*Fighter Philosophien*
Ratschläge vom Meister oder warum Tote immer noch bessere Lehrer sind, als manch Lebende
Es geht diese Woche wieder weiter mit Rilke! Shh! Ohne Umschweife fangen wir an.
Wir lauschen wieder den Worten des Rilkes!
Schweigt!
„Sie sind so jung, so vor allem Anfang, und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, lieber Herr (oder in unserem Falle wohl eher: liebe Frau), Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst lieb zu haben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben können. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antworten hinein."
So schön, nicht?
Es geht hier wieder um die Geduld, aber auch darauf, dass wir loslassen sollen. Wir müssen nicht alle Antworten auf jede unserer Fragen auf einmal bekommen. Einige Fragen können nur unbeantwortet bleiben. Zumindest solange wir nicht dafür bereit sind. Wir können nicht alles verstehen. Manchmal brauchen wir Zeit dafür. Manchmal müssen wir erst in die Fragen hineinwachsen. Also drängt euch nicht. Bleibt ruhig und gelassen und genießt eure Fragen und euer Unwissen (xD) vorerst. Die Antworten werden schon irgendwann kommen. Habt Geduld.
Weiter:
„Es gibt nur eine Einsamkeit, und die ist groß und ist nicht leicht zu tragen, und es kommen fast allen die Stunden, da sie sie gerne vertauschen möchten gegen irgendeine noch so banale und billige Gemeinsamkeit, gegen den Schein einer geringen Übereinstimmung mit dem Nächstbesten, mit dem Unwürdigsten... Aber vielleicht sind das gerade die Stunden, wo die Einsamkeit wächst; denn ihr Wachsen ist schmerzhaft wie das Wachsen der Knaben und traurig wie der Anfang der Frühlinge. Aber das darf Sie nicht irre machen. Was nottut, ist doch nur dieses: Einsamkeit, große innere Einsamkeit. In-sich-Gehen und stundenlang niemanden begegnen, - das muss man erreichen können. Einsam sein, wie man als Kind einsam war, als die Erwachsenen umhergingen, mit Dingen verflochten, die wichtig und groß schienen, weil die Großen so geschäftig aussahen und weil man von ihrem Tuen nichts begriff.
Und wenn man eines Tages einsieht, dass ihre Beschäftigung armselig, ihre Berufe erstarrt und mit dem Leben nicht mehr verbunden sind, warum dann nicht weiter wie ein Kind darauf hinsehen als auf ein Fremdes, aus der Tiefe der eigenen Welt heraus, aus der Weite der eigenen Einsamkeit, die selber Arbeit ist und Rang und Beruf? Warum eines Kindes weises Nicht-Verstehen vertauschen wollen gegen Abwehr und Verachtung, da doch Nicht-Verstehen Alleinsein ist, Abwehr und Verachtung aber Teilnahme an dem, wovon man sich mit diesen Mitteln scheiden will."
Kompliziert, aber wahr.
Einsamkeit kann schmerzhaft sein, aber versucht daraus die Quelle eurer Kreativität zu machen.
Die Kindheit ist unschuldig und unbefangen von der sinnlosen Welt der Erwachsenen und die Einsamkeit in ihr, ist eher etwas positives. Was will man auch tun, wenn man Erwachsen wird. Anscheinend ist sie die Welt der unwichtigen Wichtigkeiten und der verblendeten Beschäftigung.
Klingt auch ein wenig so, als sollten wir unseren inneren Peter Pan nicht verlieren, sonst verlieren wir unser Talent zum Schreiben...
Wahrscheinlich versteht ihr selbst auch noch zig andere Sachen aus dem, was der gute Rilke geschrieben hat. Teilt es mit uns! :D Ich bin gespannt, was ihr so versteht! ^^
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The Wattpad Fighter #1
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