." Gab ich zu und erntete einen fragenden Blick. „Du tust so, als wär alles in Ordnung, als wärst du glücklich, ich weiß, dass du das nicht bist, du musst mir doch nichts Vorspielen." Erklärte ich leise und hatte sogleich Angst vor seiner Reaktion. „Soll ich den ganzen Tag hier sitzen und heulen? Davon wirds nicht besser." – „mir wärs manchmal lieber, wenn du weinst, so blöd das klingt. Dir geht's scheiße und das kannst du ruhig zeigen." Tim seufzte laut. „Mir geht's nicht gut, ja, aber ich will nicht, dass das so Überhand nimmt und genau das würde es, ich kenn mich ja." – „ich bin dein Freund, du musst mir doch nichts vormachen, wenns dir schlecht geht." – „weißt du, wie blöd das kommt? Mir geht's wegen meiner Ex Freundin schlecht und dich heul ich damit voll, ne, Stegi, beim besten Willen, das mach ich nicht." Ich stöhnte genervt auf. „ich will damit alleine klar kommen und das werd ich auch." Fügte er hinzu. Ich wusste keinen Ausweg. Tim wollte ganz offensichtlich nicht mit mir reden und mir lieber weiterhin die heile Welt vorspielen. Anscheinend vertraute er mir eben doch noch nicht wieder so sehr. „Und jetzt möchte ich da auch nicht weiter drüber sprechen, sondern lieber mit dir den Abend genießen." Ergriff Tim erneut das Wort. Auch wenn ich es eigentlich nicht einfach dabei belassen wollte, nickte ich schließlich.
Heyhey,
Ich hab Lust auf eine Partner-FF oder sowas. Eine Idee hab ich auch schon, die ich prinzipiell auch alleine umsetzen kann, aber ich glaube, wenn ich eine Person hab, mit der ich das ganze Teile, nimmt mir das eine ganze Menge Druck. Die Idee will ich hier nicht sagen, wenn jemand Interesse hat, darf derjenige mir gerne mal privat schreiben.
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Was machst du nur mit mir PART 2 | Stexpert FF
FanfictionDas hier ist also die Fortsetzung zu 'was machst du nur mit mir?' Ich denke, für das Verständnis ist es auf jeden Fall hilfreich den ersten Teil zu lesen. Rest der Beschreibung wird noch ergänzt (: