DerRest des Flugs war unspektakulär verlaufen. Kein seltsamerSitznachbar, keine süßen Kinder, nichts! Und obwohl ich nichtsBesonderes feststellen konnte hatte ich ein ungutes Gefühl. DasGefühl beobachtet zu werden weswegen ich mich nicht traute auch nurein Auge zu zu machen. Was wenn sich mein Gefühl bewahrheiten würdeund jemand mich beim Schlafen fotografieren würde? Die Zeitschriftenwären sicherlich voll davon. So blieb ich also wach, packte meinenLaptop aus, natürlich erst nachdem ich die Stewardess gefragt hatte,ob man das darf, und begann Bilder zu bearbeiten, die ichzwischendurch mal von der Landschaft, den Menschen und derArchitektur dort gemacht hatte. Ein sehr schlechtes Wortspiel, ichweiß, aber plötzlich verging die Zeit wie im Flug und ehe ich michversah waren wir, nach einem Zwischenstopp in Berlin, in Kölngelandet. Müde, ausgelaugt und die Kleidung in einem völligdesolaten Zustand, ja ein Flug rächt sich auch an der Kleidung, ließich das komplette Prozedere über mich ergehen. Passkontrolle,Kontrolle des Handgepäcks, das Warten und einsammeln des Gepäcks amBand und dann das Suchen meiner Familie. Dies gestaltete sich echtschwierig, denn normalerweise, und ich weiß wovon ich rede, ichfliege fast ausschließlich vom Flughafen Köln/Bonn, sind es nur dieFamilien oder einzelne Personen, die auf die Fluggäste warten undsie nach der Schiebetür empfangen, an dem Tag jedoch war es anders.Kaum gingen die Türen auf schrie jemand, "da ist sie!" undein Hagel von Blitzlichtgewitter prasselte auf mich nieder. Es tatfurchtbar in meinen ohnehin überreizten Augen weh. Völligüberrumpelt hätte ich fast meine Tasche mit den Kameras fallengelassen, um mir den Arm schützend vor die Augen zu halten.Plötzlich konnte ich jeden Star verstehen, der zu jeder Tages undNachtzeit eine Sonnenbrille mit sich herum und meistens auf der Nasetrug. Die Sicherheitsleute schauten misstrauisch durch die Tür undals sie bemerkten, dass ich überfordert mit der Situation war unddie Paparazzis nun auch noch Anstalten machten über die Absperrungzu klettern, griffen sie sofort ein. Innerhalb weniger Sekunden wurdeich von drei Zollbeamten schützend in ihre Mitte genommen, währenddie anderen Sicherheitsleute alle Hände voll zu tun hatten dieFotografen und Reporter von uns fern zu halten. Den Tränen nahe saßich dann irgendwo in einem Teil des Flughafens, der für die Geiernicht erreichbar war und wartete darauf, dass meine Eltern michabholten. Es wäre untertrieben zu sagen, dass ich mich wie einSchwerverbrecher fühlte, ein Serienkiller vor Gericht traf esvielleicht eher.
Alsich da gesessen hatte, wie ein Tröpfchen Elend, die Schulternkraftlos herunterhängend, die Augen schon etwas zu sehr befeuchtet,hatte sich auf einmal ein Kaffee in mein Sichtfeld geschoben. Lustloshatte ich meinen Blick gehoben und in das aufmunternd lächelndeGesicht eines Zollbeamten geschaut.
"Hier,für Sie.", hatte er gesagt und mich noch etwas stärkerangelächelt.
"Danke.",hatte ich leise geflüstert und den Becher angenommen. Als ich dieWärme gespürt hatte, die von dem Becher ausging, merkte ichplötzlich wie kalt mir war und ehe ich mich versah hatte der Beamtemir eine Decke um die Schultern gelegt. Überrascht hatte ich denBlick gehoben. Vor mir stand er, sozusagen mein Retter in der Not,denn ich konnte mich daran erinnern, dass er derjenige gewesen war,der als erster eingegriffen hatte und auch er derjenige gewesen war,der sich schützend vor mich gestellt und mich hierher gebrachthatte. Er war riesig, so kam es mir zumindest aus meiner Position vorund er war stark, das wusste ich nicht nur von vorhin, sondern auchvon seinen Muskeln, die sich über dem Hemd deutlich abzeichneten.Ich kam nicht umhin mir zu denken, wie breit sein Kreuz und wiewahnsinnig toll seine blauen Augen waren und die strubbelig gestyltenHaare ihm standen. Wenn ich nicht so fertig gewesen wäre, hätte ichihn sicherlich angelächelt und dann hätte der Fluch der Johannaseinen Lauf genommen, wie immer, aber so, hatte ich ihn einfach nurdankbar angelächelt und mich meinen negativen Gedanken hingegeben.Bis ich plötzlich die Stimme meiner Mutter hörte, die aufgeregtnach mir fragte. Ich konnte schon an ihrer Stimmlage erkennen, dasssie völlig außer sich war.
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Schnapschuss = Liebe
Romance*Achtung enthält sexuelle Handlungen und Szenen der Gewalt!* "Möchtest du uns denn keine Gesellschaft leisten?" "Macht es dir denn nichts aus?", fragte ich etwas außer Atem. Ihr Anblick mit Isaac im Arm, umhüllt von der Decke war einfach zu atember...