DREIUNDVIERZIG
Ich atme tief ein und höre nichts als das piep piep piep, das mir zeigt, dass Harry aufgelegt hat.
Mein Gehirn scheint in Watte gepackt zu sein, arbeitet in Zeitlupe. Der abgedunkelte Raum fängt an sich zu drehen, während ich versuche zu verstehen, was mir Harry gerade erzählt hat.
Ich soll nach Hause getragen worden sein, habe anscheinend mein Bewusstsein verloren und dann musste sie den Notarzt rufen?
Zunächst erscheint mir das Ganze unglaubwürdig, fadenscheinig und seltsam. Doch je länger ich darüber nachdenke, desto weniger kann ich mich an letzte Nacht erinnern.
Ich weiß, dass ich einige Shots getrunken habe, mit Harry telefoniert habe und irgendwann auf der Toilette war. Irgendetwas muss auch noch mit Ashton passiert sein, doch, außer dass er sich übergeben musste, fällt mir nichts ein. Das letzte, woran ich mich wirklich erinnern kann, ist Michael, der nach Hause wollte. Danach ist alles schwarz.
Niemals habe ich so viel getrunken! Um solch ein Blackout zu haben, hätte ich eine ganze Flasche Bacardi alleine trinken müssen, und das hätte nur gereicht, weil ich Bacardi nicht vertrage.
Leider weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn man zu viel trinkt und deswegen bewusstlos wird, und das ähnelt dem hier keineswegs. Man erinnert sich nur noch schemenhaft an die Geschehnisse dieser Nacht, einzelne Erinnerungen kommen wieder, während andere für immer im Dunkeln bleiben. Drumherum ist alles verschwommen, unklar, farblos.
Doch von letzter Nacht kann ich ganz genau sagen, wann die Erinnerung abbricht. Der Cut ist klar, ab dem Moment, als mich Michael holen wollte, ist ein riesiges schwarzes Loch, das bis zu meinem Erwachen heute Morgen reicht.
"Hey. How do you feel?", erklingt plötzlich Nialls Stimme hinter der Zimmertür. "Can I come in?"
"Sure. If you want to see me looking like shit."
Dann öffnet sich die Tür langsam einen Spalt, bevor ein Kopf mit halb blonden, zerzausten Haaren darin erscheint. Als Niall das Zimmer betritt, bemerke ich, dass er ein Glas Wasser und ein Handtuch in der Hand hält. Er stellt beides auf der Kommode an der Wand ab und setzt sich anschließend auf die Bettkante.
"You do look fucked indeed", lacht Niall schadenfreudig, während sein Gesichtsausdruck hingegen weiterhin ernst bleibt. "Seriously, how are you feeling?"
Unentschlossen zucke ich mit den Schultern und verschränke meine Finger über der Bettdecke. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie zittern. "Head hurts, I'm cold, I can't see straight."
"You should drink some water", murmelt Niall bevor er aufsteht und mir das Glas Wasser bringt, das er vorher zur Seite gestellt hat.
Ich lächle ihn an und beginne zu trinken. Erst als das Wasser meinen Rachen hinunter läuft, spüre ich wie durstig ich eigentlich bin und trinke es in wenigen Zügen komplett aus.
"Do you want to take a shower? You'll feel better afterwards", versichert mir Niall.
"Yeah, that would be nice. Thanks."
"Okay, I've brought you some towels and your suitcase is here, so you should be alright. Or do you need anything else?"
"I'm good, thank you", antworte ich und versuche mich langsam vom Bett zu erheben, jedoch scheint bei jeder Bewegung der Boden mehr unter mir wegzukippen.
"Okay. I'll be in the living room. We'll have to talk when Harry's here."
Ich habe keine Chance nachzufragen, worüber wir mit Harry reden müssen, denn Niall ist schon hinter der Tür verschwunden.
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Misgivings [Harry Styles]
Fanfiction"Breathe in for luck, breathe in so deep, this air is blessed, you share with me. This night is wild, so calm and dull, these hearts they race, from self control." Alles geschieht wie man es sich vor dem Einschlafen vorstellt - Londontrip, Harry Sty...