Schlaf Prinzessin, schlaf.

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Da stehst du. Ich betrachte dich und halte den Atem an. Wie schön du bist. Du stehst in der Küche und lehnst an der Arbeitsplatte. Deine Haare fallen dir über den Rücken. Ich möchte dir nahe sein. Ich möchte dich berühren und lege meine Hand an die Fensterscheibe. Ich spüre, wie sehr sich mein Körper nach deiner Nähe sehnt. Ja, ich sehne mich nach deiner Wärme und deinem Duft. Ich brauche dich. Ich möchte bei dir sein.

Du stellst dein Glas in die Spülmaschine. Was denkst du gerade, Prinzessin? Bist du traurig? Denkst du an mich? Ich weiß...du möchtest, dass ich dir nahe bin. Und diesen Wunsch werde ich dir erfüllen. Ja, ich möchte, dass es dir gut geht, Prinzessin.

Du machst das Licht aus und lässt mich in der Dunkelheit zurück. Ich stelle mir vor, wie du durch das Haus gehst. Wie du die Holztreppe nach oben steigst, wie du dich ausziehst und in dein Bett legst. Ja, bald wirst du schlafen, denn du hattest einen langen Tag. Was hast du heute bei der Polizei gemacht, Prinzessin? Wovor hast du Angst? Du brauchst keine Angst haben, denn ich werde dich beschützen. Dir wird nichts passieren. Mach dir keine Sorgen, ich bin da und bleibe bei dir.

Ich lehne mich gegen die kalte Hauswand und schließe meine Augen. Ich bin dir so nah. So nah. Und gleich werde ich dich wieder in meinen Armen halten. Doch ich muss warten, bis es soweit ist. Ich ziehe meine Handschuhe aus und hole mein Handy aus der Tasche. Dein Foto ist wunderschön. Du siehst so friedlich aus, wenn du schläfst. Ja, du hast eine reine Seele.

Ich streiche mit meinem Finger über dein Gesicht. Doch das reicht mir nicht. Ich möchte deine warme Haut berühren, möchte dich spüren. Vorsichtig hole ich den Schlüssel aus meiner Hosentasche und gehe im Schutz der Dunkelheit zur Haustüre.

Ich drehe den Schlüssel im Schloss und drücke die Türe auf. Leise betrete ich das Haus und schließe die Türe hinter mir.  Die Stille dröhnt in meinen Ohren, die Schwärze der Nacht legt sich um meinen Körper. Ich schalte meine Taschenlampe ein und steige langsam die Stufen nach oben. Das Knarzen klingt schrill in der Dunkelheit. Doch das Geräusch sagt mir, dass ich mich dir nähere. Ich spüre, dass du da bist und ich spüre, dass du die Richtige bist.

„Noah?" Ich bleibe stehen. Du bist noch wach, doch du klingst bereits schwach. Ich atme langsam und warte auf der Treppe. „Noah?" Deine Stimme klingt so zart und leise. Ja, du wirst schwächer. Genau wie deine Gefühle zu ihm. Bald ist es soweit. Dann wird es nur noch uns beide geben. Ich warte noch einen Moment, doch ich halte es nicht mehr aus, ich muss zu dir. Ja, ich werde es riskieren. Jetzt.

Langsam drücke ich die knarzende Türe auf. Es ist dunkel, doch der Mondschein legt sich sanft über deine Decke. „Prinzessin?", flüstere ich, doch du antwortest nicht. Ich schleiche zu deinem Bett, und betrachte dein Gesicht. Du wirkst friedlich. Ja, du musst dich von diesem anstrengenden Tag erholen.

Ich schlage die Bettdecke zurück und lege mich zu dir. Im umfasse deine Hüfte und ziehe dich sanft zu mir. Ich spüre deinen Rücken an meinem Pullover, deinen Hintern an meiner Hose. Die Wärme deines Körpers kriecht unter meine Klamotten und hüllt mich ein. Ich schlinge meine Arme um dich und schiebe dir dein T-Shirt ein Stück nach oben. Ich streiche über deinen nackten Bauch und kralle meine Finger in deine Haut. Du bist so besonders. Und du gehörst mir.

Ich vergrabe meine Nase in deinen Haaren und stelle mir vor, wie du dich unter meiner Berührung bewegst. Ich streiche mit meiner Hand über deine Oberschenkel. Ich schließe meine Augen und stelle mir vor, wie du mich ansiehst und es nur noch uns beide gibt. Ja, du möchtest in meiner Nähe sein. Du möchtest, dass ich dich berühre. Das spüre ich. Und ich berühre dich. So, wie du es magst.

Du atmest gleichmäßig. Ja, es ist ein schöner Moment. Du schläfst in meinen Armen, während ich auf dich aufpasse. Doch das reicht mir nicht. Ich wünsche mir, dass du deine Arme um mich schlingst, deinen Kopf auf meine Brust legst und wir gemeinsam Atmen. Bald. Ja, bald werden wir es gemeinsam genießen können. Doch zuerst muss ich mich um deine Freundin kümmern, denn sie tut dir nicht gut.

Ich drehe dich auf den Rücken, beuge mich über dich und streiche dir deine Haare aus dem Gesicht. Du denkst, dass sie deine Freundin ist. Doch sie hält dich von deinem Glück fern. Sie möchte nicht, dass du glücklich bist. Aber keine Angst, ich helfe dir. Und mir. Uns.

Sanft lege ich meine Lippen auf deine. Sie sind so weich...so weich. Ich küsse deinen Hals und stelle mir vor, wie sich dein Atem beschleunigt. Ich schiebe dein Shirt nach oben und stelle mir vor, wie du seufzt. Ja, du bist perfekt. Ich möchte mehr von dir, doch ich muss gehen. Nicht mehr lange und du wirst aufwachen. Doch ich bin bald wieder bei dir. Bald, Prinzessin, bald.

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