Misgivings [Harry Styles]

SIEBEN

SIEBEN

In dem Moment als ich mich zu Louis und Harry stelle, wendet sich Louis zu mir.

"Hey! Aren't you that girl that Harry tried to seduct during the meet and greet yesterday?"

"Haha yes, I think I am", murmle ich verlegen.

"So what are you doing here in the club? I thought you're on vacation with your parents?"

"That's right, but two days ago I met some nice guys. And yeah, they kinda brought me here."

Louis Tomlinson erinnert sich an mich! Und ich spreche mit ihm. Aber ich glaube, ich störe nur. Er ist zwar höflich, doch die Band hat frei und möchte bestimmt nichts mit nervigen Fans zu tun haben.

"Excuse me if I interrupted you, I didn't want to waste your time off. I'm gonna go for another drink."

Ich lächle noch einmal, bevor ich mich umdrehe und meine drei Jungs suche. Allerdings kann ich keinen von ihnen finden, wahrscheinlich haben sie irgendwelche Frauen kennengelernt. Also tu ich, was ich 2/5 von One Direction gesagt habe und bahne meinen Weg durch die Leute zur Bar. Nachdem ich mich durch die schwitzende, tanzende Meute geschlagen habe schnappe ich mir einen Barhocker und klettere darauf. Elegant und sexy ist anders. Aber hey, wen will ich denn beeindrucken? Nicht Harry Styles, nein. Man beachte den Sarkasmus.

Gerade als sich der Barkeeper nach meinen Wünschen erkundigt, wird mir der Gedanke zu antworten abgeschnitten.

"One Martini for the lady, please."

Ich komme mir vor wie in einem Film, als ich die tiefe und raue Stimme mit britischem Akzent hinter mir höre. Gut, das mit dem Akzent ist in London keine Überraschung.

Ich nehme wahr, wie der Barhocker links neben mir über den Boden gerückt wird, aber ich wage es nicht aufzuschauen, denn ich habe wie bei unserem zweiten Treffen Gänsehaut am ganzen Körper. Der Barkeeper stellt mein Martiniglas neben mich und ich fasse das als Signal auf, meinen Blick zu heben. Wieder einmal sehe ich seine Locken, seine blitzenden Augen und ein freches Grinsen. Was findet er bloß an mir? Nicht dass ich mich beschwere, aber trotzdem.

"Cheers", sagt Harry und stößt mit seinem Glas gegen meins. Ich mache es ihm nach und wir nehmen beide einen Schluck, er trinkt Scotch, falls ich mich nicht irre, aber ich habe auch nicht wirklich Ahnung von alkoholischen Getränken. Wir setzen unsere Gläser wieder ab und ich gönne mir einen Augenblick um sein wunderschönes Gesicht anzustarren. Er tut dasselbe.

"Where did you meet this Jack Harries guy?", fragt Harry ohne Vorwarnung.

"Why do you want to know?"

"Because you two looked so familiar together. I was just wondering", er tut das ganze mit einer Handbewegung ab, aber ich merke, dass ihn das Thema nervt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht darüber hinweg gekommen ist, mich nicht ins Bett bekommen zu haben. Vielleicht will er seinen Stolz wahren, indem er mich heute rumkriegen will. Aber obwohl es Harry Styles ist, oder gerade deswegen, bin ich mir unsicher. Auch wenn ich ihn nie wieder sehen würde, naja ich schon, nur er nicht, will ich nicht, dass er mich als einfach zu haben abstempelt.

"Do you like London til now?"

Damit werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Oh, er versucht es jetzt also mit Smalltalk.

"Yeah, I love it! I've already been here a few years ago. What about you?"

"It's amazing, you're right. But Paris is lovely too. You've been there before?"

"With school yes, but sadly I didn't see that much."

"Okay, maybe one day you'll go there a second time."

Ich trinke einen Schluck von meinem Glas und Harry tut es mir gleich. Ich überlege wie ich das Thema auf ihn lenken könnte.

"So... Well... Do you always try to get fans in your bed? I mean most of them wouldn't hesitate but don't you think it's unfair to choose only a few girls?", ich frage mich wo mein Mut herkommt und ignoriere Liams Kommentar beim Meet&Greet, aber ich bin einfach neugierig.

"You're that kind of girl that says what she thinks, aren't you?", schmunzelt er. "Well actually we've always been told to avoid that sort of contact to fans. But it's different and management doesn't know."

"My personality is quite direct, yes. I feel honoured beeing your first fan flirt then. But why me?"

"I really don't know. You're an extrovert without talking all the time. I like that."

"Thanks."

"Wanna dance?"

Und damit stellt er sein Glas ab, springt elegant von seinem Barhocker und hält mir die Hand hin. Ich finde seine Hände wunderschön. Ja okay, das habe ich auch schon zu seinen Knien, Gesicht und was weiß ich was noch gesagt, aber ist doch wahr! Auch wenn ich der Meinung bin nicht tanzen zu können, lasse ich mir die Chance nicht nehmen.

Ich verweigere sein Angebot, rutsche allein vom Hocker und stelle mich neben ihn. Er legt seine linke Hand um meine Taille und führt mich zur vollen Tanzfläche.

Gerade als wir einen Platz gefunden haben beginnt Martin Garrix' "Animals" aus den Lautsprechern zu tönen. Obwohl der Bass durch meinen Körper fließt, ähnelt er nicht annähernd dem Gefühl, das Harry in mir auslöst. Er wippt minimal mit seinem Kopf zur Musik und schaut sich auf der Tanzfläche um. Auch ich beginne zu tanzen und kann an nichts anderes denken, als daran, dass Harry Styles vor mir steht und ich ihn jederzeit berühren könnte. In meinem Kopf summt "does he know you can move it like that.." herum und ich gebe mir Mühe so sexy auszusehen, wie ich mir das Mädchen aus dem Lied vorstelle.

Passend zu "Single Ladies" mache ich eine Pirouette, als mich zwei Hände an den Hüften packen. Ich erstarre für eine Millisekunde bevor ich damit fortfahre meine Hüften zu bewegen. Harry lässt seine Hände auf meine Hüftknochen und bewegt sich synchron mit mir, sein Oberkörper berührt meinen Rücken und ich spüre seinen Atem in meinem Nacken. Bei jedem Atemzug seinerseits läuft es mir heiß den Rücken herunter und ich merke wie ich willenloser werde. Vielleicht sollte ich mir die Chance mit Harry Styles zu schlafen nicht entgehen lassen? Ich werde nicht das Glück haben ihn nochmal zu treffen.

Doch meine Gedanken werden unterbrochen als Harry mir "May I..?" ins Ohr flüstert und beginnt meinen Nacken zu küssen. Er beginnt unter meinem Ohr und küsst seinen Weg runter zu meinem Schlüsselbein. Jede seiner Berührungen kitzeln wie bei dem Meet&Greet, aber nicht zu sehr und ich frage mich, wie lange meine Beine mich wohl noch tragen mögen. Er fährt fort und mein Atem wird stärker, mein Herzschlag schneller und meine Augenlieder beginnen zu flattern.

"Harry, take her home! You're in public, if someone sees you!", höre ich Louis zischen.

Ich drehe mich zu Harry, der fragend eine Augenbraue hebt. Ich nicke. Dann nimmt er meine Hand und wir bahnen uns unseren Weg durch das tanzende Volk. Ich möchte seine Hand nie wieder loslassen.

~

Like a groupie, incognito, posing as a real singer

Life imitates art

You got that medicine I need

Dope, shoot it up, straight to the heart, please.