DREIUNDSECHZIG

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Ich habe das Kapitel kein zweites Mal gelesen, bin einfach zu müde. Wahrscheinlich mache ich das morgen:) viel Spaß trotzdem!

DREIUNDSECHZIG

Mir geht es besser. Vielleicht noch nicht gut, aber definitiv besser. Chace und ich halten engen Kontakt miteinander und ich bin froh, dass er es mir so leicht macht. Eigentlich bin ich nämlich gar nicht gut darin, mit Leuten in Verbindung zu bleiben, die nicht im Umkreis von ein paar Kilometern in meiner Nähe leben. Allerdings würde es sich auch ziemlich schwierig gestalten, Chace aus den Augen zu verlieren, wenn man bemerkt, dass wir mindestens jedes Wochenende skypen und uns so oft es geht Postkarten, Briefe oder kleine Päckchen schicken.

Mein Urlaub in London ist nun schon fünf Wochen her und ich lasse meine Zeit mit Harry immer mehr los. Ich vergesse sie nicht, denn das könnte ich niemals, aber ich verarbeite das Geschehene. Die ersten Wochen habe ich dagegen angekämpft, mich von der Trauer vereinnahmen zu lassen, hatte Probleme, Harry überhaupt aus meinem Kopf zu bekommen. Aber dank meinen Freunden, konnte ich mich oft genug ablenken und anderweitig beschäftigen, sodass aus Harry nur noch eine kleine Konstante in meinem Kopf geworden ist.

Natürlich wäre es gelogen zu sagen, es tue mir nicht weh zu beobachten, wie er auf der Bühne steht und sich verhält, als wäre nichts gewesen. Es schmerzt, Bilder zu sehen, auf denen er mit einer hübschen Frau ausgeht, und zu wissen, dass diese Zeit für mich vorbei ist. Doch was mich in Wahrheit fast täglich an den Rand des Wahnsinns treibt, ist die Gewissheit, dass er sich bei mir melden könnte, dass er meine Nummer hat und einfach bloß eine kurze Nachricht schreiben müsste. Aber wieso sollte er? Ich muss einfach einsehen, dass ich nicht so wichtig war, wie ich es mir wünschte, wie ich es glaubte.

Nach wie vor, checke ich täglich auf Instagram und anderen sozialen Netzwerken, was die Jungs treiben, wie es Harry geht, welches Konzert ansteht. Komischerweise ist es nicht, wie erwartet, Folter für mich, Fotos von ihm zu sehen, sondern es ist eine Art Therapie. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich immer weiß, ob es ihm äußerlich gut geht und wo er sich gerade befindet. Ich kann über ihn wachen. In gewisser Weise bin ich immer noch bei ihm.

Oft genug haben mich Chace oder Emma gefragt, wieso ich Harry nicht einfach selbst schreibe, mich bei ihm melde, wenn er mir doch so wichtig sei, schließlich hätte auch ich noch seine Nummer. Doch ich will es einfach nicht. Genau kann ich nicht beschreiben, was in mir vorgeht, aber es ist ein gewisser Stolz, der in mir steckt, den ich nicht bereit bin aufzugeben. Würde ich mich bei Harry melden, ihn anflehen mich zurückzunehmen, obwohl ja er der Missetäter war, so hätte ich keinerlei Selbstachtung mehr. Es mag sich lächerlich anhören, doch ich will nicht der kranke Fan sein, der Harry Styles hinterher rennt, und vor allem will ich nach keinem Mann verlangen, der Zweifel an unserer Beständigkeit hegt und mich nicht respektiert.

Doch seinen Kontakt löschen kann ich auch nicht.

"Yesterday I've met up with Jack, Finn and Will", erzählt mir Chace per Skype, während er in seinem Jogurt herum stochert. "It was quite fun. We got awefully drunk but I don't regret a thing, the night has been legendary. We played Twister, this game is even more funny when you're tipsy already and try not to get drunk too fast."

Lachend setze ich mich mit meinem Laptop auf unser dunkelgraues Sofa im Wohnzimmer. Es ist Sonntagmorgen und ich verbringe meine Zeit mit Chace und seinen Geschichten, die wie immer unterhaltsam sind.

"I can totally imagine you and Finn tangled up together on the floor. I'm sure you'd approve of it, if Finn did? Of that I am not so sure." Niedergeschlagen wende ich meinen Blick von Chace ab und schaue auf die Tastatur. "I miss you. All of you. Sure, I miss you the most, since we are the closest, but I wish I could have been there yesterday as well. I miss the other boys as well."

Misgivings [Harry Styles]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt