Kapitel 23

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Percy Pov:
Ich war gerade auf dem Deck, als mich plötzlich jemand anstarrte. Es war Chris. Er saß auf einem Stuhl in der Nähe des Pools, welcher nicht genutzt wurde. Generell waren keine Touristen anwesend, was wahrscheinlich an dem Schnee lag. Chris erhob sich von seinem eher unbequemen Sessel und kam auf mich zu.
„Hi!"
„Hey. Was ist?"
„Ich habe gerade darüber nachgedacht, was du hier machst", sagte er zu mir.
Es war gerade Sonntagabend. Da hatte ich keinen Unterricht und konnte machen was ich wollte.
„Ich hatte einfach das Verlangen in die frische Luft zu gehen!"
„Musst du nicht wieder in dein Internat?", fragte er.
„Noch nicht. Ich habe noch etwas Zeit, bis ich weg muss."
Irgendwie war er komisch. So als ob er irgendetwas von mir wissen möchte.
„Ohh ok. Was ich dir noch sagen muss. Du musst zu Luke gehen und ihm das geben!"
„Ok. Dann mach ich mich gleich auf den Weg. Tschau!"
Ich drehte mich um und ging weg. Es dauerte ein wenig bis ich Luke endlich fand. Er war in seinem Appartement. Das Appartement war einfach traumhaft. Es war ungefähr 10 Mal so groß wie mein Zimmer auf dem Schiff. Dazu hatte seines auch noch zwei Stockwerke und eine eigene Küche. Als ich an klopfte, stürmte mir ein Mädchen entgegen und rannte davon. Es dauerte nicht lange bis ich wusste wer es war. In dem, dass es hier nur ein Mädchen gab, war es eindeutig Silena.
Ich ging langsam hinein und suchte nach Luke. Er saß auf seiner Couch und sah aus als ob ihm jemand gesagt hätte, dass er am nächsten Tag sterben würde. Er sah aber auch irgendwie wütend aus und leicht verzweifelt.
Langsam näherte ich mich ihm und begrüßte ihn.
„Hi. Ich hab hier was für dich. Es ist von Chris."
Ich legte es auf den Tisch der vor ihm stand. Langsam schaute er mich an, aber es dauerte nicht lange bis er sich wieder von mir abwandte und mich nicht mehr beachtete. Deshalb ging ich wieder in mein Zimmer und packte noch den Rest zusammen den ich die restliche Woche brauchen würde.
An diesem Tag war irgendwie generell alles anders. Ich hatte keinen Unterricht. Silena und Luke waren nirgendwo aufzufinden. Überhaupt war fast niemand auf dem Schiff. Weder in der Trainingshalle noch im Hauptrestaurant und auf dem Deck brauchte ich gar nicht erst an zu fangen. Dann war auch Chris so komisch zu mir und als ich Luke und Silena endlich mal fand waren sie in anderen Welten und ließen nicht mit sich reden.
Als es dann 7 Uhr abends war, kam ein Junge und brachte mich zurück in die Schule. Die Jungs warteten schon im Zimmer und redeten von ihrem Wochenende. Ich konnte natürlich nicht mitreden. Sollte ich ihnen denn etwa erzählen, dass ich auf einem Schiff wohnte und mein Dad angeblich ein Gott ist, der sich noch nie blicken lassen hat? Nein eher nicht. Das würde einfach zu verrückt klingen. Also blieb ich einfach still und hörte den anderen zu.

Luke Pov:
Silena wollte mich schon seit Tagen sprechen. Ich wusste, dass das nichts Gutes bedeutet. Ich sagte ihr, dass sie einfach am Samstagabend kommen sollte. Sie kam auch, aber ich ließ sie irgendwie nicht reden. Ich unterbrach sie immer wenn sie anfangen wollte zu sprechen. Daraus wurden dann schlussendlich Filme. Nach den Filmen meinte sie, dass es schon spät sei und sie in ihr Zimmer wolle. Doch ich bot ihr einfach an bei mir zu bleiben, da ich sie immer unterbrochen hatte. Also blieb sie bei mir. Aber wir kamen auch nicht dazu über ihr Problem zu sprechen. Als ich am nächsten Tag aufwachte war es schon ziemlich spät. Silena schlief noch, also bereitete ich einfach etwas zu Essen vor. In letzter Zeit liebten wir uns immer mehr. Sie hielt es nicht mehr lange ohne mich auch. Ich schaffte es aber auch nicht länger und so waren wir fast immer beisammen. Doch seit sie sagte, dass sie mit mir sprechen müsste, ging sie mir aus dem Weg. Wollte sie mich etwa nicht mehr? Ich wollte es aber auch nicht wissen. Ich war einfach zu verliebt. Als sie herunterkam bemerkte sie das Frühstück und setzte sich zu mir. Ihre dunklen Haare waren noch nicht gebürstet. Es sah einfach nur zu süß aus.
Sie fing an zu Essen und starrte ständig nur auf einen Fleck. Nachdem Essen war es schon 3 Uhr nachmittags.
Sie setzte sich dann auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Sie sah sich einen Liebesfilm. Als ich abgewaschen hatte setzte ich mich zu ihr. Am Ende des Filmes schaltete sie plötzlich aus und starrte mich an. Es schien ihr schwer zu fallen, denn sie fing an zu weinen. Ich nahm sie in den Arm.
„Was ist denn los?", fragte ich sie. Es dauerte eine Weile bis sie antwortete.
„Weißt du. Ich kann das einfach nicht mehr!"
Ich hatte Angst. Hatten sich meine Vermutungen bestätigt? Wahrscheinlich, jedoch ließ ich es mir nicht anmerken und fragte: „Was kannst du nicht mehr?"
„Ich glaube nicht mehr, dass die Götter so gemein sind, wie alle hier immer sagen!"
„Wie meinst du das?"
„Ich habe in letzter Zeit immer solche Visionen. Sie zeigen immer etwas Ähnliches!"
„Und was?"
„Dass irgendein Halbgott oder Mensch etwas braucht und die Götter ihnen helfen!"
„Das wollen sie dir doch nur einreden!"
„Nein eben nicht. Ich habe es ausprobiert und zwar öfter als nur einmal. Ich habe zu meiner Mutter gesprochen und sie hat mir immer geantwortet. Sie hat mir auch gesagt, dass es hier nicht gut für mich ist!"
„Soll das etwa heißen, dass ich ein Lügner bin?"
Sie befreite sich aus meinen Armen und antwortete nicht mehr. Ich spürte wie der Zorn in mir aufging.
„Soll das etwa heißen, dass ich ein Lügner bin?" Ich schrie fast. Silena fürchtete sich. Sie hatte sich zusammengerollt und die Augen geschlossen.
Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen.
„Vielleicht. Aber das ist nicht das was ich sagen wollte", sie wurde mit jedem Wort leiser. Ich musste mich zusammenreißen, dass ich sie nicht tötete.
„Was wolltest du denn sagen?", fragte ich und schrie gleichzeitig. Sie zuckte zusammen.
„I.. Ich ha habe mir überlegt, da dass ich ins Camp gehe", wisperte sie.
„Willst du ernsthaft in dieses Camp gehen. Es ist ein Schwachsinn dorthin zu gehen. Da verrottest du nur!"
„Nein"
„Na wenn du dieser Meinung bist, dann sollst du auch dort verrotten. Das interessiert mich ...!"
Weiter kam ich nicht. Sie weinte aus Frucht und schlich davon um von mir verschwinden zu können. Erst als sie weg war merkte ich was ich getan hatte. Ich bereute es.
Ich hörte Schritte. Langsam sah ich auf und merkte, dass es Percy war. Schnell wandte ich mich wieder ab und starrte den Boden an. Ich hörte noch wie er mir etwas hinlegte und verschwand, bevor mir eine Träne entwich.

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