Schnapschuss = Liebe

1.1

Verschlafen aber total aufgeregt schaute ich aus dem kleinen Flugzeugfenster.Etwas belustigt über mich und meine blühende Fantasie stellte ich fest, dass der Flughafen genauso aussieht wie bei uns zu Hause. Ich weiß gar nicht was ich mir dabei gedacht habe anzunehmen, dass er irgendwie anders aussehen könnte... wie dumm von mir. Und dennoch breitete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht aus. Ein freudiges Kribbeln wanderte durch meinen müden Körper. Washington. Ja, ich war doch tatsächlich in Washington!

>Geilo,geilo-ma-tiko! Geilo, geilo-ma-tiko!< sang ich innerlich und jauchzte mit mir selbst um die Wette.

"Miss....Wir sind da. Wenn sie mir bitte folgen wollen?" Das war die nette Stewardess dieser Maschine. Sie war eine typische klischeehafte Saftschubse. Blonde , zum Dutt gebundene Haare, blaue Augen und immer ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Nur dezent geschminkt konnte ich erkennen, wie hübsch sie eigentlich war. Die teuer aussehenden Ohrringe verrieten mir aber, dass eine Schönheit wie sie nicht umsonst hier arbeitete. Sie musste eine Luxus-Saftschubse sein!

Ich nickte und während ich meine Sachen zusammenpackte, fiel mein Blick auf ihre Schuhe.

>Jap!Definitiv! Luxus-Schubse!<

Mein Handgepäck war doch echt schwer. Die Kameraausrüstung, die ich mit hatte war wirklich kaloriengeladen. Ob man Objekte wie Kameras auch auf Diät setzen konnte? Langsam folgte ich ihr durch den Gang und wunderte mich einmal mehr auf was ich mich hier eingelassen hatte. In diesem Flieger, hatte ich schon erwähnt, dass es ein Privatflieger ist, passten nicht mehr als 20 Leute rein. Dennoch war es so mordsmäßig riesig. Die Beinfreiheit hätte sogar einem Elefanten alle Ehre gemacht. Ungewollt musste ich an Benjamin Blümchen denken, wie hatte ich den in meinen Kindertagen geliebt!

>Die Getränke waren umsonst...< dachte ich mir und musste unangenehm berührt daran denken, wie sie mir ständig Alkohol aufschwatzen wollten. Dabei trinke ich doch gar keinen! Haltet mich für paranoid, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie mich besoffen machen wollten.

>Miss, bitte überlassen Sie uns ihr Gepäck.<, grinste mich plötzlich ein Mann im schwarzen Anzug von der Seite an. Misstrauisch beäugte ich ihn und fragte mich, ob er sich gerade tatsächlich vor mir verbeugt hatte.

>Seltsame Menschen... Ich kann seltsame Menschen sehen!!!< schoss es mir durch den Kopf ehe ich wahrnahm, dass der Mann bereits nach meinerTasche gegriffen hatte und gerade dabei war sie mir sanft aber bestimmt zu entreißen. Doch die Miene blieb erstaunlicherweise dieselbe. Auch als ich mich kurz und wortlos weigerte meine teuren Kameras in die Hände dieses seltsamen Anzug-Menschen zu geben.

"Bitte seien sie vorsichtig! Da sind alle meine wichtigen Arbeitsmaterialien drin... wenn die kaputt gehen...", lies ich den Satz unvollendet. Zumindest sprach ich es nicht aus. >...werde ich dich in mini-wini-winzige Teilchen hacken und dich den Löwen zum Fraß vorwerfen!< Mit diesen Worten im Kopf grinste ich ihn böse funkelnd an und überließ ihm dann schweren Herzens meine Taschen.

"Bitte machen Sie sich keine Gedanken Miss. Ich werde die ganze Zeit in ihrer Nähe bleiben, so können sie jederzeit sicherstellen, ob ihre Materialien noch in einem einwandfreien Zustand sind. Und bitte, scheuen Sie sich nicht, es mir mitzuteilen, wenn ich nicht richtig mit ihrem Gepäck umgehe."

Da!! DAAA!! Er tat es schon wieder! Er verbeugte sich doch tatsächlich vor mir!!! >Nicht dein Ernst! ALTER! Hör auf damit!<, es kostete mich wirklich einiges an Willenskraft nicht vor ihm zurück zu weichen, als mir dann auch seine Worte endlich mal in den Kopfstiegen war ich wirklich an Paranoidität nicht zu übertreffen >Das war doch ne Drohung!?! Oh, Herr Jehmineeeee worauf hast du dich nur wieder eingelassen???? Johanna! Was machst du hier?<