VIERUNDVIERZIG
Habe ich gerade richtig gehört? Ich soll Drogen konsumiert haben? Wann denn das bitte?
Völlig perplex starre ich Niall an, der nervös auf seiner Unterlippe kaut und abwechselnd von Harry zu mir schaut. Während ich mich wieder setzen muss, da mir schon wieder schlecht wird und ich zu zittern beginne, steht Harry wie eingefroren im Raum. Er scheint sich keinen Millimeter zu bewegen, nicht einmal seine Augen blinzeln.
Unsicher halte ich meine Handflächen zwischen meinen Oberschenkeln und versuche einen klaren Kopf zu bewahren. Aber wie? Mir wurden Vergewaltigungsdrogen verabreicht und ich soll ruhig bleiben?
Langsam aber sicher holt mich die Angst ein. Wann genau haben diese Tropfen eingesetzt? Wurde mir irgendetwas angetan? Wer zum Teufel war es?
Mittlerweile befinde auch ich mich in einer Art Schockstarre, sodass ich kaum bemerke, wie meine Augen feucht werden. Ich bin einerseits so angewidert, dass mir so etwas zustoßen konnte, doch auf der anderen Seite kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen. Es ist einfach zu abstrakt.
Ohne dass ich es kontrollieren kann, fange ich an zu schluchzen. Mein ganzer Brustkorb hebt und senkt sich unregelmäßig, ich bekomme kaum Luft und zahlreiche Bilder entstehen in meinem Kopf. Alles um mich herum scheint wie abgeblockt, denn das einzige, was ich sehen kann, ist, wie ich jemanden küsse, unfreiwillig. Und diese Person ist nicht Harry. Ich muss mir mit anschauen, wie ich gezwungen werde einen fremden Mann zu küssen, die Bilder in meinen Gedanken sind klar und deutlich.
Mir wird schlecht.
Zwar bin ich mir relativ sicher, dass mir mein Unterbewusstsein nur einen Streich spielt, doch wie soll ich sicher sein, dass so etwas nicht geschehen ist, dass ich nicht jemand anderen als Harry geküsst habe? Wieder fange ich an zu schluchzen und muss nach Luft schnappen um mich zu beruhigen. Der einzige Gedanke in meinem Kopf ist, habe ich Harry betrogen?
Bei dieser Vorstellung werde ich blass. Bitte nicht.
"Shhh, we wouldn't have let anything happen to you", murmelt Niall in beruhigendem Ton, während er sachte mein Knie berührt. Doch dank dieses Films in meinem Kopf kann ich mit dem Kontakt nicht umgehen und zucke zusammen, was Niall dazu veranlasst seine Hand wieder zurückzuziehen.
Auf Nialls Aussage schüttle ich nur wiederholt meinen Kopf und lasse meinen Tränen freien Lauf. Diese Gewissheit, dass alles passiert sein könnte, ohne dass ich auch nur das Geringste mitbekommen habe, lässt mich erschaudern.
"Hey, breathe", beginnt Niall zu flüstern und versucht mir in die Augen zu sehen. "We took you home right after you blacked out, nothing happened."
Langsam versuche ich meinen Atem zu kontrollieren, doch es gelingt mir nicht. Der Rest dieser Drogen, zusammen mit Alkohol in meinem Blut lässt mich nur nervös und hysterisch werden. Als ich es endlich wage wieder aufzuschauen, stelle ich fest, dass Harry nicht mehr im Raum steht, dass er weg ist. Sofort beginne ich wieder stärker zu weinen, denn der Gedanke daran, dass mich Harry verlässt, bevor wir überhaupt eine tatsächliche Beziehung führen konnten, ist Folter. Natürlich könnte er auch bloß kurz rausgegangen sein, doch die Skepsis überwiegt.
"Heeey, calm down", versucht Niall mich erneut zu beruhigen, während er sichtlich damit hadert, ob er mich umarmen soll oder nicht.
"It's just", setze ich an, muss jedoch erneut Luft holen. "It's just that.. what if I cheated on him, Niall? What if you noticed it too late? Oh god, why am I so stup-"
"First of all: you didn't, you were with us almost the whole time. And second, even if anything happened, it wouldn't be your fault. Nobody would blame you for something you didn't do voluntarily!"
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Misgivings [Harry Styles]
Fanfiction"Breathe in for luck, breathe in so deep, this air is blessed, you share with me. This night is wild, so calm and dull, these hearts they race, from self control." Alles geschieht wie man es sich vor dem Einschlafen vorstellt - Londontrip, Harry Sty...