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Aus ihren braunen Augen schaute sie mich an. Wich meinem Blick nicht aus.Und ihr Händedruck, alter Vater! Perfekt! Nicht zu fest, nicht zu locker!

>Du gestandener Kerl, du!<, dachte ich mir und konnte der Versuchung nicht mehr widerstehen. Viel zu lange hatte ich auf diesen Moment gewartet, als dass ich mich jetzt noch zurück halten könnte. Ruckartig zog ich sie zu mir, kam ihr entgegen, und schloß sie in meine Arme.

>HAAAAAAAAAAAAAAAAALELLLUUUUUUJAAAAAAAAAAAA!!!!<, schrie ich innerlich auf.

Stocksteif lag sie in meinen Armen und musste ganz offensichtlich total und überglücklich sein, denn schließlich war ich, Robert Keaton Stromberg, derjenige der sie umarmte und das war ihr sicherlich nicht entgangen.

"Ich bin sooooooooooooooooooo glücklich, dass du endlich hier bist! Du kannst dir nicht vorstellen was ich durchmachen musste um dich endlich als meine Fotografin begrüßen zu dürfen!"

Ich löste sie aus der Umklammerung und strahlte sie förmlich an, als wir auch schon vor unserem neuen Haus ankamen. Ungehalten drängte ich Ronan schnell auszusteigen und stieg ebenfalls aus. Jedesmal wieder stieg stolz in mir auf, wenn ich das Haus sah. Eines der wenigen Häuser in Washington, die einen, wenn ich das jetzt mal so sagen darf, nicht zu kleinen Garten hatten. Um genau zu sein, einenPark, ja genau. Richtig gehört einen Park!

Das Haus selbst war, wie ich fand, riesig und hätte dem weißen Haus alle Ehre gemacht, wenn es nicht im Park versteckt liegen würde.Umringt von Wäldern, damit keine Fans hierher fanden. Es hatte nur zwei Stockwerke, die dafür aber sehr groß waren. Mit den riesigen Fensterfronten und den Balkonen und Terrassen wirkte es sehr hell und einladend wie ich fand.

Zufrieden schaute ich zu Johanna rüber, die mittlerweile auch ausgestiegen war, natürlich nicht ohne die angebotene Hilfe von Ronan freundlich abzuweisen. Sie sagte kein Wort, aber ihre Augen sagten mehr als tausend Worte. Sie liebte es! Ich konnte es an dem funkeln in ihren Augen sehen.

Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus, während ich die dicke kleine Frau an meiner Seite betrachtete. Klein und dick, ja. Aber sympathisch. Schon alleine, weil sie, nicht wie alle Anderen, auf Renees Charm hereingefallen war, der übrigens schwul ist. Mit Ronan. Ja genau, der Typ der neben mir steht. Es war immer ganz gut die zwei bei sich zu haben, denn wenn ich mal ehrlich bin, haben mich die zwei mit ihrem Charm schon vor vielen faulen Eiern, also Mädchen, die nur auf meine Position gewettet hatten, bewahrt.

"Es ist wirklich schön, aber, es tut mir Leid, dass ich jetzt frage, wo werde ich wohnen?", fragte sie etwas peinlich berührt.

Ich ging voraus die Treppe hoch:" Sorry, das habe ich ja total vergessen! Du bist sicher sehr müde. Komm, ich zeige dir dein Zimmer".

Nachdem ich ihr ihr Zimmer im zweiten Stock gezeigt hatte, ein heller Raum ganz in Weiß gehalten mit großem Bett, großem Schrank und eigenem Bad mit Luxusbadewanne sowie einem Schminktisch, einigen Regalen, die teilweise mit Büchern gefüllt waren, teilweise aber auch leer waren, und natürlich einem Balkon, begab ich mich in das Wohnzimmer und chillte auf der Couch.

Eine eigenartige kleine Person war sie. Störrisch, aber lieb. Bestimmt, aber Freundlich. Irgendwie hatte ich das Gefühl die richtige Wahlgetroffen zu haben. Sie war die eigensinnige Fotografin die ich brauchte. Ob sie wollte oder nicht!

>Meins!<dachte ich mir und grinste vor mich hin und ich wusste, dass es kein freundliches Grinsen war. Nein, definitiv war es bösartig und eigennützig, aber hey, Hauptsache ich habe meinen Willen!

Gelangweilt schaltete ich den Fernseher ein und zog mir den üblichen TalkShow-Mist rein, der mittags immer lief. Bald müssten auch mein Bruder und meine Eltern wieder kommen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie auch schon total gespannt sind, wie sie so ist.

Schnapschuss = LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt