ZWEIUNDZWANZIG

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ZWEIUNDZWANZIG

Okay. Einatmen, ausatmen, einatmen und wieder ausatmen... Harry Styles will mir eine Massage geben! Der Gedanke von Harrys Händen auf meinem Rücken macht meine Fantasie selbstständig. Zahlreiche Bilder von ihm und mir schießen durch meinen Kopf, nicht unbedingt jugendfrei. Nun versuche ich sie verzweifelt wieder loszuwerden, wie peinlich an sowas zu denken, wenn die involvierte Person direkt neben dir sitzt!

Obwohl ich wahnsinnig gerne Harrys Finger über meinen Muskeln spüren würde, seine Fingerkuppen über meiner Wirbelsäule, in meinem Nacken, will ich trotzdem nicht, dass er sich gezwungen fühlt.

"Harry, you don't have to do this. I just answered your question and now we can go on with the game, alright?"

"But why not, we've got the whole evening though. Let me pleasure you."

Blitzschnell schaue ich ihn mit entgeistertem Blick an - was will er? Mich befriedigen? Are you serious?!

"No, no, no", lacht er. "I'm sorry, I didn't mean it like that. That was supposed to sound normal and not in any sexual way."

Jetzt beginne auch ich zu lachen. Wie süß er versucht sich aus der Situation herauszureden, ich kann genau sehen wie unwohl er sich fühlt. Ich bilde mir sogar ein zu sehen, dass Harry leicht rot geworden ist, aber wahrscheinlich übertreibe ich nur.

"Okay, I believe you", lächle ich ihn an. "But you can give me a massage with my clothes on as well."

"Yeah of course, if you don't want to take off your shirt I won't force you. I just think it would be more enjoyable with essential oil and a bare back, more like wellness programme."

Ich denke kurz über seinen Vorschlag nach, was habe ich schon zu verlieren? Und um ehrlich zu sein fühle ich mich ziemlich verspannt und würde eine richtige Massage mit offenen Armen Willkommen heißen. Außerdem bekomme ich die Vorstellung von Harrys Händen auf meinem nackten Rücken nicht mehr aus meinem Gehirn heraus.

"Okay, you have convinced me. Now you have to prove your massage skills."

Sofort steht Harry in einer fließenden Bewegung auf und fährt sich mit beiden Händen durch seine wirren Locken.

Das orange-goldene Licht vom Sonnenuntergang ist mittlerweile fast komplett verschwunden, weshalb ich Harrys Gesicht kaum noch erkennen kann. Allerdings wirkt alles viel kontrastreicher, seine Haut, weiß wie Schnee, die Tattoos als teuflischer Teil seiner unschuldigen Erscheinung und die erst jetzt wahrnehmbaren dunklen Schatten unter Harrys Augen.

"I'm gonna look for some essential oil and a towel. You could start thinking what you would like to eat for dinner."

Und damit dreht er sich um und hastet in Richtung Badezimmer, seine Hüften kaum merklich von Seite zu Seite schwingend. Sein grünes Shirt ist etwas nach oben gerutscht, während die graue Jogginghose gefährlich tief an Harrys Hüfte hängt. Dazwischen ist ein Streifen Haut zu sehen, einige Lendenwirbel bloß, doch genug um seine Sexiness zu unterstreichen.

Wie kann man durch nichts-tun so attraktiv sein? Von wem Harry das auch immer gelernt hat, ich möchte diesen Unterricht bitte auch besuchen.

Auf das Thema Abendessen kann ich mich allerdings überhaupt nicht konzentrieren, ich habe hier offensichtlich anderes zu tun, oder anderes worüber ich nachdenken kann.

Als ich plötzlich mit einem Handtuch abgeworfen werde, entweicht meinen Lippen ein ziemlich hohes Quietschen.

"Sorry, I wanted to throw it on the couch", doch das freche Grinsen auf Harrys Lippen verrät, dass er in Wirklichkeit sein Ziel genau getroffen hat, nämlich mich.

Misgivings [Harry Styles]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt