The Wattpad Fighter #1

Fighting... Die wahre Aufgabe eines Autoren

Zunächst einmal glaube ich, dass ich es immer noch nicht ganz erfasst habe, was ein Autor eigentlich macht.

Aber ich habe einige Vermutungen und Thesen, die sich so langsam befestigen. Ich glaube, wir sehen den Autorenberuf nicht ganz als das an, was es im Grunde ist.

Denn ich glaube, wir sind gar keine Schriftsteller, sondern Überarbeiter!

In den Worten von Hemingway ausgedrückt: "Die erste Fassung ist immer Scheiße." (Das macht im Grunde alles, was hier auf Wattpad je geschrieben wurde... Ich führe das mal nicht aus.^^)

Ich glaube, es ist nicht falsch, wenn ich sage, dass der Job eines Schriftstellers erst richtig anfängt, wenn er seine Erstfassung geschrieben hat.

Dann setzt er sich in Ruhe hin und widmet sich jedem seiner Sätze einzeln und wendet alles an, was wir bisher in Wattpaf for Dummies gelernt haben (und wahrscheinlich noch viel mehr). Jeder Satz wird auf die einzelnen Kapitel überprüft. Spannung, Beschreibung, Wiederholung, Unnötigkeit... usw

Ich glaube, es muss also so laufen:

1. Wir schreiben uns die Finger blutig! Das Problem bei vielen unter den Wattpadern ist ja leider, dass wir es einfach nicht schaffen, eine Story zu Ende zu schreiben! Also, tanken wir uns mit Kaffee oder RedBull voll und setzen uns mehrere Wochenenden an die Story und schreiben uns einfach alles raus. Ohne allzu lange über Richtigkeit nachzufackeln! Wir brennen also los, wie kleine Flämmchen! xD

2. Wir fangen mit dem Überarbeiten an! Es kann im Grunde auch als Gartenarbeit angesehen werden. Jetzt fangen wir mit dem Zerpflücken an! :D Alles Unkraut muss zerpflückt und zerrissen werden! Jeder Satz! Je gründlicher wir rangehen, desto besser wird die Story. :3

"Es ist wichtig, sich klarzumachen, daß es beim Überarbeiten um zwei Dinge geht: Erstens darum, im geschriebenen Text Stellen zu erkennen, die schwammig, unklar, ungenau, weitschweifig, irritierend, langweilig oder schlicht überflüssig, jedenfalls aber schlecht sind. Zweitens - und das wird oft übersehen - geht es darum, im geschriebenen Text Stellen ausfindig zu machen, die gelungen sind. Stellen, die flüssig, lustig, fesselnd, lebendig, spannend, eindrücklich, aufregend, packend, mitreißend oder sonstwie gut geraten sind. Die schlechten Stellen gilt es, ganz klar, zu verbessern - aber die guten Stellen gilt es zu bewahren! "

(http://www.andreaseschbach.de/schreiben/phantastisch/folge7/folge7.html)

Und ich beende diesen Kapitel mit den Wörtern von LeGuin:

" Manche Menschen betrachten Kunst als etwas, das den Künstler beherrscht. ich betrachte es als eine Frage der Selbstbeherrschung. Es ist etwa so: Ich trage eine Geschichte in mir, die erzählt werden will. Es ist mein Ziel, und ich bin das Mittel. Wenn es mir gelingt, mein Ego, meine Meinungen, meinen mentalen Müll zur Seite zu schaffen und den Fokus der Geschichte zu finden, dann erzählt sich die Story von selbst. Alles (was in den letzten Kapiteln erzählt wurde), soll sie bereit machen, die Geschichte sich selbst erzählen zu lassen: die Fertigkeit aneignen, das Handwerk beherrschen, so dass Sie, wenn das verzauberte Boot vorbeikommt, nur an Bord zu gehen brauchen, um es dorthin zu steuern, wo es hin will - wo es hin soll."