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Die Stimmung im Gebäude war irgendwie nicht mehr die Selbe. Obwohl wir so gute Laune gehabt hatten, als wie herein gekommen waren, merkten wir schnell, dass nur wir hier gute Laune hatten. Emma verschwand sofort, um den Ursprung dieser Misere heraus zu finden.

Keat, Wes und ich standen also erst einmal nur herum bis Keat beschloss, uns etwas zu trinken zu holen. Kaum war Keat verschwunden, breitete sich Stille zwischen uns aus. ob sie angenehm oder unangenehm war, konnte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht sagen. Doch die Ruhe hielt nicht lange.

"WESLEY STROMBERG?!? Oh mein Gott, du bist es! Ich habe dich schon seid Ewigkeiten nicht mehr gesehen!", ohne Rücksicht auf Verluste wurde ich auf Seite gestoßen und landete mit meinem Rücken auf der Kante des Sideboards genau auf meine Wirbelsäule. Es trieb mir fast die Tränen in die Augen und ich hatte für einen Moment das Gefühl mich nicht mehr Bewegen zu können und wie immer in solchen Situationen, bekam ich keinen Ton raus. Mental stellte ich mich schon darauf ein, dass ich jetzt abgeschrieben war, doch Überraschungen gab es ja bekanntlich immer wieder. Sofort waren Wes und Emma an meiner Seite ohne die andere Frau eines Blickes zu würdigen:" Jj?!? Hast du dir weh getan?"

"Nein, mir gehts gut...", log ich. Emma schaute besorgt drein. Wes hingegen wand sich jetzt an die, die mich umgestoßen hatte:" Camilla! Was zur Hölle denkst du tust du hier?"

"Ach komm schon. Ist ja nicht so als wenn es irgendjemanden kümmern würde, was mit ihr los ist?", rollte sie die Augen.

"Doch! Uns interessiert das!", antworteten sowohl Emma als auch Wes wie aus einem Mund. Irgendwie wurde mir ganz warm ums Herz. Plötzlich war auch Keat wieder da und sein Blick sagte nichts Gutes.

"Was ist hier los?", fragte er, aber ich nahm diesen Unterton war.Diesen einen...der nichts Gutes bedeutete.

"Keat! Du bist auch hier? Das ist ja so toll! Ich habe diesen beiden hier gerade erklärt, dass das fette Ding hier nicht besonders wichtig ist, nicht wahr?" Sie war an ihn herangetreten und machte sich an seiner Jacke zu schaffen. Er packte ihre Hand und stieß sie von sich. Dann kam er zu mir, strich mir liebevoll über die Wange und...

>HALLLLLEEEEEEEEEEELUUUUUUUUUUUUUJAAAAAAAA!<

Ich schloss die Augen und spürte seine zarten Lippen auf den meinen. Sanft, fast liebevoll, küsste er mich, wieder und wieder. Es war so wahnsinnig schön....so...>Oh, ich hasse dich Keaton Robert Stromberg!<

*

"Sie ist meine Freundin! Wag es dich niemals mehr, sie auch nur anzusehen! Komm, Jj!", zischte ich sie an, drehte mich dann zu ihr um und schob sie vor mir her, weg von Camilla. Meine Hand legte ich auf ihren unteren Rücken.

"Autsch"

"Habe ich dir weh getan? Etwa da, wo sie dich verletzt hat? Zeig mal her!",wollte ich wissen und war schon auf bestem Wege ihr an die Wäsche zugehen.

"Nein!", protestierte sie und zog sich ihr Top wieder runter. Böse funkelte sie mich an. Ich verstand und rief nach Emma. Ich erklärte ihr kurz die Situation und bat sie mal einen Blick drauf zu werfen. Jj schien zwar genervt und beteuerte immer wieder, dass es ihr gut gehe, ging aber trotzdem wiederwillig mit Emma mit. Kurze Zeit später kam Emma wutschnaubend wieder. Wie eine Furie steuerte sie auf Camilla zu, die von Gast zu Gast ging und anscheinend nichts besseres zu tun hatte, als diese zu Kritisieren und ihre Schuhe von Prada anzupreisen. Kampfeslustig stellte sie sich Emma entgegen und wollte ihr anscheinend die Stirn bieten. Doch so weit ließ es Emma gar nicht erst kommen. Sie schnipste und zwei bullige Kerle tauchten, wie aus dem nichts, auf und stellten sich rechts und links neben sie.

"Für dich ist die Party heute genau jetzt zu Ende. Und lass dir gesagt sein, dass du dir nicht mehr die Mühe machen musst zu meinen Partys zu erscheinen. Ich hoffe du hast mich verstanden. Jungs geleitet die Dame bitte nach draußen!" Ohne eine Antwort abzuwarten drehte sie sich um und ging wieder in den Raum in den sie mit Jj verschwunden war.

>Was geht denn hier ab? Was ist mit Jj?<

"Wo sind die Mädchen, Keat?", riss mich Wes aus meinen Gedanken.

"Hier...wir sind hier!", ertönte Emmas Stimme hinter ihm und wir drehten uns erstaunt herum. Wo kam die denn auf einmal her? Sie war doch grade eben in der Tür dort hinten verschwunden...


"Jj, komm mit, ich möchte dich ein paar Leuten vorstellen! Deine Freundin ist gleich zurück!", sagte sie, erst mir zugewandt, bevor sie ihr kurz in die Augen schaute, dann zog sie sie einfach mit sich weg. Ein tiefer Seufzer entwich meiner Kehle und wie ich bemerkte auch der von meinem Bruder. Niedergeschlagen, aber machtlos gegen die weiblichen Argumente prosteten wir uns zu und tranken. Er wahrscheinlich, um weiter seinen Träumen nachzuhängen. Ich, um mir endlich darüber klar zu werden, was ich vorhin mit Jj getan hatte.... Es war, als könnte ich ihre weichen Lippen immer noch spüren...



Schnapschuss = LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt