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Einige Stunden später ging ich schweren Herzens und mit gemischten Gefühlen die Treppe zum Wohnzimmer hinunter. Die letzten Stunden hatte ich damit verbracht auf dem Bett herum zu liegen, meine Lieblingslieder zu hören und an die Decke zu starren. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, aber ich brauche Musik. Musik zum Wohlfühlen. Musik zum aufmuntern. Musik zum Nachdenken. Ja, ganz besonders zum Nachdenken. Sie half mir wieder runter zu kommen und die Dinge wieder sachlich zusehen.

Nun, da ich mehrere Stunden Zeit gehabt hatte um runter zu kommen betrat ich völlig ruhig den Raum in dem alle Familienmitglieder sich nach unserer Ankunft eingefunden hatten um ein Krisengespräch zu führen.

Alle Gespräche verstummten als ich herein kam und mir war es als würde sich keiner so richtig trauen mich anzusehen, außer ein mir fremder Mann, der aber große Ähnlichkeit mit den vier Geschwistern hatte. Es musste ihr Vater sein. So böse er geschaut hatte, als ich den Raum betreten hatte, so freundlich erwiderte er mein Lächeln als ich näher kam.

"Hallo meine Liebe! Ich bin Mr. Stromberg. Der Vater von diesem Idioten. Du bist Jj, die Fotografin?!", hielt er mir seine Hand hin, den anderen Arm schon zu einer Umarmung ausholend. Kaum merklich atmete ich tief ein. Ganz tief.

>Nicht schon wieder eine Umarmung...na wenigstens brauche ich mich nicht vorzustellen. Nett grinsen Johanna. Ganz nett grinsen....<,schlug aber in seine Hand ein und ließ die amerikanische Begrüßungszeremonie über mich ergehen.

Dann bat er mich darum, dass ich mich doch dazu setzen sollte und deutete auf den Platz zwischen Keat und Wes, die beide auf der dreier Couch saßen, auf den ich mich dann auch setzte und wartete. Doch keiner sprach. Alle schauten sich gegenseitig an und keiner schien den ersten Schritt machen zu wollen.

>IDIOTEN!!!! Nicht mal jetzt bekommt ihr die Schnauze auf!!!<, tobte es in meinem Kopf.

"Gut, dann fange ich eben an," sagte ich dennoch ruhig und alle Blicke richteten sich auf mich. "Jedes andere Mädchen hätte jetzt, nachdem ihr so mit ihr gespielt habt, schon ihre Koffer gepackt und wäre auf direktem Weg nach Hause gegangen. Und das heftigste ist einfach mal, dass ihr mich alle... ALLE angelogen habt! Und nicht so eine kleine Lüge, nein! Eine so beschissen große Lüge, echt heftig wie ihr mich hintergangen habt! Ich meine: MAN WAS IST BLOß LOS MIT EUCH ALLEN? Ihr seid echt eine derbe Enttäuschung..."

Alle sahen betroffen und schuldbewusst zu Boden.

"ABER! Jetzt kommt das große Aber. Nach dem Auftritt, denn ich heute euch zuliebe filmreif abgegeben habe, sieht es so aus, als wenn Keat und ich nun offiziell miteinander gehen. Deswegen...", ich zog das "Deswegen" extra lang und machte eine fantastische, Spannung aufbauende, rhetorische Pause bevor ich weitersprach:"...möchte ich jetzt gerne von euch hören, was euer Plan war. Der, denn ihr von Anfang an hattet."

Alle Blicke schnellten zu mir und ich beeilte mich zu sagen:" Denkt jetzt bloß nichts Falsches! Mir ist es total egal, weshalb und warum ihr den Medien diese Lügen aufgetischt habt. Ich möchte nur wissen, wie wir unsere Rollen spielen müssten, wenn ich bleiben würde..."

Immer noch fassungslos starrte Keat mich an und fragte mit kratziger Stimme:"Du wirst bleiben? Du wirst nicht gehen?"

"Ich werde bleiben. Allerdings nur, wenn ich mit den Konditionen und der Rolle die ich spielen soll klar komme. Also erzählt, was ihr von mir erwartet. Was sollte ich tun? Was nicht?"

Erst schauten sie mich an, dann begann Mr. S. zu sprechen. Er sagte, dass sie wollten, dass ich bei ihnen wohnte, angeblich zu meiner eigenen Sicherheit.

>Alles klar, sie wollen mich 24 h überwachen...<

Ich sollte weiterhin mit Keat an seinem Bildband arbeiten...

Schnapschuss = LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt