Misgivings [Harry Styles]

EINUNDVIERZIG

EINUNDVIERZIG

Als ich hinter Niall aus dem Auto steige, erblicke ich ein riesiges und modernes Hochhaus mit einer komplett gläsernen und verspiegelten Front. Dahinter fließt die Themse und wenn ich dem Flusslauf folge, kann ich sogar die Tower Bridge erkennen. Die berühmte Brücke wirkt, als würde sie in ihrem goldenen Schein über dem rabenschwarzen Fluss schweben. Noch weiter hinten blinken die bunten Lichter der Stadt, die Stadt, die nie schläft.

"Hurry, I don't wanna waste this precious night!", tadelt mich Niall, der schon einige Meter vor mir steht und sich jetzt zu mir umdreht.

Schnell versuche ich aufzuholen und schlüpfe hinter ihm durch die Eingangstür zur Lobby. "Sorry, I'm still confused. Are we now heading to your flat or straight to said roof top bar?"

Als wir im Aufzug angekommen sind antwortet Niall, "we're in the building of my place now, so we can freshen up a bit. Though the boys are just like 10 minutes away, so we can get drunk!"

"Alright", lache ich, als der Aufzug hält und sich vor uns ein türkis gestrichener Gang erstreckt. Die ganze Aufmachung soll wohl modern wirken, doch mich erinnern die bunten Wände und der metallene Fußboden mehr an eine schlechte Nachahmung von Star Trek.

Bald stehen wir in einer riesigen Sweet, die glücklicherweise in einem komplett anderen Stil gehalten ist. Schwarze Ledercouch, Flatscreen und alle Spielekonsolen, die man sich vorstellen kann, fügen sich in in eine gemütliche Umgebung. Sofort fallen mir die unterschriebenen Trikots von Fußballspielern, die Niall bereits getroffen hat, auf.

Da mein Koffer bereits in Nialls Wohnung gebracht wurde, ziehe ich mich schnell um und frische mein Make-up auf.

Als wir endlich bereit zum gehen sind, steht Niall in heller Skinnyjeans, weißem Detroit-Shirt und rot-schwarz kariertem Hemd darüber vor mir. Ich selbst habe meine schwarze Jeans mit den braunen Boots und ein lockeres weißes V-Neck Shirt an. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich exakt so angezogen bin, wie Harry es oft ist.

Schnell sind wir wieder vor dem Gebäude, werden von einem schwarzen SUV abgeholt und befinden uns schon wenige Minuten später vor einem glänzend schwarzen Wolkenkratzer. Ich habe kaum Zeit ihn mir anzuschauen, weil mich Niall sofort hinein zieht. Nach einem fragenden Blick der Security und einem "thumbs up" von Niall, werden wir beide durch die Absperrung gelassen und zum Aufzug geleitet.

"You'll be smashed when we're at the top. The view is amazing and it's one of the coolest bars I know. It has it's price though", erzählt Niall, als der Lift beginnt sich nach oben zu bewegen.

"Oh I'm sure it's amazing, otherwise you all won't go there! But I haven't got that much money and I don't want to spend too much."

"Don't worry, usually Cal gets 3 different types of liquor, in total minimum 10 shots per person. You can just share with us."

"Are you kidding?", lache ich entsetzt. "If I drink that much you can carry me home unconscious!"

"I wouldn't mind", grinst Niall mit einen Zwinkern.

Bevor wir unser Gespräch fortführen können, stoppt auch schon der Aufzug. Die Musik geht direkt durch meinen Kopf, der Bass dröhnt in meinen Ohren und der Geruch von süßem Rauch erfüllt meine Nase. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnen, sehe ich, dass der Club komplett in schwarz gehalten ist. Möblierung, Wände, Böden, alles schwarz. Bloß die LED Lampen, die in den Ecken, unter den Tischen und hinter der Bar angebracht sind, erzeugen blaues Neonlicht. Bis auf die Stahlträger des Gebäudes ist alles aus Glas, sodass man die fantastische Skyline von London sehen kann.

Als ich mich umschaue, bemerke ich geschockt, dass Niall nirgendwo mehr zu sehen ist. Ich drehe mich noch einmal um mich selbst und stelle mich anschließend auf die Zehenspitzen um besser über die Leute sehen zu können, obwohl die Lounge/Bar sowieso recht leer ist. Wahrscheinlich dürfen hier nur ausgewählte Personen rein, ich muss mich glücklich schätzen. Okay, um ehrlich zu sein ist der ganze Urlaub eine komplette Aneinanderreihung von Zufällen, die mich zur glücklichsten Person machen sollten. Was sie natürlich auch tun.