Schnapschuss = Liebe

2.1

"Was ein Tag. Ich sage dir, es ist komisch hier! Ich weiß wirklich und ABSOLUT nicht, auf was ich mich hier eingelassen habe..."

"Sach ma, gehts noch? Ich meine HALLO? Du bist in Amerika! Kannst du mal aufhören dich zu beschweren? Hättest doch nicht mit gehen müssen!", wies mich meine beste Freundin am Telefon zurecht. Wir telefonierten gerade über Fakebook, weil alles Andere uns arm gemacht hätte. Doch so ging es. Ich hatte uneingeschränkten W-Lan-Zugriff bekommen was auch immer uneingeschränkt in diesem Zusammenhang heißen mag, dadurch entstanden ja dann zum Glück keine Kosten mehr.

"Ich beschwere mich gar nicht, ich erzähle dir nur das ich Zweifel habe!"

"Ach komm! Erzähl mal lieber was mit dem Jungen war. Der hat euch zusammengestellt und dann?"

"Dann sollte Robert mich in den Arm nehmen, hat er auch gemacht, der Idiot...!"

"Och Mensch, Johanna, was ist denn los mit dir? Gib doch zu dass es dir gefallen hat.", lachte sie los.

Genervt aber amüsiert verdrehte ich die Augen, sie hatte mal wieder total ins Schwarze getroffen:" Blöde Nudel, wie würde es denn dir gefallen, wenn du auf Kommando umarmt werden würdest, ohne auch nur mal ansatzweise gefragt zu werden?"

Noch bevor ich zu Ende gesprochen hatte kannte ich die Antwort:" Och joa, so ein bisschen uschelmuschel..."

Ich stimmte in das ansteckende Lachen ein und als wir uns halbwegs beruhigt hatten erzählte ich ihr, wie seltsam mich auf einmal alle angesehen hatten, nachdem Isaac "zusammen" gesagt hatte. Sie hatten immer wieder zwischen uns hin und her geschaut und sogar Robert war plötzlich alles aus dem Gesicht gefallen.

"Wiesodat denn?"

"Woher soll ich das wissen? Kann ich in denen ihre Köpfe schauen oder was?"

"Kannsde nicht?"

"Nee,noch nicht"

"Aber bald?"

"Ja, bestimmt", pflichtete ich meiner besten Freundin bei ehe wir beide wieder in schallendes Gelächter ausbrachen.

"Du bist aber auch selten doof manchmal!"

"Danke, ich habe von der Besten gelernt du bescheuerte Nudel!", gab ich das Kompliment zurück. Wir quatschten noch ein wenig über all die Dinge die grade zu Hause los waren, bevor wir uns voneinander verabschiedeten.

>Arsch hoch! Jojo, ARSCH HOCH!!!< drillte ich mich innerlich selbst und erhob mich seufzend von meinem Bett. Mittlerweile waren es etwa 16 Uhr und die Sonne stand schon etwas tiefer, also die perfekte Uhrzeit für mich als Fotografin um mir meine Location anzuschauen und mir Posen auszudenken. Ich trat also vor den monströsen Kleiderschrank und öffnete ihn um mir meine dünne Sweater-Jacke heraus zu holen, die nach wie vor bei diesen Temperaturen ausreichte für einen kurzen Spaziergang und verließ nach schließen des Schrankes das Zimmer. Prompt rannte ich in etwas oder jemanden herein. Aufgrund der Härte des Gegenübers vermutete ich das ich gegen einen Gegenstand gelaufen war.

"Oh, sorry Miss! Alles in Ordnung mit ihnen?", benommen öffnete ich die Augen wieder und sah in die grauen Augen von Ronan.

>Alter mein Schädel< "Jeah, alles Gut...", antwortete ich.

Besorgt schaute er zu mir herunter:"Wirklich? Sie sehen aber nicht so gut aus!"

>Mein SCHÄDEL!!! Kopfweh, Kopfweh, Kopfweh!< Doch als Antwort bekam er ein:"Nönö, alles ok, ich habe mich nur erschreckt, sonst nichts." Lächelnd, aber mit hämmerndem Schädel rannte ich an ihm vorbei die Treppe hinunter und raus aus dem Haus. Ohne zurück zu Blicken ging ich einen der vielen Wege entlang, die vom Haus weg führten und nur schwer mit einem Auto befahren werden konnten.