27. Kapitel

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Luke Pov:
Es war eigentlich ein sehr guter Deal. Doch ich konnte ihr anmerken, dass ihr nicht sehr wohl bei der ganzen Sache war. Die ganze Zeit stammelte sie umher und sah sich nervös um. Lag es an mir oder an der Sache die sie für mich tun musste? Diese Frage beschäftigt mich bis heute. Aber nun mal generell zu der ganzen Situation:
Ich lud sie für 21:00 Uhr ein. Sie wusste natürlich nicht weshalb, aber sie hatte mir gesagt, dass sie kommen würde. Wahrscheinlich hoffte sie darauf, dass ich ihr Recht gab mit dem Camp und den Göttern. Aber wenn ihr auch nur ein kleines bisschen aus meiner Vergangenheit kennt wisst ihr, dass ich nicht tun würde (vor allem auch, weil ich ihr "Führer" war). Also trafen wir uns um 9 Uhr im Central Park. Ich hatte ihr eine Rose mitgenommen, genau wie auch das Armband mit dem Sensenanhänger, aber das hatte ich versteckt.
Ich stand nahe dem See neben einem kleinen Boot, als sie auf mich zu kam. Sie war einfach wunderschön (nichts Neues bei einer Aphrodite Tochter) und lächelte.
"Hi", sagte sie zögernd und spielte an ihrem lila Kleid.
"Hallo! Schön, dass du gekommen bist", und schon umarmte sie mich.
"Hast du es dir etwa anders überlegt?"
Ich wusste nicht was ich antworteten sollte, deshalb setzte ich mein typisches Grinsen auf. Sie schien damit einverstanden zu sein.
Ich gab ihr auch die Rose und führte sie in das Boot. Ich ruderte hinaus. Ich war unglaublich nervös und meine Hände zitterten. Auf der Mitte des Sees blieb ich stehen und sah sie an, genau so wie sie mich.
Nun konnte ich sie genauer erkennen. Ihre schwarzen Haare hatte sie halb zusammengesteckt und halb offen. Ihre blauen Augen waren leicht geschminkt genau wie ihr restliches Gesicht. Plötzlich durchfuhr eine Kälte meinen Körper. Und ich spürte die Sehnsucht nach ihr. Ich vermisste sie einfach zu sehr. Ich dachte zwar immer, dass sie mir egal war, doch in diesem Moment wurde es mir richtig bewusst.
Ich spürte wie meine Augen feuchter wurden. Natürlich versuchte ich die Tränen zu unterdrücken, denn das würde einfach nicht zu mir passen. Ich sah sie an und merkte, dass auch sie den Tränen nahe war. Um mich abzulenken fragte ich sie: „Was ist denn los mit dir?"
"Nichts!", sagte sie kurz und knapp.
Schnell nahm ich sie in meine Arme.
"Ich habe dich schrecklich vermisst", flüsterte sie mir leise zu. Und schon spürte ich die Tränen.
"Ich dich auch! Aber jetzt sind wir ja wieder beisammen. Du brauchst doch in einem so schönen Moment nicht weinen, vor allem muss ich dir ja noch sagen wieso ich dich heute treffen wollte."
Sie löste sich, gab mir einen kleinen Kuss und sah mich vielversprechend an. Ich wusste, dass ich ihr jetzt wieder das Herz brechen musste, aber ich musste es tun sonst könnten wir nie gewinnen. Das klingt zwar grad egoistisch, aber so ist es nun mal zwischen gut und böse. Man muss Opfer darbringen.

"Also, 1. wollte ich dich einfach mal wiedersehen und 2. habe ich eine Bitte an dich! Aber dafür muss ich wissen ob...", stotterte ich dahin.
"Was musst du wissen?"
"Ob du mich liebst!", platzte es aus mir heraus.
Es dauerte nicht lange bis die Antwort kam.
"Natürlich liebe ich dich! Mehr als alles andere auf dieser Welt!"
"Ok"
"Aber was hat das mit deiner Bitte zu tun?"
"Ja. Also es ist nämlich so, dass wenn man jemanden liebt auch für diese Person töten würde!"
"Ach Luke. Bitte ist es nicht wieder einer deiner blöden Pläne!"
"Er ist nicht blöd, das verspreche ich dir. Außerdem habe ich noch nie einen einzigen blöden Plan gehabt!"
Sie sieht mich unglaubwürdig an: "Ach ja und was war damals mit..."
"Ok ich gebe es ja zu. Ab und zu hatte ich schon blöde Pläne aber dieses mal ist es ist keiner. Versprochen!"
„Hoffen wir mal!", sieht sie mich genervt an.
„Also indem, dass du die Einzige vom Camp bist, zu der ich noch Kontakt habe, wollte ich dich noch fragen ob dir mir ein bisschen etwas über deren Pläne erzählen kannst."
Sie sieht mich erstaunt an.
„Erwartest du dir jetzt von mir, dass ich sie ausspioniere. Sie haben mir ein neues, besseres Zuhause gegeben!"
„Sil, komm schon. Du tust ihnen doch nichts Schlimmes."
„Nein, überhaupt nicht. Ich verrate dir dann nur deren geheime Pläne und verrate sie."
Sie war kurz vorm Weinen und ihre Stimme zitterte. Sie hatte Angst! Ich wusste, dass es so kommen musste, aber ändern konnte ich es nicht.
„Bin ich dir denn nicht mehr wert als dieses Camp?"
„Ich weiß nicht", sagt sie zögernd.
„Ich dachte du liebst mich!"
„Das tu ich doch auch. Nur wenn dein Ego die Oberhand gewinnt, weiß ich nicht mehr wer du bist. Du bist kalt und herzlos. Ein anderer Mensch."
„Ich bin nur so, weil du einfach so stur bist!"
„Ach ja. Du musst immer Recht haben und gewinnen. Ich hasse dich!"
Nun weinte sie richtig.
„Ich habe dich nur um eine kleine Sache gebeten, nachdem ich dir dein verdammtes Leben gerettet habe!", log ich.
„Und vor was?"
„Normalerweise kann man nicht so einfach aussteigen. Du bist daran eigentlich mit deinem Leben gebunden. Das heißt, dass du mir diese kleine Sache erledigen musst. Dann bist du frei."
„Nein, das tu ich nicht! Lieber sterbe ich"
„Und dann denkt man noch einmal, dass du mich liebst und schon verschwörst du dich gegen mich. Ich bin echt enttäuscht. Wie ich dich nur mögen konnte, ist echt eine gute Frage. Wie dumm ich nur war!"
Ich merkte wie es ihr leidtat. Das hieß, dass ich sie gebrochen.
„Ok, ich tue es."

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