The Wattpad Fighter #1

Fighting... Wollust

*Fighter Philosophien*

Die körperliche Wollust oder warum sie wie so vieles missverstanden wird

Wie sehr es auch Alltag ist. Wie sehr auch Watty davon überflutet ist. Wie gut sich auch solche Stories verkaufen oder lesen lassen. Irgendwie bleibt es doch eine Todsünde...

Was ich besonders interessant fand, waren Rilkes Ansichten zur Wollust. Zum Sex. Zur Erotik. Ich teile sie mal hier mit euch, da ich denke, diese Ansichten teilen nicht mehr viele und ich finde das sehr traurig, dass dieser naive und ja jungfräuliche Geist langsam ausstirbt (oder in anderen Worten: ...dass dieser naive und jungfräuliche Geist gef*** wird.)

Es soll nicht heißen, dass wir ins nächste Kloster rennen und ein neues Leben als new coming Nun starten sollen... Nein. xD Aber es zeigt uns vielleicht die goldene Mitte, die unsere Gesellschaft stark zertretet.

Er fängt an. Leise Bitte! Volle Aufmerksamkeit:

„Die körperliche Wollust ist ein sinnliches Erlebnis, nicht anders als das reine Schauen oder das reine Gefühl, mit dem eine schöne Frucht die Zunge füllt; sie ist eine große, unendliche Erfahrung, die uns gegeben wird, ein Wissen von der Welt, die Fülle und der Glanz alles Wissens. (→ Die Sexualität ist also sinnlicher Natur. Eine große Erfahrung. Wissen. Und im Grunde etwas Großes und Besonderes)

Und nicht, das wir sie empfangen, ist schlecht; schlecht ist, das fast alle diese Erfahrung missbrauchen und vergeuden und sie als Reiz an die müden Stellen ihres Lebens setzen und als Zerstreuung statt als Sammlung zu Höhepunkten. (→ Ihre Existenz ist nicht schlecht, sondern ihr Missbrauch. Und das wir es Vergeuden an den Alltag, an die Langeweile, an die Zerstreuung.)
Die Menschen haben ja auch das Essen zu etwas anderem gemacht: Not auf der einen, Überfluss auf der anderen Seite haben die Klarheit dieses Bedürfnisses getrübt, und ähnlich trübe sind alle die tiefen, einfachen Notdürfte geworden, in denen das Leben sich erneuert. ... (→ Auch das Essen gebrauchen wir schlecht. In einer Erdhälfte verhungern Menschen, in der anderen Verschwenden wir es im Übermaß.)

Oh das der Mensch dieses Geheimnis, dessen die Erde voll ist bis in die kleinsten Dinge, demütiger empfinge und ernster trüge, ertrüge und fühlte, wie schrecklich schwer es ist, statt es leicht zu nehmen. Dass er ehrfürchtig wäre gegen seine Fruchtbarkeit, die nur eine ist, ob sie geistig oder körperlich scheint; denn auch das geistige Schaffen stammt von der physischen her, ist eines Wesens mit ihm und nur wie eine leisere, entzücktere und ewigere Wiederholung leiblicher Wollust. ... (→ Der Sinn der Sexualität wird verhunzt. Es wird zu einfach benutzt, zu unbedacht. Man hat keinen Respekt mehr vor ihr. Keine Ehrfurcht. Wir nehmen es auf die leichte Schulter. Es verliert seine Schwere, seine Tiefe. Sie ist eigentlich schrecklich schwer.)

Und die das Geheimnis falsch und schlecht leben (und es sind sehr viele), verlieren es nur für sich selbst..."

Ein trauriger Ausschnitt.

Wie so vieles im Leben, hat auch die Sexualität an ihrer Bedeutung verloren.

Dieser Text soll nicht anklagen oder verurteilen.

Es soll lediglich zeigen, wofür die Sexualität noch stehen kann. Wofür es einst mal stand und welcher Elend ihr nun zuteil geworden ist...

Wie aus der Leidenschaft eine Schlampe geworden ist... (Man könnte es ewig fortführen... Ich höre schon auf! :D)